LGBT-Aktivismus in Jamaika, Pussy Riot und bald eine Nelson-Mandela-Straße in Berlin? – Kurz Notiert

Englischsprachige Artikel:

Am Ende eines Jahres kommen immer die obligatorischen Jahres­rück­blicke: Die Mädchenmannschaft blickte auf das Jahr 2013 mit einem Debatten­rückblick in zwei Teilen zurück (Teil 1 und Teil 2). Feministing trug die „besten feministischen Musikvideos 2013“ zusammen. For Harriet präsentiert zehn Bücher von Schwarzen Autorinnen, die 2013 veröffentlicht wurden. PolicyMic bennent die „28 Iconic Feminist Moments“ und Ms Magazine trug die „Feministischen Held_innen 2013“ zusammen. Eine Liste von 14 jüdischen Frauen, die 2014 noch mehr Aufmerksam­keit verdienen, hat The Jewish Daily Forward zusammengetragen. Einen Jahresrückblick, der den Fokus auf die rassistischen Ausschlüsse durch weiße Feminist_innen legt, hat The Colored Fountain geschrieben.

Bim Adewunmi schrieb die rassistischen Erfahrungen auf, die sie in Berlin machte – eine Stadt, die oft als multi­kulturell und inter­national beschrieben wird: „The everyday microaggressions I experience as a black woman in Berlin“.

Der jamaikanische Professor und Autor Thomas Glave resümiert die letzten 15 Jahre von LGBT-Aktivismus in Jamaika und stellt die Organisation vor, die er mit gegründet hat: J-FLAG.

In Uganda wurde kurz vor Weihnachten ein „Anti-Homosexualitäts-Gesetz“ verabschiedet. Eine Petition fordert den Präsidenten auf, das Gesetz zu stoppen: Tell the Ugandan President to Abolish Anti-Homosexuality Bill.

Dances With Fat nimmt fünf diskriminierende (und falsche!) Argumente auseinander, die Aktivist_innen, die sich für Körper­vielfalt und Health At Every Size („Gesundheit bei jedem Gewicht“) einsetzen, ziemlich oft hören.

Können Feminist_innen die Musik von R. Kelly genießen? Kurz und knapp: Nein. (Inhalts­warnung: Beschreibung von sexualisierter Gewalt und Miss­brauch)

Ein unglaubliches Interview mussten die beiden aus der Haft entlassenen Pussy Riot Mitglieder über sich ergehen lassen. Gut, dass die beiden die lächer­lichen Fragen mit den coolsten Antworten entgegneten.

Deutschsprachige Artikel:

Auf glokal gibt es einen interessanten Bericht über Spendenwerbung, welche fast aus­schließlich auf problematischen Erzählungen über Länder des Globalen Südens beruhen.

„Zwei Mil­lio­nen Men­schen gehö­ren in Deutsch­land zu den soge­nann­ten Working Poor. Men­schen, die arm sind, obwohl sie arbei­ten. (…) Inzwi­schen arbei­tet jedeR fünfte Lohn­­ab­hän­gige — unter Frauen und Jun­gen jedeR Dritte — nicht in einem unbe­fris­te­ten und sozi­al­­ver­si­cher­ten Job. Das bedeu­tet nicht mehr und nicht weni­ger, als dass die Men­schen nicht trotz Arbeit arm sind, son­dern auf­grund von Arbeit.“ schreibt Ingo Stützle in seinem Beitrag „Arm Dank Arbeit„.

In Berlin gibt es die „Mohrenstraße“, deren kolonial-rassistischer Name endlich abgeschafft gehört. Die dazu­gehörige Presse­mitteilung des NGO-Bündnisses „No Humboldt 21! Moratorium für das Humboldt- Forum im Berliner Schloss“ und des Global Afrikan Congress findet ihr als PDF online: „Berliner Mohrenstraße soll in Nelson-Mandela-Straße umbenannt werden„.

Joliba – Das interkulturelle Netzwerk in Berlin e.V. ist der einzige anerkannte freie Träger in der Stadt, der für Menschen afrikanischer Herkunft, afro-deutschen Familien und anderen Schwarzen Menschen vielfältige Unterstützungs­angebote schafft. Gerade wurde dem Verein von der Senats­verwaltung für Integration und Migration eine Förderung abgelehnt. Joliba freut sich über öffentliche Unterstützung und Spenden.

Termine:

Am 10. Januar findet in Berlin im Other Nature – Alternativer Sexladen die Vernissage-Eröffnung „Glory Pussy“ statt (Facebook-Link).

Bis zum 11. Januar kann man sich anmelden für die Fachtagung des Bundesverbandes feministische Selbstbehauptung und Selbstverteidigung. Die Veranstaltung läuft am vorletzten Januarwochenende in Marburg.

In Berlin findet in den nächsten Wochen eine tolle Veranstaltungsreihe mit dem Namen „Feminist Comeback“ statt, u.a. gibt es Veranstaltungen zu A_Sexualität, Fat Shaming oder dem queer-feministischen Zeitungsarchiv in Leipzig.

Ein Kommentar zu „LGBT-Aktivismus in Jamaika, Pussy Riot und bald eine Nelson-Mandela-Straße in Berlin? – Kurz Notiert

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