Aktuelle Veranstaltungen gegen Rechts(extremismus)

Im Rahmen unserer „Gender und Rechtsextremismus“-Reihe haben wir heute ein paar Veranstaltungshinweise zusammengestellt. Wir freuen uns über eure Ergänzungen in der Kommentarspalte!

» Direkt zum Thema „Frauen und Rechtsextremismus: eine unterschätzte Gefahr?“ lädt Eva Hoegl, SPD-Bundestagsmitglied und Obfrau im NSU-Untersuchungsauschuss, am 11. Juni von 19 bis 21 Uhr ins „Gesicht Zeigen!“/Ausstellungsräume „7x jung“ in Berlin ein (Flensburger Straße 3, S-Bahnbögen Bahnhof Bellevue, Bögen 416-422). Das Programm und das Anmeldeformular (Anmeldeschluss ist der 7. Juni, die Teilnahme ist kostenlos) findet ihr hier.

» [Ergänzung, danke an die Antifa Linke Münster]: Auch am 19. Juni geht es um Gender-Perspektiven, hier bezüglich antifaschistisch-feministischem Aktivismus: die Antifaschistische Linke Münster (mit der Antifaschistischen Bildungsinitiative Münsterland, Emanzipatorischen Antifa Münster und edition assemblage) lädt um 20 Uhr (Baracke, Scharnhorststr. 100, Münster) ein zur Lesung „Fantifa. Feministische Perspektiven antifaschistischer Politiken„. Weitere Infos findet ihr hier.

» Heute um 17 Uhr in Eberswalde (an der Bushaltestelle Spechthausener Str.) wird mit einer Kundgebung Falko Lüdtke gedacht.

» Ebenfalls am 4. Juni referiert der Soziologe Johannes Kiess zu der (u.a. von ihm durchgeführten) Studie „Die Mitte im Umbruch. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2012„, ab 20 Uhr in der vh Ulm (Einsteinhaus) am Kornhausplatz. „Die Autoren fordern vor dem Hintergrund ihrer Erhebung dazu auf, nicht nur der Aufarbeitung der rassistisch motivierten Mordserie der Gruppe ‚NSU‘ Aufmerksamkeit zu schenken, denn: ‚Wenig Beachtung findet häufig, dass es menschenfeindliches Denken und Rassismus in ihrer alltäglichen Ausprägung sind, die den Resonanzboden bilden für das Entstehen von organisiertem, gewalttätigem Rechtsextremismus‘.“

» Die Rosa Antifa Wien veranstaltet am 4. Juni ab 19 Uhr im W23 (Wipplingerstr. 23, Wien) einen „Rechtsinfo-Basics„-Workshop für (u.a. antifaschistische) Demonstrationen, wie diese organisiert werden können und andere „grundlegende rechtliche Fragen.

» Am 6. Juni wird in der Fehrbelliner Str. 3 in Berlin ein Stolperstein verlegt für Theresa Zlotniki, die von ihrem dortigen zu Hause 1942 deportiert und in Treblinka ermordet wurde. Insgesamt werden an diesem Tag 16 Stolpersteine in Berlin verlegt werden. Weitere Informationen, u.a. die noch nicht bekanntgegebene Uhrzeit, kann man unter der Homepage der Koordinierungsstelle Berliner Stolpersteine erfahren.

» „Dagegen und dann?!“ heißt die Workshoptagung, zu der zum vierten Mal die Mobile Beratung Gegen Rechts NRW einlädt, und zwar am 8. Juni ab 10:30 Uhr im Haus der Jugend Solingen (Dorper Str. 10-16). Dort sollen „Bündnisse, Initiativen, Fachkräfte, MultiplikatorInnen und engagierte Einzelpersonen“, die Möglichkeit bekommen, „über Probleme und Erfahrungen in der alltäglichen Auseinandersetzung mit Rassismus und Rechtsextremismus ins Gespräch zu kommen, sich kennen zu lernen und zu vernetzen.“ Mehr zum Programm ist auf der Homepage nachzulesen.

» Die Friedrich-Ebert-Stiftung lädt ein zum Diskussionsabend „Rechtsextremismus in Baden-Württemberg. Strategien und Bündnisse gegen Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ am 18. Juni in Göppingen (Fritz-Erler-Forum, Werastr. 24) von 18 bis 20 Uhr. „Die NSU-Morde haben verdeutlicht, dass nicht nur die Zivilgesellschaft, sondern auch Polizei und Verfassungsschutz gefordert sind, die Gefahren rechtzeitig zu erkennen, die Debatte über Widerstandsformen gegen rechts zu führen und rechtsextreme Aktionen zu verhindern. Zu einer besseren Vernetzung solcher Aktivitäten wollen wir mit dieser Veranstaltung beitragen,“ schreibt die FES zum Ziel des Abends. Auch hier ist eine Anmeldung nötig, die Teilnahme ist kostenlos.

7 Kommentare zu „Aktuelle Veranstaltungen gegen Rechts(extremismus)

  1. Sehr schade, dass die ganze Zeit der Begriff „Extremismus“ verwendet wird.
    Dass dieser Begriff radikale Linke mit Rechten gleichsetzt, dürfte ja bekannt sein.
    Wie kann man Veranstaltungen gegen Nazis etc. aufziehen, wenn man deren Rassismus, Nationalismus,… mit emanzipatorischen linken Forderungen und Zielen auf eine Stufe stellt?

  2. @jul: Unsere Position zur Frage der Begrifflichkeiten (und Ablehnung der Extremismustheorie) wurde bereits zu Beginn der Serie formuliert. „Rechtsradikalismus“ halte ich für ein ebenso irreführendes Begriffskonzept (das im übrigen genauso ein politisches Mittel u.a. des Verfassungsschutzes zur Verharmlosung der extremen Rechten war bis Ende der 1970er), und wir haben bereits mit dem ersten Beitrag versucht, darzustellen, dass diese Formulierungsfragen seit langem kontrovers diskutiert werden und auf eine kritische Definition von Rechtsextremismus verwiesen, der wir uns anschließen.

    In den bisher veröffentlichten Texten verwenden wir auch weitere, weithin nicht so geläufige Begriffe wie „extreme Rechte“ (auch die Kritik an dieser Variante haben wir ebenfalls im ersten Beitrag aufgegriffen). Es ist auch kein Zufall, dass hier „-extremismus“ in Klammern steht – und ich persönlich finde es verwunderlich, dass Du denkst, dass die Mädchenmannschaft Rassismus und Nationalismus mit emanzipatorischen linken Forderungen auf eine Stufe stellen (dem widerspricht bereits explizit eine Vielzahl sonstiger Texte auf diesem Blog) oder wie Extremismustheoretiker_innen „Links“ mit „Rechts“ gleichsetzen und Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus… als „Randproblem“ vs. „demokratische Mitte“ sehen würde. Das ist nicht der Fall und wird z.B. in jedem einzelnen der Artikel dieser Reihe aufgegriffen.

  3. Münster, 19. Juni Buchvorstellung: Fantifa. Feministische Perspektiven antifaschistischer Politiken.

    Teile des Herausgeber_innenkollektivs lesen aus dem Buch “Fantifa. Feministische Perspektiven antifaschistischer Politiken”.

    Feministische Antifa oder Frauen-Antifa Gruppen entstanden in den frühen 1990er Jahren, meist als Reaktion auf einen fortgesetzten Sexismus in männlich dominierten Antifa-Zusammenhängen. Heute gibt es nur noch wenige solcher Fantifa-Gruppen und auch in der antifaschistischen “Geschichtsschreibung” spielen sie kaum eine Rolle. Das Buch “Fantifa. Feministische Perspektiven antifaschistischer Politik” will das ändern. Es geht den Spuren nach, lässt Aktivistinnen zu Wort kommen, beleuchtet aktuelle feministische Antifa-Arbeit, erläutert inhaltliche Schwerpunkte, fragt nach, was aus Fantifa-Gruppen wurde, eröffnet einen Blick auf die Möglichkeiten männlicher antisexistischer Handlungsräume und diskutiert die fortgesetzte Notwendigkeit feministischer Perspektiven in antifaschistischer Politik.

    Interviews mit Aktivistinnen werden ausführlich durch das Herausgeber_innenkollektiv eingeführt und durch Originaldokumente illustriert. Die vergangenen und aktuellen Debatten um Feminismus, Antisexismus und Antifaschismus sollen so zusammengebracht werden.

    Eine Veranstaltung der Antifaschistische Linke Münster, Antifaschistische Bildungsinitiative Münsterland, Emanzipatorische Antifa Münster und der Edition Assemblage

    Mittwoch | 19.06.2013 | 20:00 Uhr
    Baracke | Scharnhorststraße 100 | Münster

    http://antifalinkemuenster.blogsport.de/2013/05/27/19-juni-buchvorstellung-fantifa/

  4. @acclaime:
    Ich wollte jetzt nicht, dass es hier zu Missverständnissen kommt und habe ja auch nicht behauptet, dass du/ihr „rechts“ und „links“ gleichsetzt. Dass dem nicht so ist, ist mir auf jeden Fall bewusst. (Ehrlich gesagt stöber ich hier sehr viel rum und find das meiste hier super, umso verwirrender fand ich die Wortwahl im Titel.)
    Ihr habt ja auch keinen Einfluss darauf, wie die Verantalter*innen ihre Termine betiteln, aber als ich den Titel des Artikels gesehn hab, war ich schon ein bisschen verwirrt. Was, die Mädchenmannschaft spricht von „-extremismus“?? Dass zu Beginn der Reihe wohl schon diskutiert wurde, ist an mir vorbeigegangen.

    Meine Frage am Schluss ist auch kein Vorwurf an dich/euch. Mein ganzer Kommentar soll das nicht sein (und richtet sich auch nicht explizit an dich/euch), mir ist tatsächlich schleierhaft, wie mensch ernsthafte Veranstaltungen „gegen Rechts“ aufziehen möchte und dabei den Extremismusbegriff verwenden kann…

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