Fragen über Fragen über Diamantringe

Diese Anzeige auf der hinteren Umschlagseite des letzten New Yorker hat mich in ihren Bann geschlagen:

Für die Kurzsichtigen unter uns: Da steht „A Tiffany Celebration Ring captures your feelings, for all time“

Und da fangen die Fragen schon an: Wo genau ist der Zusammenhang zwischen Ring und Baby? Soll der Ring die Mutter daran erinnern, dass sie sich über das Baby freut – oder mal gefreut hat? Oder dass sie überhaupt ein Kind hat (ist ja schnell mal an der Obsttheke vergessen)? Braucht man einen Ring, um der Welt zu zeigen, dass man eine liebende Mutter ist? Stehe ich dem Prinzip des endlosen Konsums zu kritisch gegenüber, wenn ich waghalsig behaupte, man kann sich auch ohne Diamantring an seine Gefühle erinnern?

Oder ging hier einfach was bei Photoshop schief und statt des Babys sollte dort eigentlich der Mann in den Armen der Frau liegen, der ihr diesen Ring zur Verlobung / Eheschließung resp. zum Valentinstag / einfach aus Bock geschenkt hat? (Wobei auch das wieder ähnliche Fragen wie oben aufwerfen würde.)

Ich steig nicht durch. Helft mir.

24 Kommentare zu „Fragen über Fragen über Diamantringe

  1. der ihr diesen Ring zur Verlobung / Eheschließung resp. zum Valentinstag / einfach aus Bock geschenkt hat?

    Du hast *den* klassischen Grund für solche Geschenke vergessen: Weil er sich wegen eines Seitensprunges schuldig gefühlt hat.

    „How can I tell that I’ve cheated on you …“ *grinsenderweise an Sarah Haskins denk*

  2. Für mich persönlich auch nicht nachvollziehbar, aber: In meinem weiteren Bekanntenkreis gibt es einen Fall, in dem sie sauer war, weil er ihr zur Geburt des gemeinsamen Kindes KEINEN Schmuck geschenkt hat.
    Vielleidht ist das ein Trend aus den USA, der langsam herüberzuschwappen beginnt. Dort wird ja auch um den Verlobungsring so ein Trara gemacht.

  3. Ein Mutterring hätte jetzt ja gerade in Deutschland ein paar unglückliche Assoziationsmöglichkeiten… aber generell sollte man durchaus akzeptieren, daß Menschen das Bedürfnis haben, durch emotionale Aufladung von Gegenständen Gefühle zu speichern und zu kommunizieren. Da sehe ich grundsätzlich nichts falsches drin.

  4. Mal ne andere Frage: Ließe sich nicht die gleiche Aussage wie in der Werbung über Fototassen machen?

  5. ja ja jj, ‚generell‘ soll es so was geben. aber es könnte möglicherweise ja doch ein kleiner unterschied zwischen den zwischen realen personen geschenkten juwelen und einem werbefoto bestehen. zumindest mal so ‚gedacht‘.

  6. haha, die frau hat gerade ein kind gekriegt und hat ein bisschen kleingeld für einen diamanten ring übrig.
    naja, immerhin muss man der werbung zu gute halten, dass es so aussieht, wie als hätte sie sich den ring selbst gekauft, beziehungsweise sollten sich die potentiellen kundINNEN (w) ihre ringe selber für sich bzw. für ihre „feelings“kaufen.
    was ja auch mal ne nette idee ist, dass man sich jetzt nicht um bedingt von einem mann abhängig machen muss, der gefälligst sich um die „feelings“ der frau kümmern sollte – und zwar natürlich in form von teurem schmuck-, sondern dass man auch selbst dafür sorgen kann, dass man sich an schöne gefühle erinnert (was ohne tiffany nicht möglich wäre..;-)).

    ansonsten glaube ich, dass der gedankengang einfach war:
    frauen lieben diamanten, frauen lieben babies, also kommt folgerichtig ein baby auf die werbung für diamanten, oder? ;-)
    ich glaub um viel mehr geht’s nicht.

  7. meine schwester hat für jedes ihrer beiden kinder zur geburt ein schmuckstück von ihrem mann bekommen. ein goldring und ein goldenes amulett, mit jeweils dem namen des jeweiligen kindes eingraviert.
    ihre motivation: ein schmuckstück kann sie immer bei sich tragen und so hat sie immer das gefühl, dass ein teil ihrer süßen immer bei ihr ist. so ähnlich wie andere die fotos ihrer kinder in ihrer geldbörse herumtragen oder vom kind geknüpfte freundschaftsbänder.

    so eine meiner meinung nach schöne motivation kommt in der werbung aber nicht (klar) raus, sollte sie ÜBERHAUPT von den werbemacher_innen her rauskommen sollen.

  8. Manche Männer lieben Autos.
    Manche Männer lieben Frauen.
    Manche Männer lieben nackte Tatsachen.

    Also kommt folgerichtig…

    Ich glaub um viel mehr geht’s nicht.

  9. ich glaube, das soll heißen, das baby is im gegensatz zu dem ring nich so was „feeling capturendes“… der ring hat ewig die zuneigung der frau, das baby is halt iwann nich mehr mode, der ring aber immer…
    oder so

    dem stimme ich nebenbei gesagt natürlich nicht zu

  10. Also ich hätte die Werbung so verstanden, dass der schöne Moment in dem man das Baby nach der Geburt in den Armen hält nur von kurzer Dauer ist und wieder vergeht, aber die Freude an dem Ring ewig hält.

    Aber mal was anderes: Ist euch aufgefallen, wie dünn der Oberarm der Frau ist? Für eine Frau die vor kurzem oder gerade erst ein Kind geboren hat, ist das doch nicht normal!
    Nicht mal wenn Frauen Kinder bekommen, dürfen sie normalgewichtig sein…

  11. Die Oberarme sind echt gruselig.
    Vielleicht ist sie ja die Tante und hätte gerne auch ein Kind, aber stattdessen macht sie sich selbst eine Freude mit einem Ring??

  12. Ich glaube, das baby wurde reingephotoshopt, und ursprünglich hatte die Frau nen Nerz im Arm. Würde besser zu Gesichtsausdruck etc. passen.

  13. Ach was, der Arm ist so dünn weil das so ein Obstthekenvergessenkind ist dessen Mutti keinen Ring hatte.
    Ich habs auch erst so wie ff verstanden und WTF? gedacht.
    Allerdings denk ich das auch bei den anderen Möglichkeiten des Verstehens.

  14. die bedeutung liegt wohl auf der hand:
    der ring nimmt die gefühle der frau für immer ein
    der ring wird die frau fuer immer begleiten und begeistern
    genau wie das baby

    schon witzig wie man das offensichtliche nicht sehen kann
    die macher der anzeige haben die klientel wohl überschätzt
    ach ne seid ihr ja gar nicht hier

  15. Ich fürchte auch, hier wird die emotionale Beziehung zu einem Diamantring mit der emotionalen Beziehung zu einem Baby gleich gesetzt. Was für ein Quatsch.

Kommentare sind geschlossen.

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