Falsche Feministen und Diskriminierung bei Sony – kurz verlinkt

Die neue Anschläge, ein feministisches Magazin aus Österreich, ist draußen. Es geht unter anderem um Boxen und die (feministische) Protestbewegung in Spanien.

Eine aufgrund von Schwangerschaft diskriminierte Sony-Abteilungsleiterin hat den Konzern erfolgreich wegen Diskriminierung verklagt. Das zugunsten der Klägerin abgeschlossene Sony-Verfahren markiert vielleicht ein neues Kapitel in der Anwendung des Antidiskriminierungsgesetzes (AGG): „Das BAG schlägt jetzt – nach anfänglicher Zurückhaltung – nach meinem Bauchgefühl eine schärfere Gangart bei der Anwendung des AGGs ein“, fasst ein am Prozess beteiligter Anwalt zusammen.

Im Gespräch mit dem WDR erzählt Frigga Haug, wie ihr der Begriff Feminismus das erste Mal begegnete und was sie an jungen Feministinnen heute erstaunt und Judith Holofernes von „Wir sind Helden“ spricht im FAZ-Interview über ihre Verbundenheit mit feministischen Traditionen, Kapitalisten-Pop, Jugendwahn und warum sie die Bezeichnung „Girl“ für Frauen ablehnt.

In „Look Kitten, I Am Too A Feminist! Fauxminism and Men“ erklärt Megan Milanese, warum auch selbsternannte männliche „Verbündete“, die sich mit dem Feminismus-Label schmücken, ganz oft auch mal zum nervigen Problem werden können – und liefert gleich eine Checkliste mit.

Die meisten wissen es vielleicht schon, aber an dieser Stelle sei nochmal darauf hingewiesen: Neue Chefin des IWF ist seit Dienstag Christine Lagarde.

Gut zusammengefasst: „Die „Männerrechtsbewegung“ ist antiemanzipatorisch, frauenfeindlich und dem Rassismus wesensgleich. Sie ist keine Rechts-, sondern eine Unrechtsbewegung.“ Warum das so ist, hat Daniel mal im Detail in seinem im Freitag erschienenen Essay aufgeschlüsselt.

Und, last not least, ein Stimmungsbericht zur Frauen-Fußball-WM.

Nach dem Klick dann noch ein paar Termine:
Heute abend gibt es ab 19 Uhr in Hamburg eine Infoveranstaltung der Sexarbeiter_innen als Vorbereitung auf eine Kundgebung am Samstag. Mehr auf rechtaufstrasse.blogsport.de.

Am Freitag liest im Osnabrücker Café Mojo Mithu Sanyal aus „Vulva – Die Enthüllung des unsichtbaren Geschlechts“.

Um das AGG geht es am Dienstag noch einmal in Berlin, im Werkstattgespräch an der HU: „Diskriminierung in Deutschland. Vermutungen und Fakten. Vorstellung einer empirischen Studie“. Einige der bisherigen Werkstattgespräche kann man übrigens als Podcasts herunterladen (jeweils auf den Termin klicken und nachschauen).

8 Kommentare zu „Falsche Feministen und Diskriminierung bei Sony – kurz verlinkt

  1. Wow, das sind ja mal sehr coole Links! Vor allem das zu den Männerrechtlern, aber auch einige andere da. Danke!

    Wenn ich darf, habe ich gerade zu einer Situation gebloggt, die vor allem bei englischen Blogs ihre Wellen schlug: SkepChick Rebecca Watson wurde um vier Uhr nachts in einen Aufzug verfolgt und angebaggert und hat es gewagt, das uncool zu finden.

    Jetzt aber auf ans Lesen für mich!

  2. Männerrechtler – wieder sehr unterhaltsam, im Positiven wie im Negativen. Danke!

    Auf den Shitstorm innerhalb der US Atheisten Bewegung wollte ich auch hinweisen, aber da ist Patrick mir grad zuvor gekommen. :)

  3. danke für die links !

    insbesondere > Fauxminist < hat es mir angetan und ist mE eine supergelungene zusammenfassung – und wie finden "wir" dafür einen ebenso passenden deutschen begriff (oder hab ich was übersehen) ?!

  4. @ Frigga Haug:

    Dort:
    http://arschhoch.blogsport.de/2011/07/15/von-der-sozialistischen-frauenfrage-zum-sozialistischen-feminismus/

    wird ein längerer Auszug aus einem Aufsatz, den Frigga Haug 1981 in der Zeitschrift Argument (H. 129, 649-664) unter der Überschrift „Männergeschichte, Frauenbefreiung, Sozialismus. Zum Verhältnis von Frauenbewegung und Arbeiterbewegung“ veröffentlichte, dokumentiert.
    Sie schildert dort u.a. den Übergang von einer mehr oder minder konventionell-marxistischen Fassung der „Frauenfrage“ zu einem sozialistischen Feminismus.
    Obwohl sie auch die – heute teilweise skuril erscheinenden – Schwierigkeiten bei dieseem Prozeß schildert, kommt mir dieser 30 Jahre alte Text irgendwie der damaligen und der heutigen Zeit gemäßer und auch feministischer vor als das von Euch verlinkte Interview, das mir doch sehr stark von Verunsicherung und Suche nach Orientierung geprägt zu sein scheint.

Kommentare sind geschlossen.

Betrieben von WordPress | Theme: Baskerville 2 von Anders Noren.

Nach oben ↑