Afrika ohne Klischees

Dieser Text ist Teil 103 von 115 der Serie WWW Girls

In jeder Folge der WWW Girls stellen wir euch eine Bloggerin und ihr Weblog vor. Heute:

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Wie heißt du?
Claire Grauer, auf Twitter @sirisnotes

Seit wann bloggst du?
Seit 2007, mit einer Unterbrechung.

Drei Bloggerinnen mit weißen Laptops auf denen der Venusspiegel prangt, darum der Slogan - Feminists of the WWW: unite

(c) Frl. Zucker, fraeuleinzucker.blogspot.com

Warum hast du damit angefangen?
Ich habe 2007 während eines dreimonatigen Wien-Aufenthaltes angefangen zu bloggen, um meine Familie und Freund_innen mit Bildern und Texten auf dem Laufenden über mein dortiges Leben zu halten. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland habe ich dann wieder aufgehört.

Meinen jetzigen Blog schreibe ich seit 2009. Ich hatte ihn ursprünglich begonnen, um Reiseberichte und Fotos von einer längeren beruflichen Auslandsreise zu posten. Da ich gerne schreibe, nettes Feedback von Leser_innen bekommen hatte und mir WordPress auch mehr zusagt als Blogger, wo mein vorheriger Blog war, habe ich danach weitergeschrieben.

Worüber schreibst du?
Zurzeit schreibe ich vor allem über Afrika-bezogene Themen, auch allgemeine ent­wick­lungs­po­li­ti­sche Fragen kommen mal vor. Ich arbeite in der Ent­wick­lungs­zu­sammen­arbeit (derzeit vorwiegend vom Schreib­tisch in Deutschland aus) und lese daher sehr viel Einschlägiges, darunter aktuelle Nachrichten sowie Blogs und Fachartikel, auf die ich über Twitter aufmerksam werde. Das Schreiben ist daher für mich eine gute Hilfe, einen Teil dessen, was ich täglich (quer)lese zu vertiefen und Dinge im Gedächtnis behalten zu können. Ich habe aber auch eine missionarische Ader. Afrikathemen kommen in deutschen Medien eher am Rande vor und sind oft erfüllt von Klischees. Ich möchte zu einer sachlicheren und differenzierteren Darstellung beitragen und auch Leute an­sprechen, die sich vielleicht nicht gezielt Artikel zu Afrika raussuchen würden, aber ab und zu ganz gerne auf meinem Blog vorbei schauen.

Was dir ohne Internet nicht passiert wäre:
Ohne das Internet hätte ich meinen Mann wahrscheinlich nicht getroffen, ebenso wie eine Reihe weiterer Menschen. Und es erleichtert das Aufrechterhalten von Kontakten über große Distanzen hinweg, was ich sehr hilfreich finde, wenn man sich jahrelang nicht sieht und die Beteiligten auch immer mal wieder die Postanschrift wechseln. Außerdem bin ich davon fasziniert, immer wieder neue, interessante Themen und Personen zu entdecken, z.B. habe ich durch die „Mädchenmannschaft“ und andere feministische Blogs begonnen, mich gezielt mit feministischen Themen auseinanderzusetzen.

Wovon braucht das Internet mehr:
Mäßigung. Zu sehen etwa am Beispiel der Kommentarspalten zu Artikeln auf den Webseiten großer Tageszeitungen. Statt sachliche oder haltbare Argumente auszutauschen wird da oft rumgepöbelt, dass mir schlecht wird. Was ich schade finde, denn oft könnte das eine interessante Plattform sein, um über den Tellerrand zu schauen.

Frauen* im Web…
… gelten oft als Ausnahme oder Minderheit, allerdings sind sie das in den Bereichen in denen ich mich online bewege nicht ganz so sehr (filter bubble?!).

Deine tägliche Web-Lektüre:
Ich lese täglich aktuelle Nachrichten, zurzeit meist bei Süddeutsche, Tagesschau oder ZEIT online. Außerdem die Allgemeine Zeitung (Rhein-Main-Presse), um zu wissen, was in meiner rheinland-pfälzischen Heimatregion, dem Naheland, so los ist. Mein Reader ist recht umfangreich und ich lese fast täglich Blogs, aber nicht immer die gleichen. Fast immer dabei sind die Mädchenmannschaft, Frl. Krise und Antje Schrupp.

Ich mag es auch, ab und zu einzelne Blogs „am Stück“, also vom ersten bis zum aktuellsten Eintrag zu lesen, z.B. solche, die bei Euch in den WWW Girls oder in den Kommentaren verlinkt sind. Ich finde es super spannend, persönliche Einblicke in und Reflektionen über Leben und Alltag ganz unterschiedlicher Autorinnen zu bekommen. Außerdem lese ich vieles mit Bezug zu Afrika- und/oder Ent­wick­lungs­zu­sammen­arbeit wie BBC Africa, Guardian Global Development Pages, und Blogs wie z.B. Dunia Duara, Texas in Africa oder, kürzlich entdeckt, aidnography. Seit ich vor einiger Zeit Twitter für mich entdeckt habe, entdecke ich außerdem täglich viel zu viele Verweise auf interessante Artikel und Blogs zu „meinen“ Themen.

Tipps und Bewerbungen für die WWW Girls an post(at)maedchenmannschaft.net.

5 Kommentare zu „Afrika ohne Klischees

  1. Danke für die tolle Vorstellung. Ich les den Blog ja auch sehr gern :)

    Würde mir hier nur wünschen, wenn der Link zu „Rückseite der Reeperbahn“ rausgenommen oder min. kommentiert würde. Da befindet sich nämlich ein ziemlich rassistischer Artikel.

  2. @Halfjill: Ich hatte den Fragebogen ausgefüllt, bevor besagter Post auf der „Rückseite der Reeperbahn “ erschienen war (den hatte ich mit Verweis auf Deinen Post zur betreffenden Angelegenheit kommentiert). Der Link kann natürlich entfernt werden (falls nicht schon geschehen).

Kommentare sind geschlossen.

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