Frauen, Frieden & Sicherheit nun auch EU-Sache

Wir erinnern uns an die UN Resolution 1820, die im Juni diesen Jahres verabschiedet wurde: Endlich wurde durch die Vereinten Nationen anerkannt, dass Gewalt gegen Frauen, insbesondere systematische Vergewaltigungen, eine neue Form der Kriegstaktik sind und beschlossen, auf dieser Anerkennung aufbauend, neue Strategien im Umgang mit dieser Form der Kriegsführung zu entwerfen. Unter anderem sollen UN-Truppen in Zukunft gezielt zum Schutz von Frauen in den Krisengebieten eingesetzt werden.

Nun hat sich auch die Europäische Union den Inhalt dieser UN-Resolution zu ihrer Aufgabe gemacht. Der Hohe Vertreter der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der EU, Javier Solana, sagte dazu am 8. Dezember in Brüssel:

„I am delighted that the EU has today adopted new commitments that make women’s rights and the fight against sexual violence as a tactic of war a priority throughout the EU’s external relations policies and actions.

Today’s conflicts affect civilian populations in particular. Women have become strategic targets, sometimes on a massive scale, as when rape becomes a tool of war and ethnic cleansing. Violence against women as a weapon of war can terrorize and destroy entire communities. This is made worse when cases go unpunished.“

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Ein Kommentar zu „Frauen, Frieden & Sicherheit nun auch EU-Sache

  1. Interessant bzw. ein Vorläufer ist auch die Resolution 1325, die am 31.10.2000 die Mitglieder des Sicherheitsrates unter Vorsitz von Namibia verabschiedeten :

    „Die Resolution lässt sich mit den 3 P zusammenfassen : Prävention neuer Kriege, Protektion vor sexualisierter Gewalt und Partizipation von Frauen. Botschafter Chowdhury (damals Botschafter von Bangladesch bei der UNO), von vielen auch Vater der Resolution 1325 genannt, formulierte in seiner Rede drei neue Aufgabengebiete für den Sicherheitsrat : den Einfluss bewaffneter Konflikte auf Frauen und Mädchen zu untersuchen, den rauenanteil in den UN-Organen und -Friedensmissionen zu erhöhen und Frauen in Friedens- und Wiederaufbauprozesse einzubeziehen.“ (www.peacewomen.org; http://www.frauensicherheitsrat.de)

    (Quelle : Heldendämmerung, Ute Scheub, S. 340)

    Ein weltweites Netzwerk engagierter Männer unterstützen diese Maßnahmen, Tochter-Väter im Kongo, one-man-can, White Ribbon campaign u.v.a.m.

    Weiterhin hat 09/2009 eine internationale Koalition von 300 Frauen und Menschenrechtsorganisationen erwirkt, dass 2010 eine UN-Frauenorganisation mit einem Etat von einer Milliarde Dollar gegründet wird. Vier bisherige Frauenabteilungen werden zusammengelegt : UNIFEM, das Büro der Sonderberaterin des Generalsekretärs OSAGI, DAWN und das internationale Forschungs-/Fortbildungsinstitutfür Frauenförderung INSTRAW. Der ehemalige UN-Spitzenfunktionär aus Kanada Stephen Lewis hat drei Jahre lang für diese Lösung gearbeitet.

    Es gibt vielversprechende Initiativen, aber angesichts erschreckender Berichte genug zu tun.

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