Prostitution und Frauenhandel im Zeitalter der Globalisierung

Am 6. Mai 2008 gibt es in Berlin eine Ausstellung von Terre des Femmes e.V., die sich mit dem Thema Frauenhandel befasst. Sie geht bis 31. Mai 2008.

Die Ausstellung “Ohne Glanz und Glamour – Prostitution und Frauenhandel im Zeitalter der Globalisierung“ hat das Ziel, mit Fakten und Daten zu informieren, zum Nachdenken anzuregen und für ein Engagement gegen Frauenhandel zu aktivieren.

Am Donnerstag, den 8. Mai 2008, findet außerdem ein Podiumsgespräch mit dem Titel „Maßnahmen gegen Menschenhandel in Berlin und Deutschland“ statt.

Weitere Infos zur Ausstellung findet ihr bei GLOW (Global Center for Women’s Politics).

14 Kommentare zu „Prostitution und Frauenhandel im Zeitalter der Globalisierung

  1. Was sagt ihr zu der Zurechtweisung der Ober-Emmanze Schwarzer, die sie bei der Verleihung des Ludwig-Börne Preises von sich gegeben hat?

  2. Da hätte man doch viele spannende Dinge sagen können.

    Zum Beispiel, „Ich bin überrascht.“

    Oder, wenn man etwas mehr sagen wollte, „Ich bin überrascht, denn Frau Schwarzer hätte sich ja aus ihrem Hintergrund heraus nun auch denken können, ‚Nun gut, mit 30 noch auf girlie machen ist vielleicht etwas lächerlich, aber Teil unserer Beschwerde ist ja genau, daß großer Druck auf Frauen lastet, sich ständig als jung und begehrenswert zu pornisieren. Wenn da also der Nachwuchs erstmal teilversagt? Besser er als wir. Das was wir anbieten, kommt mit extrem langer Geschichte und scheint zunächst in seiner Komplexität oft sehr disjunkt von der Lebenswirklichkeit junger Mädchen und sehr junger Frauen — ist doch gut, wenn da für diejenigen für die die Lernkurve ansonsten zu steil wäre ein vereinfachter Feminismus für Anfängerinnen angeboten wird, eine Stufe zum richtigen Feminismus, der sonst vielleicht wie eine Mauer gewirkt hätte. Und selbst anbieten können wir so etwas ja kaum ohne daß es sehr, sehr fragwürdig wirkt. In diesem Sinne danke an alle Alphas, vielleicht seid Ihr eher Zulieferindustrie als Feminismus von morgen, aber nützlich seid Ihr alle Mal.'“

  3. @ Azundris: Dit stimmt, viele spannende Dinge könnten gesagt werden. Aber wäre ja irgendwie auch nur eine Wiederholung der tausend Einträge auf dieser Seite hier.

    Und überrascht bin ich seit dem HR-Ding leider nicht mehr.

  4. mmhhh.. ich weiß zwar nicht wer diesen „Konflikt“ junger gegen alter Feminismus ind Leben gerufen hat, aber meiner Meinung nach, sollten doch alle Fauen egal ob 100% einer Meinung oder nicht, am gleichen Strang ziehen und gemeinsam versuchen, die Lage von Frauen zu verbessern.
    Ich fände es sehr schade wenn die ganze neue Feminismusdebatte in einer Schlammschlacht-alt gegen jung- untergeht.

    Hallo, dass bringt doch niemanden, vor allem die Frauen, kein Stück weiter!

  5. „Ich fände es sehr schade wenn die ganze neue Feminismusdebatte in einer Schlammschlacht-alt gegen jung- untergeht.“

    Ist nichts „Feminismus“-spezifisches. Cicero hat sich letztes oder vorletztes Jahr mal damit beschäftigt, warum das deutsche Feuilleton fast nur von „Altedienten“ bedient wird. Wenn es eine Schlammschlacht zwischen den Generationen geben sollte, in diesem oder in anderen Zusammenhängen, dann – aus meiner Sicht – deswegen, weil sie von den „Alten“ gewollt wird, weil diese Art von bipolarer Auseinandersetzung – „Generationenkonflikt“, „Geschlechterkampf“, etc. – in ihrer Wahrnehmung als Zwangsläufigkeit erscheint. Sich da einfach rauszuhalten, z.B. weil man Dinge einfach als inkommensurabel oder schlicht in ihrer Komplexität anders versteht, trifft da zumeist auf Unverständnis und wird deswegen fast zwangsläufig als „Aggression“ wahrgenommen und entsprechend einklassiert. So jedenfalls nehme ich das wahr…

  6. @Tobias: Mit dieser Aussage implizierst du ja dass nur die alten Feministinnen an dieser Lage schuld sind, mir kommt es aber langsam so vor,dass die Lager auf beiden Seiten sehr verhärtet sind…

  7. hmm… es ist eben ein Generationenkonflikt. Da hat man Jahre – Jahrzehnte! – lang für eine Sache gekämpft, und gekämpft und gekämpft, sich damit so sehr auseinandergesetzt, dass man völlig als Person in einer bestimmten Position aufgeht (Inhaltlicher Art, oder auch eine Position als Mensch in einer Gesellschaft oder Gruppe, also: Funktion) und dann wird das von der jungen Generation nicht voll und ganz akzeptiert, teilweise kritisiert. Von einer jungen Generation, die sich noch nicht Jahrzehnte damit auseinandergesetzt hat. Also liegt doch die Vermutung nahe, dass diese junge Generation einfach noch nicht so viel wissen könne. Nicht so gut verstehen könne. Dass man vielleicht zu viel mit der Position oder Funktion verschmolzen ist, zu untrennbar, dass ein differenzierter Blick schwierig ist, das müsste reflektiert werden und hier mangelt es eben öfters bei der Alten Generation. Das Phänomen tritt tatsächlich in so vielen menschlichen Bereichen auf. Das ist IMHO nix Feminismus-Spezifisches und hat auch nichts mit Aggressivität zu tun. Das Problem ist einfach, dass eine differenzierte Auseinandersetzung mit so einer verfestigten Funktion und Position so schwierig ist.

  8. Louise,

    inhaltlich mag es so sein, daß die Fronten verhärtet sind. Aber das müßte ja nicht problematisch sein, wenn das die Diskussion voranbrächte, und wenn letztlich nicht zum Teil zumindest um die publizistische „Deutungshoheit“ bzgl. des Begriffes „Feminismus“ im deutschen Sprachraum ginge, und wenn die Auseinandersetzung nicht mit diesen ganzen impliziten öffentlichen Vorwürfen eines „fehlenden Klassenbewußtseins“ einherginge, was schlicht und ergreifend darauf zielt, die Diskussion in bekannte Argumentationsschemata zu pressen. Das, was Azundris oben angeführt hat – „neuer“ Feminismus als „Feminismus“ für Anfänger“ – ginge genau in diese Richtung: Da fehlt aus meiner Sicht schlicht die Erkenntnis, daß es hier um die Frage geht, wie man gruppenbezogene Fragestellungen in einer heterogenen Umwelt wie heute sinnvoll in eine gesellschaftliche Diskussion einbeziehen kann, ohne dafür auf ideologisch und epistemologisch mehr als fragwürdige Ansätze zurückgreifen zu müssen. Das ist mutig, kompliziert und gefährlich, gerade weil es sich – bis hin zum Menschenbild – axiomatisch nicht selten deutlich von dem zu unterscheiden scheint, was „Feminismus“ bisher ausmacht (und ja, ich weiß, daß man Feminismus oder qualifizierende Zusätze zur Erläuterung, was für einen Feminismus man eigentlich meint, eigentlich nicht verwenden kann – aber ich hoffe, es ist dennoch einigermaßen verständlich, was ich meine). Ich kann verstehen, daß Alice Schwarzer sich (und ihr Weltbild) bedroht sieht, und ich kann auch verstehen, daß Thea Dorn daher den Begriff „Feminismus“ als „verloren“ erachtet.

  9. Ich denke eigentlich auch, wie Tobias, dass eine Diskussion und auch eine Auseinandersetzung zwischen „Altem“ und „Neuem“ – und seien es nur Nuancen an Unterschieden – immer auch fruchtbar sein kann und sollte. Nur so lange debattiert wird, erneuert sich eine soziale Bewegung auch immer wieder und weiter.

  10. „Nur so lange debattiert wird, erneuert sich eine soziale Bewegung auch immer wieder und weiter.“

    Die Diskussionen wären jedoch wesentlich fruchtbarer, wenn sie auf der Sach- und nicht der Personenebene geführt würden. All die Neo- und Antifeminist/inn/en, die sich auf Schwarzer (oder korrekter: das, was sie meinen, es sei Schwarzer, denn gelesen haben sie nur das wenigste) einschiessen, bringen die Diskussionen innerhalb der Frauenbewegung nicht weiter.

  11. Kat: „Die Diskussionen wären jedoch wesentlich fruchtbarer, wenn sie auf der Sach- und nicht der Personenebene geführt würden. All die Neo- und Antifeminist/inn/en, die sich auf Schwarzer (…) einschiessen, bringen die Diskussionen innerhalb der Frauenbewegung nicht weiter.“

    Wo hat denn Frau Schwarzer in Sachen Feminismus zuletzt auf der Sachebene, also nicht auf der Personenebene, diskutiert? Ich meine, nicht dass ich ihr das vorwerfen würde, es hat ja auch einen gewissen Unterhaltungswert, wenn sie so richtig in Fahrt kommt (sicher mit ein Grund, warum sie sich so gut mit ihrem Laudator Harald Schmidt versteht – wobei dieser aber nicht behauptet, einer sozialen Bewegung vorzustehen). Es gibt doch gar keine irgendwie greifbare Diskussionsebene außer der persönlich-emotionalen, auf der sich Alice Schwarzer auseinandersetzt.

    In ihrem letzten Buch „Die Antwort“ führt sie das schön vor: Sobald sie ihren Text der Sachebene nähert, wird sie schon mal ungenau, und man merkt ihr an, dass sie sich im nüchtern-analytischen Bereich nicht zuhause fühlt. Schnell verlässt sie dieses Terrain dann wieder, in der Regel mit Hilfe einer flotten Wendung, einer polemischen Verkürzung, und schwupps ist sie wieder bei dem, was sie am besten kann: anklagen, polarisieren, vereinfachen, austeilen, ironisieren.

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