Ladyfest Darmstadt – ein Fest von Ladie*z für alle

2010 fanden sich erstmals junge Menschen im Darmstadt zusammen, die vor allem das Interesse an Musik, Kultur und Gleich­berechtigung ver­band. Gemein­sam wollten sie ein Ladyfest nach Vor­bild ähnlicher Ver­an­staltungen in anderen Städten auf die Beine stellen. Und das gelang ihnen auch: Im September 2010 fand das erste Ladyfest Darmstadts statt. Die Organisa­torinnen des Darms­tädter Lady­fest betonen:

Das Ladyfest soll Ladie*z die Möglich­keit eröffnen sich im Feld der Pop­kultur und der Kunst-, Musik- und Literatur­szenen zu etablieren; sie dazu er­mutigen sich nicht in die Konsumentinnen-Rolle  zurück­zuziehen, sondern sich Fähig­keiten und Räume anzueignen und ihr Ding zu machen.

Ladyfest Darmstadt 2011 - Postkarte by Julia Veits
Ladyfest Darmstadt 2011 - Postkarte by Julia Veits

Auch in diesem Jahr können sich Menschen in Darmstadt (oder Reiselustige) freuen: Am 02. September 2011 findet im West­stadt­café das zweite Lady­fest in Darm­stadt statt.

Für’s Hörvergnügen sorgen Jolly Goods (riot grrrl garage rock/ BER), Sookee (hip hop quing/ BER) und Lisa Freieck (lo-fi folk/ DA). Auflegen wird Dj Morelle (indie pop elektro disko/ DA).

Ladie*z, die am Mitwirken und Mit­gestalten des Festes in­teressiert sind, können das Lady­fest Darm­stadt gerne unter ladyfest[at]asta.tu-darmstadt.de kontaktieren. Mehr Infos zum Ladyfest Darmstaft gibt es auf ihrer Webseite und auf Facebook.

Nachtrag: Auf Melodiva gibt es ein Interview mit drei der Organisatorinnen. 

10 Kommentare zu „Ladyfest Darmstadt – ein Fest von Ladie*z für alle

  1. wenn mensch eine veranstaltung ladyfest nennt, muss die sich auch mit anderen ladyfesten messen. und da haben wir dieses mal:
    – wieder dieselbe kommerzielle location wie beim letzten jahr. was hätte dagegen gesprochen, es in der oetinger villa zu machen?
    – zwar repräsentanz von weiblich sozialisierten kulturschaffenden, aber keine möglichkeiten zum diy der gäste, z.B. keinerlei angebote von workshops! (dass workshops möglich sind, hat die orgagruppe bewiesen, als sie vor einiger zeit einen djane-workshop machte. warum wird aber beim ladyfest nix gemacht?)
    – keine inhaltlichen veranstaltungen, sondern nur verkaufsstände + musik.

    wo ist da der antisexistische anspruch? wo wird das ladyfest darmstadt seinem eigenen anspruch gerecht, frauen aus der konsumentinnenrolle rauszuhelfen?

    finde das sehr schade, dass das programm so mau ist – dann macht doch lieber eine ladyfestPARTY und unabhängig davon workshops und vorträge, diskussionsrunden etc. mit der methode hat die ladyfestgruppe frankfurt seit fünf jahren viel erfolg gehabt.

  2. @arrr! und andere Interessierte:
    Im Anschluss an das Fest am Freitag finden am Wochenende durchaus workshops usw. statt, die aber in der Ankündigung oben leider nicht erwähnt werden. Auch auf der Seite von Ladyfest Darmstadt ist kein direkter Hinweis (erst unter links, ganz unten bei Mitkämpferinnen). Hier mal der link zum Anspruch des ju_fem_netz-Treffens:

    http://feministisches-zentrum.de/junge-feministinnen-maedchenarbeit/treffen-darmstadt-2011

    und hier das Programm:

    http://feministisches-zentrum.de/junge-feministinnen-maedchenarbeit/programm-treffen-2011

  3. @arrr! und andere Interessierte:
    Merkwürdig, dass sich weder in der obigen Ankündigung noch auf der Ladyfest-Seite selbst ein Hinweis findet auf das anschließend in Darmstadt stattfindende ju_fem_netz-Treffen. Da gibt’s dann auch workshops usw., siehe hier:

    http://feministisches-zentrum.de/junge-feministinnen-maedchenarbeit/treffen-darmstadt-2011

    und hier das Programm:
    http://feministisches-zentrum.de/junge-feministinnen-maedchenarbeit/programm-treffen-2011

  4. liebe arr!

    (danke magda fürs aufmerksam machen!)

    meine meinung, nicht die vom LF darmstadt:
    ich finde es ein bisschen schade, dass du dich nicht erstmal direkt an uns wendest. es ist ja nicht so, dass wir es anderen soo schwer machen, uns zu kontaktieren.

    und dass ladyfeste sich mit anderen ladyfesten „messen“ müssen, war mir nicht bewusst. wir für uns hatten eigentlich festgestellt, dass uns das kompetetive des ‚typisch männlichen‘ event-wahns ziemlich auf die nerven geht ;-) offenbar gibt es auch ein markenzeichen ladyfest, das ein bestimmtes produkt mit ganz bestimmten eigenschaften kennzeichnet. auch das war mir nicht klar ;-)

    okay, quatsch jemacht.

    jetzt mal im ernst: dass das ladyfest nicht über mehrere tage geht und es keine workshops zeitgleich zum fest (meinetwegen: zur party) gibt, ist keine bewusste inhaltliche entscheidung.
    es hat den einfachen grund, dass es uns in darmstadt deutlich an womanpower fehlt.
    trotz vielfältiger ‚rekrutierungs‘-bemühungen kamen bisher schlicht nicht genug ladie*s zusammen, die lust haben sich zuverlässig über einen gewissen zeitraum hinweg zu engagieren, um eine solche anforderung zu stemmen.
    zumal dieses jahr am selben wochenende noch das ju_fem_netz (ein 3-tägiger bundesweiter kongress zur repolitisierung feministischer mädchenarbeit) in darmstadt stattfindet, das gleich zwei aus unserer mini-gruppe ebenfalls mitorganisieren.

    wir wollten einfach mal etwas anfangen, anstoßen in darmstadt – und hatten gehofft, mehr mitstreiterinnen dafür gewinnen zu können. auch, um eine gruppe zu werden, deren interessen, hintergründe und fähigkeiten viel weiter gestreut sind als es jetzt der fall ist.

    jetzt ist immerhin der begriff des ladyfests im ganz groben oder auch die grundidee von „ach stimmt, es müssen ja gar nicht immer nur die paar kerle spielen & auflegen, die das halt immer so machen“ bei einigen im beschaulichen darmstadt angekommen. was hier in der ‚provinz‘, in einer TU-/burschen-stadt, vielleicht auch schon eine antisexistische ‚leistung‘ ist.
    es finden neue formen der vernetzung statt, gespräche kommen auf, es wird sich zusammengetan, ladies trauen sich was: beim fest werden mind. 2 ladies aus dem dj-workshop mit auflegen – alles dinge, die für mich ziele von ladyfesten sind.

    hapern tut es eben leider (noch) an der konkreten mitarbeit im orga-team.
    ich persönlich bin gerade ziemlich platt und würde es mir echt auch anders wünschen.

    vielleicht schon bald? im nächsten jahr?

    nicht aufgeben. und sich nicht runterziehen lassen, weils anderswo besser funktioniert.
    denkt sich

    sim_one
    vom ladyfest darmstadt

    ach so, der ort:
    ich bin gern in der oetinger villa. allerdings muss dort um 0h ruhe / fenster zu sein – und ich bin oft eine von max. 20 gästen. ich bin der auffassung, dass wir dort durch die wahl des ortes quasi ‚unter uns‘ bleiben würden. was fein ist, wenn wir eine ladie*z-only-party wollen oder einen workshop machen. aber ungeeignet, wenn wir ganz viele erreichen wollen. ich weiß doch wie es ist: „oetinger villa? da gibt’s doch nur deutschpunk-konzerte?“ … wenn ich direkt darauf antworten kann, kann ich den irrtum ja aufklären. kann ich aber nicht auf plakaten und flyern machen.
    außerdem ist es auch einfach richtig schön im weststadtcafé (das zudem ab vom schuss liegt und uns so den stress mit fieser laufkundschaft erspart), wir haben viel platz für info- und bastelkramstände – und der inhaber (oh ja, der lebt davon, das kapitalistenschwein) ist sehr offen und großzügig und lässt uns einfach machen.

    so, kannichmehr.
    ich empfehle an dieser stelle unsere broschüre: http://ladyfestdarmstadt.files.wordpress.com/2011/07/ladyfest-broschc3bcre.pdf

    sollte ich auf weitere kommentare nicht antworten, bedeutet das bloß überlastung, nicht drückerbergerei.

  5. @ icke:
    „seltsam“ in der tat, wenn eine sich neben tausend anderen dingen um den kompletten webkram alleine kümmert und deshalb nicht hinterherkommt – kann aber eben passieren.
    melde dich doch einfach und mach uns darauf aufmerksam, wenn dir etwas auffällt.
    da sind wir sehr dankbar für!
    und das ist doch auch das schöne daran, dass wir alle ähnliche interessen haben: wir können uns gegenseitig unterstützen.

  6. liebe sim_one,

    ich habe deine Kommentare aufmerksam gelesen und finde deine Position und deine Argumente nachvollziehbar.
    Was ich aber nicht verstehe ist, dass du mich jetzt anblaffst (so kommt es jedenfalls bei mir an) wegen des Wortes ‚merkwürdig‘ in meinem obenstehenden Kommentar, bei allem organisatorischen Stress, den du hast / ihr habt – genau aus dem Grund habe ich hier ja auch darauf aufmerksam machen wollen, dass es – anders als arrr schrieb – eben doch, wenn auch nicht direkt im Rahmen des ladyfests, workshops usw. gibt.
    So, ja, melden brauche ich mich ja nicht mehr, weißte ja nun. Außerdem ist es mir auch erst beim posten hier aufgefallen, dass auf der ladyfest-seite keine direkte verlinkung ist.
    Ja, genau, unterstützen. Das war meine Absicht. Vielleicht sollten wir dafür den pissed-Modus abschalten, ich finde es jedenfalls schwierig und unangenehm sich so auszutauschen.
    Lieben Gruß & bis zum ju_fem_netz dann.

    P.S.: Sorry auch wegen des doppelten postens, da war ich vorhin zu ungeduldig.

  7. @sim_one:
    mit „muss sich an anderen ladyfesten messen“ meine ich nicht so was männlich-kompetitives á la wer macht das dickste, größte, längste, bombastischste ladyfest mit den gigantischsten top-acts. sondern schlichtweg die erwartungshaltung, mit der eine person sich die webseite zu einem ladyfest informiert, die schon auf anderen ladyfesten war und da bestimmte dinge erlebt hat. und ob die ansprüche der riotgrrrl-bewegung erfüllt werden, was für mich halt bedeutet, dass es anstiftungen zum diy gibt und frauenlesbentrans* das ladyfest verlassen mit einer großen, großen begeisterung im herzen, einem glühenden kopf aus dem die ideen nur so hervorsprudeln, und juckenden fingern, sie umzusetzen. und genau das gefühl hatte ich letztes jahr nicht, als ich das ladyfest (also den abend mit frau kraushaar und so) in den frühen morgenstunden verließ. es war ein schöner abend, keine frage – aber ich war trotzdem konsumentin, genauso wie ich auf einer anderen party konsumentin gewesen wäre.

    diese möglichkeit zum empowerment hat mir auf der webseite des ladyfest darmstadt gefehlt und darum war ich enttäuscht und habe gemeckert. ich bin offensichtlich fehlinformiert, weil es ja doch workshops etc. beim ju-fem gibt. wie soll ich das aber denn wissen, wenn es weder hier steht noch auf eurer webseite?

    vielleicht mangelt’s euch ja auch deshalb an womenpower, weil ihr nicht klar macht, was ihr da alles tolles reißt? (ernsthaft, ich finde es spitze! weiter so! aber warum macht ihr nicht das ganze wochenende unter dem namen ladyfest?) oder weil das ju_fem-treffen offenbar auf die mädchenarbeit beschränkt ist? (auch wenn ihr schreibt: „innerhalb und außerhalb der mädchenarbeit“: ich zumindest fühle mich davon nicht angesprochen, weil ich einfach keine jugendarbeit mache und auch selbst keine jugendliche mehr bin. ich finde es auch doof, bei einem feministischen treffen altersgrenzen einzuführen.)

    ach ja, und: ich habe euch nicht per mail geschrieben, weil ich es schade finde, dass organisationen oft so intransparent arbeiten und ich finde, dass ein offener dialog möglich sein sollte. sicher auch, weil ich wohl nicht die einzige person sein werde, die bestimmte fragen stellt. du erzählst ja auch spannende insights, z.b. dass zwei djanes auflegen, die den workshop mitgemacht haben. dass es hier also eine empowerment- und mitmachmöglichkeit gibt! du sagst warum manche dinge nicht anders gemacht wurden/werden als es möglich gewesen wäre, und das finde ich cool, weil es bedeutet, irgendwie mit einen anteil an der ladyfestorga zu haben. was vielleicht auch die bereitschaft für andere erhöht, bei euch mitzumachen, wenn sie sehen: ihr seid kein monolithischer block aus ein und derselben meinung, sondern menschen wie ich und du, die mal was reißen und dabei mit problemen zu kämpfen haben. die mehr auf die beine stellen könnten, wenn sie mehr unterstützung hätten.
    meine erfahrung ist, dass viel offenheit und kommunikation auch viele menschen anlockt.

    und ich finde es cool, mal so aus der einschätzung von ladyfest-organisator_innen zu hören, was das ladyfest eigentlich alles verändert hat. sonst geht mensch da ja nur hin – oft in eine andere stadt – und schaut sich das an und macht da mit und kommt möglichst mit vielen ideen nach hause. aber dass das auch lokale strukturen und so verändert, ist – richtig – auch ein erfolg, der außer von den ortsansässigen gar nicht wahrgenommen werden kann.

    ich freue mich auf das ladyfest. würde mich aber auch freuen, wenn kritik vielleicht beim nächsten mal (denn jetzt ist es ja für die meisten änderungen zu spät) doch so das ein oder andere anstößt ;)

    alles gute wünscht
    arrr!

  8. transparenz schön und gut, trotzdem gibt es mir ein blödes gefühl, wenn kritik zuallererst öffentlich und anonym geäußert wird.
    warum sollte ich das leugnen?

    mich hat es enttäuscht, dass öffentliches meckern bzw. urteilen einer persönlichen nachfrage vorgezogen wurde – in den „pissed-modus“ habe ich jedoch nicht geschaltet, und „angeblafft“ habe ich auch niemanden. das ist das problem mit schrift, es wird sich zu oft missverstanden.

    deshalb möchte ich das am liebsten hier abbrechen. und beim ladyfest oder woanders fortführen.

    nur eins noch:
    das ju_fem_netz findet gewollt am selben wochenende statt wie das ladyfest. es ist aber eine eigene veranstaltung. ich organisiere sie nicht mit, weshalb jemand anderes sicher besser erklären kann, was es damit auf sich hat. was ich weiß ist, dass es zwar hauptsächlich ladie*s aus der mädchenarbeit & pädagogik sind, die dort mitmachen, dass aber alle interessierten jungen feministinnen willkommen sind. http://feministisches-zentrum.de/junge-feministinnen-maedchenarbeit/treffen-darmstadt-2011

  9. Hallo allerseits,

    also für mich als mitorganisatorin ist das ladyfest ein workshop über ein ganzes jahr! mir geht es darum: was auf die beine stellen – ein fest! – ohne den typen, der mir jetzt mal erklärt wie das geht, ohne die clique, die mir jetzt sagt, dass das zu feministisch ist und abschreckt … und am besten noch vielen die möglickeit geben, auch an diesem „workshop“ teilzunehmen, von der einen zu lernen und der anderen auch mal was erklären.

    ich habe super viel gelernt – und zwar nicht in einem netten workshop, didaktisch aufbereitet, in kleinen häppchen und gut verdaubar, höchsten zwei Stunden! – sondern manches mal durchaus auch durch auf die schnauze fliegen, aber am meisten durch die tollen freundschaften die sich ergeben haben.

    wollte ich nur mal aus meiner perspektive dazu geben und mich auf diesem weg bei allen ladies in darmstadt bedanken, die mir echt super feministische power geben und mir beim weiterdenken und handeln helfen.

    begiu

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