Mathe ist kein Jungen-Fach

Mathe Error Zumindest nicht überall. Das fanden Forscher des European University Institutes in Florenz heraus, wie die Zeit berichtet. Die Studie erschien im Science Magazine (Bd. 320, S. 1164) und widerlegt die lange geglaubte Mär, Jungen seien von Natur aus besser in Mathe.
Besser noch: Die Studie ist Wasser auf unsere feministischen Mühlen, denn:

„Das Ergebnis: Zwar schnitten Mädchen im Schnitt schlechter ab als Jungen. Doch je stärker die Gleichstellung der Geschlechter in ihrem Land ausgeprägt ist, desto besser hielten die Mädchen mit. In Norwegen und Schweden waren beide Geschlechter gleichauf. In Island schnitten Mädchen sogar besser ab.“

Diese Studie passt ganz gut in das Bild, das auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung in seiner jüngst veröffentlichten Expertise zum Thema „Bildungs(miss)erfolge von Jungen“ entwirft: Je stärker die Geschlechtsstereotype schon in der Kindheit durch Eltern, Erzieherinnen und LehrerInnen vermittelt werden, desto benachteiligter werden Jungen und Mädchen in speziellen Fächern: Die Jungen zum Beispiel in Deutsch, die Mädchen in Mathe und Physik. In England macht man schon lange eine „stereotype threat“ aus, denn bereits im zarten Alter von acht Jahren denken Jungen, sie seien viel besser in Mathe, als Mädchen. Umgekehrt ist es „unmännlich“, gerne zu lesen (Comics und Bauanleitungen ausgenommen).

Die Studie aus Florenz legt nahe, dass

„die Geschlechterkluft in Mathematik mit sozialen und kulturellen Faktoren zusammenzuhängen“ könnte und: „In Ländern, in denen Männer und Frauen Zugang zu den gleichen Ressourcen und Möglichkeiten haben, existiert diese Kluft nicht.“

(Danke an Nicole für den Link)

28 Kommentare zu „Mathe ist kein Jungen-Fach

  1. In meinem Mathekurs waren die Mädchen im Schnitt besser, als die Jungs. Klar, wir waren ein Grundkurs, aber dennoch waren da sehr viele sehr gute Mädels und nur mittelmäßige bis schlechte Jungs. Ich selber zählte nicht zu den guten Mädels, ich war in Mathe sehr schlecht. ;-)
    Allerdings denke ich, dass Mathe ohnehin sehr zweischneidig ist. Mein Vater selbst war immer schlecht in diesem Fach gewesen, wodurch es bei mir auch irgendwie legitim war, ich komme halt auch eher auf die Geisteswissenschaften und Sprachen – wer braucht schon Mathe? Oder Physik?

    Es war weniger die Sache mit dem „du bist ja auch ein Mädchen“ bei mir, sondern einfach dass meine Eltern an sich schon nen Groll auf dieses Fach hegten und mich nicht besonders dazu animiert haben, besser zu werden, sondern einfach nur zu bestehen. Was meiner Faulheit natürlich zu gute kam :-)

    Dennoch kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass viele Mädels es irgendwie cool finden, in Naturwissenschaften schlecht zu sein, als wenn das ihr weibliches Recht wäre. Nach dem Motto: „Fürs Bett hab ich noch nie ne Polynomdivision gebraucht.“

    Der naturwissenschaftliche Unterricht, sei es jetzt Mathe oder Physik wird in meinen Augen grundsätzlich schlecht vermittelt. Da kann ich gern auf diesen Artikel verweisen: http://kamenin.wordpress.com/2007/09/30/pladoyer-fur-einen-selbstbewussten-begeisternden-physikunterricht-und-vollkommen-unironische-blogtitel/

    Durch technische Spielzeuge, wie Lego Technik etc., mit dem hauptsächlich Jungs spielen, kriegen diese schonmal spielerisch einen Zugang zu den Dingen, mit denen sie später im Physikunterricht konfrontiert werden. Im Allgemeinen wird in diesen Fächern nicht versucht, die Neugierde, die Faszination in den Schülern, egal ob männlich oder weiblich, zu wecken. Es wird einfach versucht, das Wissen in sie einzutrichtern. Durch richtige Vermittlung würde wesentlich mehr hängen bleiben. Bei Jungs und Mädchen.

  2. „Hallo Geschlechterkluft“ müsste der Artikel eigentlich heissen. Davon abgesehen bezweifle ich stark, dass ihr die PDF überhaupt gelesen habt und euch stattdessen lieber blind am Lob der Mädchen beteiligt, was natürlich viel einfacher ist als sich tatsächlich mit den Themen zu beschäftigen.

  3. goofos: habe letzten Dienstag ein Referat über das PDF gehalten und es deswegen sogar mehrmals gelesen! Genauso das Buch „Jungen – die neuen Verlierer?“ – also bitte, zügeln Sie ihre unhaltbaren Behauptungen bezüglich unserer Recherche. Danke

  4. Na, und ich erst…

    Haben wir ja gesehen, als ich hier mal zu ’nem PDF vom Bildungsministerium verlinkt habe, aus welchem hervorging, dass Jungen in der Schule bei gleichen Leistungen von der überwiegend weiblichen Lehrerschaft schlechtere Noten bekommen…

    „Unhaltbar“ ist etwas übrigens erst, wenn es – wissenschaftlich – widerlegt ist, vorher nicht. Daher ja der Begriff.

  5. lieber Savvalis, ich weiß ja nicht, ob DU die Studie gelesen hast, aber es handelt sich um ein und die selbe!
    Was wollt ihr denn noch mehr hören jetzt? Soll ich euch meine Power-Point schicken? Der Tenor aller dieser Texte ist der gleiche: je mehr die Geschlechterrollen in einer Gesellschaft manifestiert werden, desto stärker die Unterschiede. Punkt. Dass Jungen bei gleichem Durchschnitt seltener eine Gymnasialempfehlung erhalten, liegt daran, dass LehrerInnen Deutsch als wichtiger einstufen, als Mathe und nicht daran, dass Jungen generell schlechter bewertet werden (wobei auch in Mathe das tatsächlich so ist: Mädchen bekommen bessere Noten bei gleicher Leistung; das liegt aber daran, dass von Jungs gleich mehr erwartet wird, weil sie generell als kompetenter eingeschätzt werden (schön ist dazu die passage: wenn ein Mädchen schlecht in Mathe ist: „mangelnde Fähigkeiten“, bei Jungen: „mangelnder Wille“…)) Der Kasus Knaxus ist: die Erwartungen und Einsortierungen der LehrerInnen, ErzieherInnen, Eltern und Peers, die dazu führen, dass Jungen sich zum Beispiel lieber als „Faulpelz“ bezeichnen lassen, als als „Streber“ – „Streber“ sein ist nämlich total uncool für Jungen. Für Mädchen nicht. Wäre schön, wenn ihr verständet, dass die Geschlechter-Stereotype beiden Geschlechtern in der Schule zum Verhängnis werden – den Jungen nur mehr, weil „Männlichkeit“ mit all ihren Folgen („Disziplinlosigkei“ (Lehrer-O-Ton) etc…) halt nicht gerne gesehen wird…

  6. Hm ok, du hast wohl meine Kritik nicht verstanden. Ich halte das für eine neue Geschlechterkluft. Wenn Mädchen in Mathe inzwischen gleich gut/ besser sind wie Jungs, weiss man ja woher es kommt. Gezielte Förderung von Mädchen und laut der PDF bessere Bewertung von Mädchen. Gehe ich davon aus, dass Mädchen in Mathe schlechter sind und Jungs dafür in Deutsch, wieso werden Jungs nicht in gleichem Maß gefördert und besser bewertet?

    Mit solchen Hintergründen finde ich es doch sehr subtil auf einen Missstand aufmerksam zu machen indem man nur einen Link zu einer PDF in den Artikeln versteckt und im Artikel selber erst gar kein Wort darüber verliert. Ich muss mich dann auch wirklich fragen was dann diese Lobeshymnen an Mädchen sollen und die Jungs mal wieder fast EMMA-like und Klischeehaft nieder gemacht werden ohne auch nur auf einen konkreten Kritikpunkt einzugehen?

    Das sind beides für mich verzerrende Artikel.

  7. Goofos:
    nein, ich habe deine Kritik nicht verstanden, was daran liegen könnte, dass sie sehr destruktiv war und ich für sowas keine offenen Ohren besitze. Mittlerweile kann ich deine Position glaube ich ganz gut einschätzen. Zum einen muss ich feststellen, dass sie sehr voruteilsüberladen ist, das gilt mir/uns gegenüber, aber auch dem Feminismus allgemein. Mit deinen negativen Erwartungen ausgerüstet liest du dann den Text. Und dann fühlst du dich bestätigt und fängst an, mich mit Unterstellungen zu überschütten, die ich dann als haltlos empfinde.
    Hättest du deine Kritik folgendermaßen formuliert, wäre sie auch angekommen:
    ‚Liebe Katrin,
    das Thema ist interessant und spannend und genau deswegen finde ich es nicht gut, dass es so verkürzt dargestellt wird, da entsteht für mich das Bild, dass ihr es gut findet, wenn Mädchen zu Lasten der Jungen besser sind…‘
    Verstehst du den Unterschied? Diese Art von Kritik kommt hier an und ich hätte mich dann wahrscheinlich zur nächst besten Gelegenheit hingesetzt und gleich einen ausführlicheren Artikel über die Studie des BMBF geschrieben. Weil ich diese Kritik verstehe. Nicht verstehen kann ich Aussagen wie: „Davon abgesehen bezweifle ich stark, dass ihr die PDF überhaupt gelesen habt“.
    Dass ich auf die PDF nicht eingehe ist falsch, ich gehe auf sie ein und zwar auf ihre Quintessenz – schon im Artikel. Würde ich das nicht tun, könnte ich den Verweis ja wirklich weglassen. Aber den Wunsch, nach mehr drauf eingehen, den kann ich ja verstehen und dem werde ich auch gerne entsprechen.
    Wenn du ein bisschen an deinen Vorurteilen arbeiten könntest und an deiner Art, Kritik zu üben – konstruktiv geht auch, ohne dabei die Intention zu verlieren – das wäre super. Denn wie gesagt: so’n destruktives Gepöbel geht bei mir „da“ rein, und „da“ raus.

  8. PS: und dass ich hier „feiere“, dass Mädchen so toll, und Jungen so schlecht sind, das ist einfach gelogen und eine bösartige Unterstellung, die ich mal wieder nur mit deinen Vorurteilen erklären kann! Was ich feiere ist die Erkenntnis, die sowohl aus der BmBF-Studie, als auch aus dem Zeit-Artikel ins Gesicht springt: Je weniger Geschlechtsstereotype in der Gesellschaft vermittelt werden, desto besser sind BEIDE Geschlechter in allen Fächern! Je weniger Vorurteile von Seiten der Lehrer – desto besser für BEIDE!

    PPS: Und weißt du, wieso ich keine Jungenförderprogramme fordere: weil ich mit Förderprogrammen generell ein Problem habe. Das aber ist ein anderes Thema. Statt Förderprogrammen, die ja zeitlich begrenzt sind (so ist einfach die Natur von Förderprogrammen), wünsche ich mir ein Umdenken in den Köpfen der beteiligten und ein anderes Schulsystem (noch ein anderes Thema).

  9. Liebe Katrin,
    das war nicht mein erster Kommentar hier in diesem Blog, daher weiss ich, dass es ziemlich egal ist wie ich meine Kritik formuliere. Feministin explodiert so oder so. Muss ich darauf näher eingehen? Sicherlich nicht wenn du hin und wieder einmal ein Kommentar von mir Vorurteilsfrei gelesen hast.

    Ich fand die Studie „Bildungs(miss)erfolge von Jungen“ schon damals Disussionswürdig als sie still und heimlich veröffentlicht wurde. Der EMMA Artikel ist mir dabei noch gut in Erinnerung und leider haben sich auch viele andere feministische Schreiberinnen am selben Tenor beteiligt, auch dieser Blog. Jungen können nicht still hocken bleiben und haben nur Unsinn in ihrem dummen Kopf, dagegen löblich das schlaue Geschlecht, die Mädchen, haben es bewiesen und sollten weiter gefördert werden, die Jungs kann man eigentlich gleich vergessen. So könnte man das zivil zusammenfassen.

    Auf den aus meiner Sicht sehr offensichtlichen Missstand „Bildungsverlierer Jungs“ wurde nicht eingegangen und das hab ich damals schon kritisiert. Nö, wichtiger war eher die Frage wie denn die Mädchen darunter leiden (man könnte auch sagen „unter den Jungs leiden“) und in welches Rollenklischee sie gezwängt werden. Quasi aus Bildungsgewinner werden Opfer gemacht.

    Deswegen verstehe ich nicht ganz, wieso du mir Vorurteile vorwerfen tust, wenn sie auf Erlebnisse beruhen an dem dieser Blog seine Mitschuld trägt.

    Deine Quintessenz besteht wohl aus dem Stereotype-Threat. Wikipedia verrät mir: „Bedrohnung durch Stereotype kann Angehörige ethnischer Mindertheiten und Frauen treffen.“ Nunja… gehe ich eben davon aus ich gehöre zu einer ethnischen Minderheit.

    Ich vermute es ist etwas mit Chancengleichheit gemeint. Du hast bestimmt gelesen wer die Studie herausgegeben hat, das „Referat Chancengerechtigkeit in Bildung und Forschung“. Ich meine mich zu erinnern das BMBF bei der Herausgabe der Studie verständlich gemacht hat, dass kein weiteres Interesse an Studien zur Bildung der Jungs (und ich glaube Migrantenjungen) besteht. Ist auch egal, wenn man die Seite von MANNdat ansteuert sieht man sie haben ihr Desinteresse weiter untermauert. Schade wenn der Feminismus in seiner Gleichberechtigungsdenke hier halt macht und Ungleichberechtigung der Jungs billigend in Kauf nimmt.

    So oft ich die Artikel auch durchlese, Schwerpunkt liegt auf Mädchen sind gut, Jungs sind schlecht (und lesen nur Comics und Bauanleitungen, finde ich nebenbei Klischeehaft). Die Frage wieso Mädchen so aufholen und wieso Jungs zum Verlierer wurden wird in glaube ich allen feministischen Artikeln außer Acht gelassen. Deswegen halte ich das völlig verzerrt weil ja nur das Bild vermittelt wird Mädchen=gut, Jungs=honk.

    Deinen Artikel finde ich passt in das gleiche Schema weil man Details erst mal aus dir herausquetschen musste. Ich denke das Thema gibt noch viel mehr her.

    Außerdem könntest du Recht haben, dass bei mir doch ein Vorurteil herrscht, das von solchen Artikeln herrührt wie erst letztens im Blog diskutiert oder auch solchen feministischen Artikeln die sich in ihrem Populismus selbst übertreffen wollen. Ich sehe ein, dass es schwer sein muss dazu noch etwas informativ zu schreiben.

  10. @Goofos
    alles und jedes wird von dir so interpretiert, wie es dir in dein Weltbild passt. Die Leute hier können dir 10x erklären, wie sie’s meinen – nein, Goofos versteht es wieder auf seine Weise. BEIDE BEIDE BEIDE! Du kannst das Wort, selbst wenn es fettgedruckt und wiederholt wird, nicht verstehen. Es fehlt einfach in deinem Wortschatz. Und darin liegt, glaube ich, dein Hauptproblem. Geh mal zum Psychologen, Junge…

  11. @ Goofos

    Ich verstehe Deine Kritik und ich teile sie. Hinsichtlich der aktiven Diskriminierung von Jungs in der Schule gab es, nachdem das Frauenministerium diese aktenkundig gemacht hatte, im feministischen Lager folgende Reaktionsmuster:

    Hah, wir wussten doch schon immer das wir Mädchen von Geburt an was besseres sind, jetzt kommt es endlich raus.

    oder

    Gut so, schon Alice Schwarzer und Anita Heiliger haben gesagt, dass wir Jungs unterdrücken müssen, damit die Mädchen eine Chance haben (haben sie übrigens wirklich gesagt).

    oder

    Die Jungs sind selber schuld. Wenn sie endlich aufhören wie Jungs zu sein (zappelig, lärmend, störend, nur an der Spielkonsole sitzend) und wie Mädchen wären, dann hätten sie auch wieder bessere Noten.

    Es ist allerdings auch unrealistisch, in feministischen Kreisen ernsthaftes Interesse, Empathie oder gar Vorschläge zur Abhilfe (ausser jetzt dem, die Jungs zu Mädchen zu machen) zu erwarten. Selbst in der übergeordneten Gruppe alle Frauen gibt es nur eine Fraktion, die sich hier engagiert und das sind die Mütter mit männlichen Kindern.

    Was das Problem der Diskriminierung von Jungs selber angeht, halte ich das für ein Ergebnis eines gezielten Umbaus des Schulsystems auf die Bedürfnisse der Mädchen. In den 70er Jahren wurde die damalige Diskriminierung von Mädchen im Schulsystem (Motto damals: Die braucht keine Bildung, wird eh mal Hausfrau) öffentlich thematisiert und entsprechend reagiert.

    Man könnte jetzt sagen, es wurde „überreagiert“, also übers Ziel hinausgeschossen (wegen rachegedanke und so) aber ich glaube das trifft es nicht. Ich habe mich viel mit Lehrern und Lehrerinnen im bekanntenkreis zu dem thema unterhalten und sehe hier eher eine Inkompatibilität der Geschlechter. Es ist wohl nicht möglich, einen Unterricht zu machen, der den Bürfnissen der jeweiligen Mehrheit der Jungs oder Mädchen gleichermaßen gerecht wird. (Mit Mehrheit meine ich das es keine verhaltenshomogenen Gruppen sind sondern es Überlappungen gibt, Jungs die sich eher wie Mädchen verhalten bzw. Mädchen die sich wie Jungs verhalten. das sind aber jeweils Minoritäten)

    Als einzig logische Schlussfolgerung daraus bleibt nur: Die vollständige Abschaffung der Koedukation. Dies ist eigentlich auch Tenor unter den Pädagogen (zumindest bei denen mit denen ich darüber gesprochen habe die sehen übrigens auch Vorteile für Mädchen beim Unterricht in reinen Mädchenschulen), darf aber von denen nicht öffentlich thematisiert werden, da die Koedukation ein Dogma in der Kultuspolitik ist.

    Der Diskurs und der Druck muss also von aussen kommen. Und er wird kommen, er wird nicht von den Feministinnen kommen, denn es gibt bereits zahlreiche Mädchenschulen und neue zu gründen ist kein Problem.

    Dagegen gibt es nur noch wenige Jungenschulen (unter kirchlicher Ägide) und vor einiger Zeit erst wurde der Versuch einer Neugründung einer Jungenschule in Brandenburg vom dortigen Kultusministerium untersagt.

    Was übrigens auch ein Thema für den öffentlichen Diskurs wäre: Warum diese Ungleichbehandlung von staatlicher Seite?

  12. @Goofos und Peter:

    Lest ihr eigentlich, was hier geschrieben wird? Lini hat 100% Recht, fettgedruckt, Großbuchstaben. andauernde Wiederholung, egal wie der Text hier aufbereitet wird, da scheint so eine selektive Brille in euren Köpfen zu sein, die alles rausschneidet, was euch nicht in den Kram passt.

  13. Die staatliche Ungleichbehandlung von staatlicher Seite ist etwas das ich dabei groß anprangere. Gebe dabei aber auch eine große Mitschuld den Feministinnen die ja heute noch „Gleichberechtigung“ schreien obwohl schon längst eine gewaltige Übervorteilung herrscht. Da finde ich einen Artikel der schon mit der Überschrift „Geschlechterkluft Ade“ daher kommt unter aller Sau. Unrealistisch halte ich es natürlich auch vom Feminismus ernsthafte Interessen zu erwarten Jungs ihre eigene Individualität zuzusprechen.

  14. ihr könnt mit euren Vorurteilen gerne in irgendwelche Antifeministen-Foren rennen, da wird man euch sicherlich mit offenen Armen aufnehmen. Ich persönlich habe die Lust daran verloren, mich mit Bildern auseinander, die ihr von mir und den anderen hier entwerft, die ich aber bestimmt nicht an meine Wand hänge.

    Vorurteile verändern die Wahrnehmung – verändern die Beurteilung von Situationen => das trifft auf die LehrerInnen in Bezug auf Jungen und Mädchen genauso zu, wie auf euch beide! Es ist wirklich ein Trauerspiel, wie ihr euch in eurer Opferrolle suhlt, anstatt zu kapieren, dass ich eure Anliegen voll teile und das nicht nur, weil ich Mutter eines Jungen bin!

  15. @Katrin: Lass Dich von Trollen nicht ärgern. Die sind hier nicht zum diskutieren. Die wollen nur gefüttert werden.

  16. Liebe Katrin
    Nein, ich kritisiere ganz schlicht, dass Feminismus bei Missstand von Jungen eher wegschaut. Wäre mir neu wenn auch nur ein feministischer Artikel die Studie dazu genutzt hätte einen Missstand von Jungen, um die es in der Studie ja schliesslich ging, wirklich anzuprangern. Von irgendwelchen Vorurteilen kann hier keine Rede sein. Ich finde es auch echt erbärmlich wie ihr euch in euerer Opferrolle suhlt und gleich mit der Anti-Feminsten-Keule schwingt wenn man das kritisiert. Und auch ich finde es wirklich langweilig wenn es dabei immer gleich zum Clash kommen muss. Ich glaube wenn ich eine selektive Schere in meinem Kopf habe, dann höchstens um über solche Vorwürfe wie mit den Vorurteilen, meinem Weltbilde, nicht in meinen Kram passend usw. hinwegsehe.

    Ansonsten kann ich nur anregen, dass ihr mal darüber nachdenkt in euren Grundsatzfragen-Katalog das Thema „Kommunikation und Wahrnehmung zwischen Mann und Frau“ aufnehmt und hoffe auf eine gleichberechtigte, vorurteilsfreie Diskussion (auch von euerer Seite) dessen Ende vielleicht so vieles einfacher machen könnte.

    Denn ich kann mit solchen feministischen Texten nichts anfangen in denen Jungs beschimpft werden, Mädchen gelobt werden und weiss nicht wie das auch einen Missstand von Jungs oder generell in der Schule anprangern soll. Einen Hinweis, dass das Zynisch oder Ironisch sein soll suche ich dabei vergeblich und ist zumindest für mich (Mann) nicht ersichtlich. Dabei ist es für mich auch völlig unverständlich wie sowas als Auftakt einer Debatte hilfreich sein soll.

    Mit freundlichen Grüßen

    Goofos

  17. @ Katrin

    Vorurteile und selektive Wahrnehmung gibt es sicher auf beiden Seiten. Ein Beispiel hast Du selber gebracht:

    „Je weniger Geschlechtsstereotype in der Gesellschaft vermittelt werden, desto besser sind BEIDE Geschlechter in allen Fächern!“

    Das ist nicht das Ergebnis der in SCIENCE veröffentlichten Studie (auch hier ausführlicher vorgestellt: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28032/1.html )

    Das Ergebnis ist vielmehr: Je höher der Frauenemanzipationsindex eines Landes ist, umso geringer sind die Leistungsunterschiede in Mathematik und umso höher ist die Kluft zwischen Jungs und Mädchen beim Lesevermögen.

    Ich stimme Deiner Aussage „Je weniger Vorurteile von Seiten der Lehrer – desto besser für BEIDE!“ vollkommen zu. Nur scheint es eben so zu sein, dass lediglich die Vorurteile gewechselt haben.

    Das thematisierst Du am Rande, Goofos und ich haben es etwas ausführlicher angesprochen.

    Was dann hier auch prompt als „Getrolle“ und „suhlen in der Opferrolle“ abqualifiziert wurde.

    Frage an die Runde hier: Seit ihr überhaupt an Meinungen und Positionen der „Gegenseite“ interessiert? Oder stören diese euch nur?

  18. @Peter: Meinungen interessieren, Getrolle nicht. Und das ist es, wenn Ihr immer und immer und immer mit den gleichen Argumenten/Vorurteilen/Vorwürfen kommt, egal über welches Thema gerade gesprochen wird.
    Wenn da also nichts Neues bei rüber kommt, ist es gar nicht so schlimm, wenn Ihr auch mal einfach nichts schreibt. Oder woanders…

  19. das „suhlen in der Opferrolle“ darf gerne als „daneben“ betrachtet werden, da solche Unterstellungen ja eher goofos Niveau entsprechen, weniger meinem. Aber manchmal ist es halt schwer, immer so Jesus-like die zweite Wange hinzuhalten. Ohne auch nur ein einziges Mal auf meine Inhalte einzugehen, wird hier immer wieder unterstellt, ich beschimpfe Jungen in meinem Artikel.

    Aber hey, über den Kommentar konnte ich wirklich herzlich lachen:
    „Ansonsten kann ich nur anregen, dass ihr mal darüber nachdenkt in euren Grundsatzfragen-Katalog das Thema “Kommunikation und Wahrnehmung zwischen Mann und Frau” aufnehmt und hoffe auf eine gleichberechtigte, vorurteilsfreie Diskussion (auch von euerer Seite) dessen Ende vielleicht so vieles einfacher machen könnte.“
    LOL

  20. Um hier mal eine andere Richtung einzuschlagen …

    Ich bin zunächst mal froh, dass die Bemerkungen des ehemaligen Harvard Präsidenten Summers wieder einmal widerlegt werden (s. http://wiseli.engr.wisc.edu/news/LawrenceSummers_Response.pdf für eine Antwort auf Summers, die unmittelbar nach seiner Rede erstellt wurde).

    Nach meinen Erfahrungen kann ich mir gut vorstellen, dass Lehrerinnen männliche Schüler diskriminieren, vor allem in Sprachen.
    Ich bin in Mathe und vor allem im Physik-LK auch vielen Merkwürdigkeiten begegnet. Üblicherweise musste ich die Wertetabelle an die Tafel schreiben, während die Jungs den Versuchsaufbau zusammenstellten nach Plan des (männlichen) Lehrers. Auch kleine sexistische Witze waren an der Tagesordnung (die Gravitation wurde anhand der Anziehungskraft zwischen dem Lehrerkörper und meinem Körper erklärt).

    Deshalb versuchen wir ja nun auch seit vielen Jahren, Frauen zu motivieren, Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften u.ä. zu studieren, damit die Mädchen Vorbilder und Lehrerinnen haben.
    Man sollte den Herren das Gleiche empfehlen – Jungs, werdet Kindergärtner, Lehrer, überlasst die Erziehung eurer Kinder nicht den Frauen – sie machen zwar keine Weicheier aus den Jungs, aber sie verstehen sie nicht so gut wie ihr…

    Und zur Ko-edukation –
    Meine Schule war eine Mädchenschule, ledigliche die Oberstufe war dann gemischt (Nachbarschule). Von da an begannen auch meine Diskriminierungsprobleme. Ich kann es aus Anschauung also nur bejahen – es ist sicherlich gerechter im Hinblick auf die geschlechtsspezifische Behandlung. Ansonsten entspricht die Mittelstufe in einer Mädchenklasse der Zeit im Vorhof der Hölle. Ich weiss trotz allem nicht, ob ich einer Tochter das antun würde…

  21. Danke für den Link, Peter. Da tun sich ja noch ganz andere Aspekte auf.

    Erstaunlicherweise ist der ZEIT-Artikel mit „Geschlechterkluft ade“ überschrieben, obwohl ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie auf eine sich noch weiter öffnende Geschlechterkluft hindeutet.

    Die Tatsache, dass Jungs beim Lesen umso weiter hinter den Mädchen zurückliegen, je (frauen-)emanzipierter das Land ist, fällt im ZEIT-Artikel komplett unter den Tisch.

    Wenn das Schließen der Mathe-Geschlechterkluft als Beseitigung von Mädchenbenachteiligung interpretiert wird (wie aus feministischer Sicht üblich) – muss dann nicht analog das Öffnen der Lese-Kluft als Benachteiligung von Jungs in Gesellschaften mit höchsten Frauenemanzipationsindizes gesehen werden?

  22. Liebe Katrin,
    ohnein, du hast mich durchschaut, so ein Pech….

    Ok, lass uns eben auf deinen Inhalt eingehen. Du magst mit deiner Erkenntnis, desto weniger Geschlechtsstereotype vermittelt werden, desto besser für beide Geschlechter in der Schule, Recht haben. Aber ist diese Erkenntnis neu? Ich glaube da sollte mal wieder die Mühle geölt werden.

    Über die Lesekompetenzförderung von Jungen und die Mathe/Technikförderung von Mädchen findet man eigentlich einiges im Netz. An Förderprogrammen kann ich eigentlich erstmal nichts schlechtes finden. Wenn Lesekompetenz bei Jungen tatsächlich biologisch bedingt ist, gehe ich doch stark davon aus, dass man hier geschlechtsspezifisch unterrichten muss. Außerdem denke ich, wenn man den Erfolg der Mädchen und Mathe anschaut, dass sie etwas bringen können (wenn auch wohl erst mit dem zweiten Anlauf).

    Ich verstehe nicht wieso du Förderprogramme ablehnst. Vorallem auch den Punkt mit der zeitlichen Begrenzung, schließlich wenn z.B. Stereotypen nicht mehr bestehen, für was braucht man noch ein Förderung dagegen? Meiner Meinung nach gehört das auch mit in die Gleichberechtigungskiste. Toll wäre natürlich mal eine ausführlichere Version der Florenzer Studie.

    Ganz interessant fände ich es was von den Förderprogrammen flächendeckend in den Schulen ankommt und wie erfolgreich sie sind. Dabei finde ich es natürlich sehr vernünftig wenn der BMBF an weiteren Studien nicht interessiert ist und allgemein Jungsförderung nicht in Gang kommt.

    Ein bischen muss ich noch meine Kritik weiterführen, weil du bei den Verbreitern der Stereotype die Medien vergessen hast und radikal-feministische Artikel reihe ich mit in die Medien ein. Abgesehen davon halte ich es für das Verbreiten von Stereotypen, wenn man überall verbreitet Jungen können nicht still hocken bleiben und sind Verlierer, dagegen die Mädchen die Gewinner, oder etwa nicht?

  23. Erstmal ein neuer Beitrag in der Zeit mit einer Matheprofessorin. Darin steht etwa, dass Mathe mal als Frauenfach galt an der Uni, mit überdurchschnittlich hohem Studentinnenanteil. Ist aber lange her.

    Und @Rabenmutter: Nein, als Ingenieurin empfehle ich es keinem Mädchen Ingenieurin zu werden, weil sie da mehr verdienen würde als mit Sprachen oder ähnlichem. Nur Ingenieure verdienen gut, Frauen werden in diesem Beruf seltener eingestellt und schlechter bezahlt. Frau kann einfach nicht das richtige studieren, wo sie mehr verdient.

  24. @ SoE: Hm, ich habe bisher nicht die Erfahrung gemacht, dass Ingenieurinnen seltener eingestellt wurden… All meine Kommilitoninnen haben nach dem Studium oder der Promotion einen gut bezahlten Job bekommen. Ob sie jetzt weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, weiß ich nicht, aber sie verdienen sicher besser als Journalistinnen, Übersetzerinnen oder Pädagoginnen (und schlechter als Juristinnen mit Prädikatsexamen…).

  25. @Miriam: War in einer Sonderbeilage der vdi Nachrichten vor einiger Zeit. 10% Arbeitslosigkeit unter weiblichen und älteren Ingenieuren gegenüber unter 5% bei jungen, männlichen Ingenieuren. Die Zahlen zu den Gehältern weiß ich gerade nicht auswendig, waren aber ähnlich deprimierend.

  26. Also bei uns auf dem Gymnasium war es immer so, dass die Mädchen leider in ALLEN Fächern ausnahmslos besser waren. In Mathe und anderen Naturwissenschaftlichen Fächern war die Differenz zwischen Mädchen und Jungen zwar etwas geringer aber dennoch waren die Mädchen besser und dasselbe Bild zeigte sich auch bei unseren 2 Parallelklassen. Ich denke das den Kindern nur eingetrichtert wird sie seinen im einen oder anderen Fach besser oder schlechter denn ich kenne viele Mädchen bzw. Frauen die in Mathe sehr viel besser sind als ihre männlichen Kommilitonen. Ich kann nur Vermutungen anstellen an was das liegen mag aber ich schätze auch wenn uns das vielleicht nicht schmeckt, es ist wahrscheinlich gar nicht so weit her geholt wenn sich jetzt mit der Gleichberechtigung doch herausstellt das Mädchen bzw. Frauen schlauer sind, immerhin haben sie ja die gleichen Hürden zu meistern wie die Jungen bzw. Männer und die Leistungsunterschiede sind immerhin statistisch belegt und erwiesen. Und anstatt zurückzugehen werden diese Unterschiede ja von Jahr zu Jahr größer, sprich die Mädchen immer besser, die Jungen immer schlechter.

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