Samstagabend-TV-Tipp

Sind die Chancen auf Sex am Wochenende eigentlich größer als während der Woche?! Das mag sein. Auf Vox heute Abend auf jeden Fall. Denn der Sender startet in den späten Samstagabend mit einer Spiegel-TV-Reportage über das weibliche Verhältnis zum Sex. „Frauen sprechen über Sex“, so der Titel einer mehrteiligen Dokumentation, deren erster Teil heute ab 22 Uhr ausgestrahlt wird.

SPIEGEL TV hat insgesamt 25 Frauen zu ihrer Sexualität befragt, Frauen unterschiedlicher Herkunft, Nationalität, Profession: die jüngste knapp über 20, die älteste 81 Jahre alt, Wissenschaftlerinnen, Medizinerinnen, Therapeutinnen, Moderatorinnen, Managerinnen und Musikerinnen, Ex-Dominas und Porno-Produzentinnen, Kabarettistinnen, Kolumnistinnen, Publizistinnen, Prominente und Nicht-Prominente.

Ob das etwas taugt, kann ich nicht beurteilen, aber für den Satz mit dem Herausgeberin Nicole Rüdiger zum Thema „stereotype Bilderwelten in den Medien“ zitiert wird, würde ich glatt einschalten:

Wenn ich das schon lese: ‚Zehn Tipps, wie ich zur Sex-Göttin werde‘. Das ist doch totaler Blödsinn! Entweder man lebt das und verinnerlicht es, aber indem ich das gelesen und drei Kreuzchen gemacht habe, bin ich doch danach noch lange keine Sex-Göttin?!

Außerdem mit dabei: Petra Joy, Mia Ming, Thea Dorn, Sissi Perlinger und und und… Los geht es um 22 Uhr.

5 Kommentare zu „Samstagabend-TV-Tipp

  1. Ich hab mir den Spaß mal angesehen.
    War eigentlich ganz gut, es kamen viele verschiede Frauentypen und Meinungen vor und die wurden einfach mal so stehen gelassen. Allein diese Darstellung hat mich schon positiv überrascht ;)

    Bin ja gespannt, was im zweiten Teil noch so kommt.

  2. Ja, das fand ich auch gut, dass sie so unterschiedliche Frauen interviewt haben: Wissenschaftlerinnen, Sexpertinnen und ganz „normale“ Frauen. Ärgerlich waren bloß die eingeblendeten Tittenfilmchen, die so ein fieses Softcore-Niveau hatten. Aber ich meckere nur am Rande ;)

  3. Ich bin wirklich positiv überrascht!
    Habs eigentlich nur so zufällig angeguckt, aber ich fand die Frauen total klasse, die da wirklich mal ihre Meinung sagten; und die waren nich immer brav ;)
    Vielleicht seh ich mir ja noch Teil 2 an…

  4. so, ich habe mir jetzt diese dokumentation noch einmal genauer angesehen und finde sie nicht besonders toll, weil:

    – alle frauen waren (weitestgehend) weiß.
    – (fast) alle frauen waren dünn.
    – alle frauen waren nicht behindert. (im konventionellen – also z.b. keine gehörlosen, sehbehindert/blinden, rollis, amputierten etc. -, imo aber nicht berechtigten sinne, da es imo keine nichtbehinderten gibt…)
    – alle frauen waren (nahezu ausschließlich) als psychisch und physisch gesund markiert.
    – (fast) alle frauen waren (eher) heterosexuell bzw. dementsprechend markiert.
    – fast alle frauen waren (eher) christlich markiert.
    – fast alle frauen waren angloamerikanisch-europäisch bzw. westlich bzw. nördlich markiert.
    – alle frauen waren zwar divers, letztlich aber doch mit ausreichend gesellschaftlich akzeptierter geschlechtseindeutigkeit markiert.
    – die frauen gehören alle nicht wirklich zu den ökonomischen unterklassen, sondern zu den mittelklassen.
    – alle frauen waren sexuell markiert (keine offensichtliche asexuelle sexualität…)
    – alle frauen waren schön und attraktiv markiert. (was in der gesellschaftlichen normalität allgemeiner herrschaftsverhältnisse so als schön gilt und da gibt es ja jede menge, was nicht dazu gehört…)

    fazit: im großen und ganzen nur eine weitere, normalisierende dokumentation von normalen für normale im hinblick auf das thema sexualität, geschlecht und begehren.

    (sicher: ich kenne die noch viel schlimmeren dokus auch, z.b. die von pro sieben… aber nur zu glauben, weil diese geringfügig weniger schlimm war als die anderen ist damit schon viel erreicht, halte ich für eine krasse fehleinschätzung und eine bestätigung für die eigene verflochtenheit in die gewalt der normalität….)

  5. Volle Zustimmung @eine leser*in. Ich hab’s nicht ganz gesehen, aber nach den ersten 20 min hab ich mir dasselbe gedacht.

    „Attraktive Mittdreißigerinnen, die Sex-Literatur schreiben, sprechen über Sex“ wäre ein besserer Titel gewesen.

Kommentare sind geschlossen.

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