Ein Buch nach dem anderen: Die Occupy-Bewegung, Frauen der Harlem Renaissance und Queer Africa

Auf Papier gelesen

Aya de Yopougon ist die sechs-bändige Comicreihe von Marguerite Abouet (Story) und Clément Oubrerie (Zeichnungen) um Aya, ihre Freund_innen und Familien. Zu Beginn der Reihe ist Aya 19 Jahre alt, sie lebt in Yopougon, einem Viertel in Abidjan, der Hauptstadt der Côte d’Ivoire. Es ist das Ende der 70iger Jahre. In Yopougon geht es manchmal zu wie in einer Soap Opera, nicht ganz unbeteiligt sind daran auch Ayas engste Freundinnen Bintou und Adjoua. Mittendrin versucht Aya alles um ihr Ziel eines Medizinstudiums zu erreichen, aber findet dabei auch immer noch erstaunlich viel Energie und Nachsicht um Freund_innen und Bekannten zu unterstützen und catcaller zusammenzupfeifen. Es gibt auch englische und deutsche Übersetzungen. Im Jahr 2013 erschien dann noch ein Film:

Etwas ganz anderes ist das 2011 erschienene Buch Occupy!: Scenes from Occupied America (Verso Verlag). Dies ist ein netter Enstieg für all jene, die sich für den Beginn und die Weiterentwicklungen der Occupy-Bewegung in den USA (darauf ist es lokal beschränkt) interessieren. Hier finden sich Aufsätze zu spezifischen Aspekten, Zeichnungen, Tagebuchnotizen und Reden, die gehalten wurden (beispielsweise von Judith Butler und Angela Davis). Dabei handelt es sich weniger um ‚fertige‘ Analysen, sondern ehre ein ersten Zusammentragen von Gedanken und Erlebnissen, die eine Grundlage für weitere Überlegungen bieten könnten. Allerdings werden in dem Buch auch bereits eine Reihe von Kritiken und Problematiken angerissen, wie beispielsweise die (Nicht)Anküpfung an bestehende Kämpfe und Ausschlüsse, z.B. durch das Aufmachen starker Trennlinien zwischen ‚politischen Campern‘ und ‚Wohnungslosen‘.

Im Jahr 2013 gaben Karen Martin und Makhosazana Xaba den Kurzgeschichtenband Queer Africa (MaThoko’s Books) heraus, welcher 2014 den Lambda Literary Award for LGBT Anthology gewann. In ihm sind 18 Geschichten von 18 unterschiedlichen Autor_innen (einige zuvor bekannt, andere Neuentdeckungen) versammelt. Wie bei Kurzgeschichtensammlungen verschiedener Autor_innen häufig der Fall gibt es durchaus einen Qualitätsunterschied zwischen den Geschichten, aber sie decken eine Vielzahl von Szenarien, Erlebnissen und Settings ab, so dass Leser_innen sicher nicht langweilig wird.

Am 14.März 1887 wurde die legendäre Buchhändlerin und Herausgeberin Sylvia Beach geboren.

Ein von @halfjill_2010 gepostetes Foto am

Im Netz gelesen

Leider sind alle Links zu englischsprachigen Seiten. Wenn ihr spannendes auf Deutsch gelesen habt, stehen die Kommentare natürlich offen…

Die Poetin Ada Jafarey, eine bedeutesten Urdu-Gegenwartsschriftsteller_innen, verstarb. The Express Tribune gibt einen kurzen Rückblick auf ihr Schaffen.

Im April erscheint Toni Morrisons neuster Roman „God Help the Child“. Im New Yorker wurde mit „Sweetness“ eine Kurzgeschichte als Teaser veröffentlicht.

„I’ll keep this brief: we know too little about the women of the Harlem Renaissance. The more I look into these poets, writers, dramatists, essayists, critics, social critics, young adult writers, and editors, the more astounded I am at their range and literary output.“, stellt Jonathon Sturgeon bei Flavorwire fest und versucht Wissenslücken durch das Vorstellen von 20 Autorinnen zu verringern.

Ein Kinderbuch, welches „Rad American Women A-Z“ heißt? Oh ja, und es sieht – wie das Bitchmagazine zeigt, auch von innen so cool aus, wie der Titel erhoffen lässt.

Autostraddle präsentiert „9 Badass Black Feminists and Their Books That Shook the World„. Und bei This Is Africa schreiben Aktivistinnen aus unterschiedlichen afrikanischen Ländern über feministische Bücher, die sie beeinflussten.

Bustle stellt 20 Bücher von Autorinnen vor, die in der Literaturgeschichte häufig „vergessen“ werden, aber eigentlich einen festen Platz auf Leselisten finden sollten.

Teilnahme an Schreibworkshops oder andersweitigen Kursen zu kreativem Schreiben klingen nach einer guten Idee? Bei Flavorwire reichten Leser_innen ihre Horrorerlebnisse (zum Beispiel hinsichtlich Cis_sexismus und Rassismus) ein.

Neuerscheinungen

Diesen Monat: „Gespräche über Rassismus – Perspektiven und Widerstände“ herausgegeben von Zülfukar Çetin und Savaş Taş. Das erste Buch im neuen Verlag Yılmaz-Günay.

“Ein Buch nach dem Anderen” ist quasi mein Anti-Lese-Motto. Meistens lese ich viele Bücher parallel, aber ich stelle sie der Reihe nach vor. Was lest ihr denn gerade? Erscheinen demnächst Bücher, auf die ihr euch ganz besonders freut?

Kommentare sind geschlossen.

Betrieben von WordPress | Theme: Baskerville 2 von Anders Noren.

Nach oben ↑