Direkte Demokratie und Gedanken im öffentlichen Raum

Dieser Text ist Teil 58 von 115 der Serie WWW Girls

In jeder Folge der WWW Girls stellen wir euch eine Bloggerin und ihr Weblog vor. Heute:

BLOGABSATZ.de

Wie heißt du?
Nina Windisch

Seit wann bloggst du?
Seit August 2006

Drei Bloggerinnen mit weißen Laptops auf denen der Venusspiegel prangt, darum der Slogan - Feminists of the WWW: unite

(c) Frl. Zucker, fraeuleinzucker.blogspot.com

Warum hast du damit angefangen?
Ich habe ein Auslandssemester in Madrid gemacht und mein Bruder Nils schlug mir vor, darüber ein Blog zu schreiben. Zuerst war ich skeptisch, meine Gedanken in diesen öffentlichen Raum zu stellen, aber mittlerweile ist das Bloggen für mich nicht mehr wegzudenken.

Worüber schreibst du?
Bei Sonntags in Madrid habe ich über das halbe Jahr in Spanien geschrieben, danach wollte ich nicht „abbloggen“ und habe 2007 blogabsatz.de ins Leben gerufen. Das ist eigentlich ein klassisches Internettagebuch und moodboard, das unter keinem bestimmten Thema läuft, sondern Dinge beschreibt, die mir auffallen. Das kann eine unfreundliche Beratung im Baumarkt oder ein neues Café in Köln sein. Mittlerweile kündige ich dort an, wenn ich als „Assistentin Nina“ bei „Zimmer Frei!“ (WDR) auftrete. Allerdings hat Blogabsatz mit meinem Twitteraccount große Konkurrenz bekommen und nur noch wenige Gedanken sind einen ganzen Blogeintrag wert. Aber ich genieße diese Freiheit, sich mit dem Bloggen keinerlei Druck zu machen, das war bei kleiderköln, das ich von 2008-2010 geführt habe, anders. Ich hatte das Gefühl, dass ich das Streetstyleblog ständig pflegen musste und bin irgendwann an meinen eigenen Ansprüchen und dem Zeitaufwand gescheitert. Aber ich möchte diese Erfahrung nicht missen, denn es war das Blog mit dem meisten Feedback, sowohl seitens der Medien, als auch zwischenmenschlich.

Was dir ohne Internet nicht passiert wäre:
Interessen, die ich schon jahrelang habe, wie Feminismus und Vegetarismus, die in meinem Freundeskreis keine Diskussionsthemen sind, erhalten auf einmal frischen Wind. Ich lese radikale Meinungen, oder naive, und beginne immer wieder auf’s Neue, meine Ansichten zu prüfen und zu überdenken.

Wovon braucht das Internet mehr:
Ich schätze am Internet die unendliche Weite, die vielen Möglichkeiten und dass Menschen dahinter stecken, denn ich mag Menschen. Von daher braucht das Internet in allen Ländern Zugang, der nicht eingeschränkt und überwacht wird. Eine gemeinsame Sprache wäre schön, eine Art „Internet-Esperanto“, damit Freiheit und Freiwilligkeit vor Überwachung und wirtschaftlichen Interessen stehen. Das Internet ist für mich nicht einfach eine weitere Publikationsform, sondern direkte Demokratie, die immer in Gefahr ist.

Frauen im Web sind …
… gekommen um zu bleiben.

Deine tägliche Web-Lektüre:
Google. Denn es gibt immer irgendwas nachzugucken. Ich bin nicht die klassische Surferin, Nachrichten erfahre ich über Twitter und die weiterführenden Links. Aber es gibt ein paar Blogs, wo ich ab und zu mal vorbeischaue:
frolleinvonsofa.blogspot.com, glamcanyon.blogspot.com, www.fraeulein-julia.blogspot.com, maedchenmannschaft.net, antjeschrupp.com (alles Frauen, fällt mir auf. Ich finde es großartig, wie sich manche Bloggerinnen auf endlose Diskussionen im Kommentarfeld einlassen und versuchen, ihren Standpunkt auf verschiedene Weise klar zu machen. Das ist ein wichtiger Beitrag zu einem besseren Miteinander, leider kommentieren aber viele nur, um das Gegeneinander zu schüren).

Tipps und Bewerbungen für die WWW Girls an post(at)maedchenmannschaft.net.

Ein Kommentar zu „Direkte Demokratie und Gedanken im öffentlichen Raum

  1. Ich weiß gar nicht warum ich Nina so interessant finde. Alles fing mal mit einem Interview an, dass ich mit ihr gemacht habe, da war sie so nett und kam so locker rüber das ich ehrlich gesagt erst nach dem Interview auch zum „Fan“ wurde. Sie ist auch die einzige junge Schauspielerin deren Karriere ich seitdem verfolge.

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