Hamburger Schule Revisited

Der Mainzer Ventil Verlag bringt immer feine Bücher raus. Nicht nur die tollen testcard Bände, auch über Riot Grrrls  und zuletzt die aufklärende Abrechnung über die vermeintlich männlich besetzte Hamburger Schule.
Sylvia Prahl rezensiert nun in der taz den Interviewband „Lass uns von der Hamburger Schule reden“, der aus einem Seminar an der Uni Bremen entstanden ist. Unter der Prämisse, „eine Kulturgeschichte aus Sicht beteiligter Frauen zu erzählen“, kommen Musikerinnen wie Elena Lange von Stella und Almut Klotz von den Lassie Singers ebenso zu Wort wie die Protagonistinnen hinter der Bühne, die als Bookerin, Label-Betreiberin oder Journalistin den deutschsprachigen Diskurspop der 90er Jahre entscheidend mitgeprägt haben. Eine „informative und gut lesbare Oral History“ sei hier entstanden, schreibt Prahl.

Das liegt auch daran, dass die Aussagen der Protagonistinnen nicht zugunsten eines einheitlichen Sprachflusses begradigt wurden. Die Interviews ergänzen sich inhaltlich und machen ein sehr gegenwartsbezogenes Lebensgefühl greifbar, das eine ganze Generation geprägt hat.

Auch in der aktuellen Missy gibt es eine Rezension zum Buch, in der Kendra Eckhorst schreibt:

In den persönlichen Interviews entführen die Protagonistinnen in eine Zeit, in der der Kampf zwischen Indie- und Majorlabel tobte und Frauen sich ihre Klasse in der Hamburger Schule eroberten, von der bis heute viel zu wenig zu hören war.

Falls also noch ein paar Büchergutscheine von Weihnachten bei euch rumliegen, investiert die doch in ein gutes Stück Musikgeschichte.

Ein Kommentar zu „Hamburger Schule Revisited

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