Pop, Friteusen und Schlager: Unsere kleine Wochenschau

Letzte Woche in den deutschsprachigen Blogs:

Barbara von Popkontext sinniert darüber, warum der so gennante Popdiskurs in Publikationen und auf Podien vor allem aus männlichen Mündern quillt. Ich bin zwar nicht sicher, ob es „kaum einen gesellschaftlichen Bereich, in denen die Diskursmacht noch so sehr in männlicher Hand ist wie beim Reden über Musik“, gibt – aber für alle, die sich in dieser Welt bewegen, ist der Text sicher aufschlussreich.

tattooflavouredgirl hat das Ergebnis einer Erhebung veröffentlicht, deren Frage war: Für wen würden Lesben im Grand Prix stimmen? So viel sei schonmal verraten: Unter den Top Drei befindet sich auch ein kleiner Satellit.

Jörg Rupp, der das Männermanifest der Grünen mitgeschrieben hat, schimpft über die Geschlechtervorstellungen von Kochbuchverfasser_innen.

Luise F. Pusch schlägt vor, das Wort Mädchen zu neutralisieren, in dem man überall Diminuitive dran hängt. Damit erledigt sich dann auch das Problem der Pluralisierung, wenn man nicht mehr die Anwälte sondern die Anwältchen schreiben kann.

leonie erklärt auf dem Mädchenblog, warum Kristina Schröder mit ihrem Plan, die Pflege noch stärker im Privaten zu verankern, Frauen schadet.

Das Wiener Frauenzentrum hat am 29. Mai eine Vernissage mit der neoexpressionistischen Künstlerin Doris Stuber. Alle Informationan dazu hier

Für eine bessere Vernetzung der (weiblichen) Websphäre listen wir jede Woche auf, was unsere deutschsprachigen Kolleginnen und Kollegen über die Woche so melden und tun. Wenn du selbst ein Blog zu Gender- und Feminismusthemen hast, sag unter post(at)maedchenmannschaft.net Bescheid.

13 Kommentare zu „Pop, Friteusen und Schlager: Unsere kleine Wochenschau

  1. @Meridith Hmm, würde mich interessieren, ob du meinst es ist gar nicht so schlimm im Musikjournalismus oder ob du meinst es ist in vielen anderen Bereichen nicht besser.

  2. Jörg Rupp … schimpft über die Geschlechtervorstellungen von Kochbuchverfasser_innen.

    er schimpft? ich halte seinen artikel für sehr sachlich.

  3. @blockhouse: man kann ja durchaus sachlich schimpfen, diese besondere knust beherrscht jörg rupp.

    @barbara: ich würde bestreiten, dass es „kaum einen gesellschaftlichen bereich“ gibt, in dem die diskurshoheit so exklusiv bei männern liegt, ich glaube es gibt da schonmal den großen komplex kulturtheorie bzw. kulturjournalismus. mal ganz abgesehen von vielen anderen politischischen, wirtschaftlichen und finanziellen bereichen.
    zumal, wenn ich mir die produkte der diversen popdiskurse anschaue, ich mich auch frage ob man sie ihnen nicht auch einfach überlassen will. wenn mich irgendein blöder sog. popjournalist blöd anlabert, dass ich das und das wohl noch nicht kenne, dann sag ich ihm, dass er mit seinem kleinen herrn popjournalisten weiter reden kann, oder sich eine handpuppe besorgen. und vielleicht kenne ich es auch gar nicht, aber ich weiß, dass der typ mich auch niemals kennen lernen wird.
    das sagt sich aber aus meiner momentanen warte auch etwas leichter, denn andererseits – und das erkenne ich selbstverständlich an – ist es was anderes, wenn man mit diesen leuten zusammen arbeiten und ihnen dauernd zuhören muss. und natürlich muss gleichberechtigung überall passieren, deswegen ist dein text ja auch sehr interessant!

  4. zur privatisierung der pflege: nicht nur, dass es frauen schadet. es stellt eine form der schuldknechtschaft dar, die, wie zu hören war, die ‚arbeitnehmer‘ auch noch selbst über eine versicherung/einen kredit absichern sollen (also gleich doppelte schuldknechtschaft) – neben allem anderen, was an diesem plan nicht besonders fein ist.

  5. wieso darf Jörg Rupp nicht ’schimpfen’? ist da unmännlich?

    selbstredend darf er schimpfen – sofern er das möchte. seine einlassungen allerdings als „schimpfen“ zu bewerten, ist gelinde gesagt etwas diffamierend, denn „schimpfen“ gilt gemeinhin als unsachliche, unreflektierte kommunikationsform. notice: synonyme von schimpfen sind u.a. keifen, schelten, zanken, zetern usw.

    die kunst des „sachlichen schimpfens“ mag jörg rupp beherrschen. da darf sich eine scheibe abschneiden, wer in dieser angelegenheit auf diät ist.

  6. Jörg Rupp regt sich auf, daß der Vater in der Tefal-Kochanleitung keine Erwähnung findet, sondern nur die Mütter oder „Erwachsene“. Nun, vielleicht baut Tefal ja nur vor und hat sich bloß schlau gemacht, was aus der feministischen Political-Correctness-Hölle demnächst für Vorschläge kommen könnten.
    Zum Beispiel einer wie dieser hier:

    http://www.telegraph.co.uk/news/newstopics/howaboutthat/2176315/Fathers-Day-cards-banned-in-Scottish-schools.html

    Kinder dürfen Vati nicht mehr erwähnen – das könnte die allzu vielen Kinder von Alleinerzieherinnen oder gar Lesben nämlich verletzen. Vielleicht dachte Tefal also bloß: lieber den Papi in der Fritier-Anleitung gar nicht mehr erwähnen, wenn dann nämlich demnächst irgendeine Gendertante die Erwähnung des Wortes „Vater“ per Gendergesetz verbietet, brauchen wir unsere teuer gedruckten Kochbüchlein nicht einstampfen und sind frein raus.

  7. Barbara von Popkontext sinniert darüber, warum der so gennante Popdiskurs in Publikationen und auf Podien vor allem aus männlichen Mündern quillt. Ich bin zwar nicht sicher, ob es “kaum einen gesellschaftlichen Bereich, in denen die Diskursmacht noch so sehr in männlicher Hand ist wie beim Reden über Musik”, gibt

    Hier wird suggeriert, daß es etwas Schlechtes ist, wenn der Popdiskurs hauptsächlich von Männern geführt wird.

    Mich würde jetzt interessieren, was daran eigentlich schlimm ist. Kann mir das jemand erklären? Und warum offenbar wie selbstverständlich davon ausgegangen wird, daß es sich hierbei um einen Mißstand handelt, also niemand diese Wertung hinterfragt. Dies müßte man doch eigentlich erwarten können von Menschen, die sich als kritisch bezeichnen.

  8. @Negativ-feindliches Subjekt: Da steht, dass jemand darüber nachdenkt, warum etwas ist, wie es ist. Da wird nichts suggeriert.

  9. Helga:

    Da denkt jemand darüber nach, warum etwas ist, wie es ist, weil er es negativ bewertet.

    Dies geht zum Beispiel aus folgender Formulierung hervor:
    „in denen die Diskursmacht noch so sehr in männlicher Hand ist“

    Wieso wird der Begriff Diskursmacht verwendet. Was ist das überhaupt. Haben Männer, die über Musik diskutieren, Macht? Was soll das?

    Hier werden Dinge pauschal dämonisiert und negativ bewertet, ohne für diese Bewertung irgendwelche Gründe anzugeben.

    Ich fände es schön, wenn ich von diesen Gründen erführe.

  10. @Negativ-feindliches Subjekt: Warum die Autorin sich so ausdrückt, kann ich Dir nicht erklären, da solltest Du sie selber fragen. Meine Meinung – s.o.

Kommentare sind geschlossen.

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