Servicewüste Feminismus Ep. 2: Aktion gegen Vergewaltiger, mit Rechten reden, Fa(t)shionista sein

Servicewüste Feminismus? Einmal im Monat – quasi auf dem Silbertablett präsentiert – sprechen Mädchenmannschafts-Redakteur_innen über aktuelle Themen, Ideen für feministische Interventionen und Dinge, die wir gerade super finden. Ihr könnt den RSS-Feed oder direkt bei iTunes den Podcast abonnieren.

In der zweiten Folge diskutieren Magda und Charlott, welche Interventionen gegen Täter_innen sexualisierter Gewalt sinnvoll sind und wann das Mantra „Nicht mit Rechten reden“ angemessen und wann fehlgeleitet ist. Außerdem spricht Magda über ihr bald erscheinendes Buch „Fa(t)shionista. Rund und glücklich durchs Leben“, den Schreibprozess und Zielgruppen. Anschließend empfehlen Charlott und Magda ein paar weitere Bücher, die sie in diesem Jahr mit Freude gelesen haben. (Aufnahme: 17.10./ Download)

Feministische Intervention: Demos vorm Haus und Plakataktion gegen Vergewaltiger (0O:00-11:02)

Thema 1: Mit Rechten reden? (11:03-28:26)


Thema 2: Fa(t)shionista (28:27-42:16)

Lieblingsdinge: Buchempfehlungen (42:17-52:31)

Ein Kommentar zu „Servicewüste Feminismus Ep. 2: Aktion gegen Vergewaltiger, mit Rechten reden, Fa(t)shionista sein

  1. Eine kleine Ergänzung vom Transformative Justice Kollektiv Berlin zu den Überlegungen zu Community Accountability (meint das gleiche wie Transformative Justice) im Podcast.
    Vielleicht zuallererst: die Basis von CA ist eine Kritik an Strafstaat und Polizei und so kamen die neueren Ansätze aus Communities, für die ein Dazuholen von Polizei bei Gewalt im Nahbereich – platt gesagt – nichts Gutes bringt.Entsprechend haben insbesondere Women und Queers of Color in den USA diese Ideen neu belebt, mit folgender Grundproblematik: wie können wir (sexualisierter) Gewalt im Nahbereich -ein totgeschwiegenes Thema – in unseren Gemeinschaften begegnen, ohne uns an die Polizei zu wenden, die für uns und unsere Gemeinschaften nur weitere Gewalt bedeutet?

    Hier stand ja besonders im Vordergrund, dass dabei transformativ mit gewaltausübenden Personen gearbeitet wird. Das ist ein Aspekt von CA/TJ, aber der Grundgedanke ist eigentlich, dass Communities die Aufgabe annehmen, (sexualisierter) Gewalt in ihrer Mitte zu begegnen, sie zu bearbeiten und zukünftig zu verhindern. Zentral ist dabei, dass Betroffene Unterstützung erfahren und nicht allein gelassen werden, und auch, dass Communities eigene Praxen und Werte, die Gewalt begünstigen und ermöglichen, bearbeiten und verändern – für eine langfristige Transformation und ein Ende von Gewalt. Mit gewaltausübenden Personen zu arbeiten und davon auszugehen, dass Gewalt erlernt ist und verlernt werden kann, ist ein Aspekt aber nicht der allerwichtigste dieses Ansatzes. Oft, das kam ja auch bei euch auf, geht das gar nicht, da z.B. die Bereitschaft fehlt. Das wollte ich nur kurz ergänzen, da uns das immer wieder begegnet, dass Community Accountability darauf zugespitzt wird – und damit die gewaltausübende Person alle Aufmerksamkeit bekommt. Aber ohne eine betroffenensolidarische Haltung und eine Priorität auf Sicherheit für die, die es konkret erleben mussten, fehlt einer solchen Arbeit eben die Basis. Es gibt z.B. Community Accountability Organisationen, die sich ganz auf die Unterstützungsarbeit für Betroffene fokussieren (z.B. Philly Stands Up, Support New York).

    Wer sich für vertiefteres Wissen interessiert, demder* empfehlen wir unsere Übersetzung eines amerikanischen Textes, unser Zine ‚Das Risiko wagen‘ (ist oben auch verlinkt).
    Vielen Dank für den tollen Podcast!

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