Viereinhalb Minuten Feminismus mit Gloria Steinem

Die wunderbare Feministin und Journalistin Gloria Steinem zu Gast bei Komiker Stephen Colbert („femin-ish feminist“): Sie sprechen über Sexismus in der Arbeitswelt, das Sexleben feministischer Väter und den Erfolg konservativer Frauen in der amerikanischen Politik. Und all dies in viereinhalb Minuten, die ihr nicht verpassen solltet.

The Colbert Report Mon – Thurs 11:30pm / 10:30c
Gloria Steinem
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Mehr, mehr, mehr? In der Gesprächsrunde „A Womans World?“ sprach Katie Couric vor ein paar Tagen mit Gloria Steinem und Jehmu Greene über das „Ende der Männer“, Sexismus und die feministische Bewegung heutzutage (via feministing.community).

4 Kommentare zu „Viereinhalb Minuten Feminismus mit Gloria Steinem

  1. Die viereinhalb Minuten werde ich mir unbedingt anhören.

    Ich kenne Gloria Steinem bisher aus einem positiven Zitat bei der Männerbewegung nach Robert Bly „Wir befürworten nicht nur eine Männerbewegung, wir sehnen uns sogar danach.“ und tritt damit m.E. sehr angenehm solidarisch und integrativ auf.

    Bei einer einfachen Recherche stieß ich auf folgenden Link :

    http://www.ceiberweiber.at/index.php?type=review&area=1&p=articles&id=655

    „In den USA ist bekannt, dass Gloria Steinem Ende der 50er Jahre von der CIA rekrutiert wurde…“

    weiter geht es unten :

    „Der Ursprung des Feminismus
    „Es ist schwer zu glauben, aber die Femininsten sollten wissen, dass ihre Bewegung ursprünglich von der Rockefeller Foundation ins Leben gerufen und gesponsert wurde. Diese mächtigen Kräfte haben diverse Medien und Zeitschriften die ihnen gehören verwendet, um die feministische Idee unter die Frauen zu bring. Und es hat prima funktioniert. Auch die CIA hat in den 60er Jahren diverse „linke“ Frauenzeitschriften gestartet und finanziert, wie eine Chefredaktorin jetzt zugeben hat. Warum würde das Grosskapital und die Geheimdienste, also der Machtapparat, das wollen wo es auf den ersten Blick gegen ihre Interessen wäre? Nicholas Rockefeller sagte dazu folgendes: Der Feminismus ist unsere Erfindung aus zwei Gründen. Vorher zahlte nur die Hälfte der Bevölkerung Steuern, jetzt fast alle weil die Frauen arbeiten gehen.

    Ausserdem wurde damit die Familie zerstört und wir haben dadurch die Macht über die Kinder erhalten. Sie sind unter unserer Kontrolle mit unseren Medien und bekommen unserer Botschaft eingetrichtert, stehen nicht mehr unter dem Einfluss der intakten Familie. In dem wir die Frauen gegen die Männer aufhetzen und die Partnerschaft und die Gemeinschaft der Familie zerstören, haben wir eine kaputte Gesellschaft aus Egoisten geschaffen, die arbeiten (für die angebliche Karriere), konsumieren (Mode, Schönheit, Marken), dadurch unsere Sklaven sind und es dann auch noch gut finden.“

    Hat Jemand dazu weiterführende Hintergrundrecherchen, die o.g. Darstellungen ggf. entkräften oder bestätigen ?

  2. @ Thomas

    Dass das jetzt in den USA bekannt ist, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich bin für Verschwörungstheorien aber in den seltensten Fällen offen und antworte mal mit einem direkten Zitat aus dem Text (die für mich wichtigen Stellen sind fett markiert):

    Man bastelt aus Steinems Hintergrund und Aussagen der Rockefellers, dass die CIA weibliche Arbeitskräfte erschliessen wollte, um die wirtschaftliche Produktivität der USA zu steigern, sie also stärker zu machen. Mag sein – bedeutet das aber, dass Frauen am Herd glücklich werden müssen, um nicht unwillentlich Anliegen der CIA zu unterstützen? Sieht man sich an, wo CIA und Feminismus vor allem erörtert wird, so sind dies kaum feministische oder fortschrittliche Blogs oder Medien, sondern es findet in einem sehr konservativen Raster statt.

    Eine Rolle spielt es für Männer, die sich furchtbar benachteiligt fühlen angesichts schwindender Privilegien. Sie vergessen in der Hitze der Empörung ganz, dass nicht die CIA den Feminismus geschaffen hat, sondern dieser bereits vor zweihundert Jahren seinen Namen erhielt – davon abgesehen, dass es auch vorher Feministinnen gab. Frauen, die für das Wahlrecht kämpfen und für den Frieden demonstrierten, Frauen, die gegen diskriminierendes Familienrecht auftraten und für das Recht auf Selbstbestimmung, die Schutz vor Gewalt einforderten, agierten und agieren nicht auf Geheiss der CIA.

  3. @Magda : Ich habe auch beim Lesen das Gefühl gehabt, dass es etwas weit hergeholt ist. Ich war nur über den schnelle google-Treffer etwas
    überrascht und wollte dies zur Diskussion/Prüfung stellen, ob hier weitere Hintergrundinformationen bekannt sind.
    Ich finde es allgemei etwas auffälig, dass der militante Feminismus Einzug in den Mainstream gehalten hat und die Vision von
    Simone de Beauvoir merkwürdig verzerrt bei den meisten, meist unbelesenene Menschen im Gedächtnis geblieben ist.
    Das finde ich nicht nur merkwürdig sondern ich denke auch, dass damals auch einige Leute glaubten mit „bösen Mädchen“
    ließe sich eher Geld verdienen als mit der Beauvoirschen Vision einer authentischen und gleichwertigen Liebe zwischen den
    Geschlechtern.

    Der Vorwurf mit den Verstrickungen mit dem CIA wurde anscheinend 1975 von einer radikalen feministischen Gruppierung
    erhoben. Gloria Steinem räumte ein, hier für eine CIA-finanzierte Stiftung gearbeitet zu haben, dementierte aber weitere
    Verstrickungen, wie das englische Wikipedia z.B. zeigt :

    http://en.wikipedia.org/wiki/Gloria_Steinem

    „In May 1975, Redstockings, a radical feminist group, raised the question of whether Steinem had continuing ties with the Central Intelligence Agency (CIA). Though she admitted to having worked for a CIA-financed foundation in the late 1950s and early 1960s, Steinem denied any continuing involvement.[12] “

    Die deutsche Wikipedia ist da leider nicht ganz so umfangreich :

    http://de.wikipedia.org/wiki/Gloria_Steinem

    Mir ist Gloria Steinem angenehm bekannt aus der mythopoetischen Männerliteratur :

    „Damit keine Mißverständnisse aufkommen : Frauen begrüßen die Männerbewegung. Wir sehnen uns buchstäblich danach…
    Wir müssen unsere Instinkte einsetzen, um zu beurteilen, wem wir vertrauen können. Wir werden Fragen stellen müssen…
    Dann können Frauen tatsächlich Verbündete finden im Kampf für eine Zukunft, wie es sie noch nicht gegeben hat.“ (Zitat
    Gloria Steinem in „Männer auf der Suche“, Steve Biddulph, S. 25).

  4. „Eine Rolle spielt es für Männer, die sich furchtbar benachteiligt fühlen angesichts schwindender Privilegien. Sie vergessen in der Hitze der Empörung ganz, dass nicht die CIA den Feminismus geschaffen hat, sondern dieser bereits vor zweihundert Jahren seinen Namen erhielt – davon abgesehen, dass es auch vorher Feministinnen gab.“

    Der Antifeminismus feierte ja sogar schon 1617 Tradition.

    Ja das ist wirklich wahr – zumindest bei den Männern, die noch nicht erkannt haben wie sehr diese scheinbaren Privilegien ihnen schaden.

    Ich staune auch immer wieder wenn ich erkennen muß, wie sehr irgendwelchen scheinbaren Verlusterfahrungen hier erhitzte Gemüter produzieren, statt ihre neuen Möglichkeiten zu erkennen und ihre modernen Chancen auszuschöpfen.

Kommentare sind geschlossen.

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