Feministisches Bloggen – auch in der Schweiz

Dieser Text ist Teil 115 von 115 der Serie WWW Girls

In jeder Folge der WWW Girls stellen wir euch eine Bloggerin (oder dieses Mal auch zwei) und ihr Weblog vor. Heute:

Total Quality Women

Wie heißt ihr?
Wir heissen Jasmine und Evelyne. Unser Blog trägt den Namen Total Quality Women, nach einem Song der österreichischen Sängerin Gustav, deren witzige und sozialkritische Texte wir sehr schätzen und die uns auch ein bisschen inspiriert hat.

Seit wann bloggst ihr?
Wir bloggen nun seit ca. 1 Jahr zusammen, haben beide aber vorher schon viel geschrieben.

Drei Bloggerinnen mit weißen Laptops auf denen der Venusspiegel prangt, darum der Slogan - Feminists of the WWW: unite

(c) Frl. Zucker, fraeuleinzucker.blogspot.com

Warum habt ihr damit angefangen?
Wir haben angefangen, da es uns in der Schweiz zu wenig ähnliche feministische Blogs gibt. Deutschland und Österreich decken zwar den deutschsprachigen Raum schon recht gut ab, es gibt jedoch auch schweizspezifische Themen, die so oft unter den Tisch fallen. In der Schweiz passiert ja gerade viel zu den Themen Rassismus und Islamophobie und über diese Ereignisse möchten wir einen etwas anderen Diskurs führen, als es bislang geschieht. Zudem gibt es in der Schweiz auch eine spezifische Backlash-Bewegung, mit der wir uns auseinandersetzen wollen.

Worüber schreibt ihr?
Sehr viel über Popkultur und die Repräsentation von Frauen und anderer marginalisierter Gruppen in der Popkultur, im öffentlichen Raum und in der Werbung. Dazu auch über aktuelle Ereignisse, Traditionen und Politik.
Von der kritischen Betrachtung von Django Unchained über die Untersuchung des Themas eines Balles (Scheherazade) bis zum Buchtipp soll alles Platz haben.

Was euch ohne Internet nicht passiert wäre:
Dank dem Internet konnten wir unsere politische und feministische Position festigen und auch verstehen. Wir haben uns beide schon bevor wir gebloggt haben mit dem Thema Genderrollen auseinandergesetzt, v.a. in der Zeitschrift ROSA, der Zeitschrift für Geschlechterforschung der Uni Zürich, wo wir beide lange Zeit Teil der Redaktion waren. Verschiedene Blogs im Internet und auch unser eigener haben uns aber einen ganz anderen, aktionistischen Zugang ermöglicht. Dieses Praktische, dieses Konkrete ist eine notwendige Ergänzung oder auch Folge der akademischen Theorien.

Wovon braucht das Internet mehr:
Viele Menschen brauchen im Internet mehr Schutz vor Anfeindungen, Gewalt etc. Die grosse Freiheit eröffnet leider auch das grosse Missbrauchpotential des Internets.
Andererseits braucht es auch mehr Solidarität miteinander, damit Angriffe keine Chance mehr haben.
UND: mehr lustige Webseries!

Frauen* im Web…
Das vorher gesagte gilt insbesondere für Frauen, die sich auch als solche zu erkennen geben. Der Fall von Anita Sarkeesian, die sich mit Gewalt und Sexismus in Videospielen beschäftigte und dafür angefeindet und fertig gemacht wurde, ist nur ein Beispiel. Frauen werden auf populären Seiten, wie Zeitungskommentarforen nicht ernst genommen oder sogar bedroht.
Deshalb ist es wichtig, gegen solche Vorkommnisse zusammen zu halten, was auch wieder zu spannenden Resultaten führen kann.

Eure tägliche Weblektüre:
Natürlich Mädchenmannschaft, dann ein paar englischsprachige Seiten: Feministing, Feminist Frequency, Racialicious, Bitch Flicks, Sistah Vegan und zur Entspannung: Jezebel.
Deutsche Seiten: Kotzendes Einhorn, fuckermothers, Aus Liebe zur Freiheit, Identitätskritik und neu auch kleinerdrei.

Tipps und Bewerbungen für die WWW Girls an post(at)maedchenmannschaft.net.

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