Theorie für alle und umsonst!

Das Wintersemester an den Hochschulen hat begonnen und damit auch eine ganze Reihe an Ringvorlesungen und Diskussionsrunden an den Unis zu Gender Theorie, Feminismus und Queer Studies. Die Veranstaltungen sind in der Regel kostenfrei und stehen auch Nicht-Student_innen offen. Was im deutschsprachigen Raum so los ist, erfahrt ihr im Folgenden. Wenn ihr noch Links zu öffentlichen Veranstaltungen habt, dann schreibt sie in die Kommentare.

Basel (Schweiz)

Universität: „Familie zwischen Wandel und Persistenz. Chancen und Probleme

Berlin

Humboldt-Universität: „Geschlecht in Wissenskulturen„, u.a. zu Mutterschaft, Dekolonialität und Geschlecht im Netz, Wissensproduktion, Männlichkeit(en).

Freie Universität: „Die Zukunft von Gender„, u.a. zu De/Naturalisierungen im Sport, Identität vs. Subjekt, sexuelle Differenz, Pornografie, Queere Perspektiven auf Ökologie, Stand und Zukunft der Geschlechterforschung.

ICI: „The Subtle Racializations of Sexuality: Queer Theory, the Aftermath of Colonial History, and the Late-Modern State„, u.a. zu Staatsbürgerschaft, Heteronormativität in der Erwerbsarbeit, Aktivismus von subordinierten Gruppen.

Bielefeld

Universität: „Gender Studies interdisziplinär„, u.a. zu Reproduktionsarbeit, Krieg, sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, Migration.

Bremen/Oldenburg

Hochschule für Künste/Carl von Ossietzky Universität: „Un/verblümt. Queere Ästhetiken und Theorien in Kunst, Design und Musik„, u.a. zu Gaga Feminismus, Drag, Postkoloniale Kritik, sexualisierte Gewalt, Queer/LGBT-Filmfestivals.

Duisburg/Essen

Universität: Forschungsforum Gender, u.a. zu Ernährung, Organspende, Social Web, Niedriglöhne.

Frankfurt

Goethe-Universität: „Philosophie ❘ Macht ❘ Geschlecht„, u.a. zu Intersektionalität, Revolution, Ladyfeste.

Freiburg

Albert-Ludwigs-Universität: „Musik und Geschlecht„, u.a. zu Otheringprozesse und Selbstaffirmation in der europäischen Musikgeschichte, Frauenstimmen, Boygroups, Migrations- und Rassismuserfahrungen im französischen weiblichen Rap.

Gießen

Justus-Liebig-Universität: „Queere Ringvorlesung„, u.a. zu Slutwalks, Häuserkampf, BDSM, Sprachkritik.

Halle/Wittenberg

Martin-Luther-Universität: Jahrestagung zusammen mit der Ludwig-Maximilian-Universität München zu Geschlecht und Religion, u.a. Antisemitismus, Islamophobie, Zugehörigkeit, Diaspora, Erziehung.

a.a.O.: que(e)r_einsteigen, u.a. zu Slutwalks, Kritik an Queerer Theorie, Sexuelle Arbeit und neoliberaler Kapitalismus.

Hamburg

Universität: „Jenseits der Geschlechtergrenzen„, organisiert von der AG Queer Studies, u.a. zu Dominanz und Kommunikation, Kindstötung, Sexarbeit, Behinderung, Drag, Intersex, Kategorien und Körper.

Innsbruck (Österreich)

Universität: Gender Lectures, u.a. zu Geschlechterpolitik in den USA und Europa.

Landshut

Fachhochschule: gender lectures_interdisziplinär, u.a. zu Twitter, Parteien und Parlamente, Pflege.

Linz (Österreich)

Johannes-Kepler-Universität: „For Future Innovations: Gender in Science and Technology„, u.a. zu feministische Interventionen in Designprozesse, Lehrer_innenausbildung in der Mathematik.

Marburg

Philipps-Universität: Gender Lectures „Globale Aufbrüche? Fokus: ‚arabische Revolutionen‘

München

Ludwig-Maximilian-Universität: „Gendergraphien III. Perspektiven der Geschlechterforschung auf Körper – Wissen – Praxis„, u.a. zu Magnus Hirschfeld, Geschlechtskörper, Exil, Biomedizin.

Münster

Westfälische Wilhelms-Universität: „Geschlecht und Religion„, u.a. zu Feministische Aufbrüche im Judentum, „Burka-Verbote“, Männerliebe im Islam.

Potsdam

FH: „Interflex. Let’s talk about Gender und Diversity als berufliche Schlüsselkompetenzen„, u.a. zu AGG, strukturelle Diskriminierung, Migration und Gender.

Rostock

Max-Planck-Institut: Dreitägiges Kolloquium zu Geschlecht, Körper, Wahrnehmung, u.a. zu Essstörungen, Borderline, Cyberspace, Musik und Subkultur.

Siegen

Universität: Gender Economies Gender Cultures

Stuttgart

Universität: „Feminismus und Philosophie„, u.a. zu Simone de Beauvoir, Erkenntnistheorie, Luce Irigaray, Cyborg-Feminism, Judith Butler, Kritische Theorie.

Vechta

Universität: „gender.THEORIEN.sozialer arbeit – Gendertheorien und Theorien Sozialer Arbeit: Bezüge, Lücken und Herausforderungen„, u.a. zu feministische Mädchenarbeit, queere Ansätze sozialer Arbeit, Intersektionalität.

Wien (Österreich)

Universität: „Gendered Subjects XI: Neurokulturen und Geschlecht„, u.a. zu Hormonen, Gehirnforschung, Bildproduktion.

Würzburg

Julius-Maximilians-Universität: Gender und Recht, u.a. zu Prostitution, Stellung von Frauen im humanitären Völker- und Völkerstrafrecht.

9 Kommentare zu „Theorie für alle und umsonst!

  1. Gerade noch reingekommen: Große Namen in Berlin am ICI!

    Vortragsreihe 2011/2012
    The Subtle Racializations of Sexuality. Queer Theory, the Aftermath of Colonial History, and the Late-Modern State
    The lecture series brings together theoretical and political considerations developed from anti-racist, queer of color and/or migrant perspectives on late-modern and neoliberal state policies. The speakers will analyze the sexual imaginaries that organize Western publics and develop queer counter narratives.

    Dienstag 7. Juni 2011
    Jasbir Puar (Rutgers University, New Jersey)
    The Cost of Getting Better. Ecologies of Race, Sex, and Disability

    Donnerstag 27. Oktober 2011
    Sara Ahmed (Goldsmiths, University of London)
    On Not Becoming a National Part: Willfulness as Political Art

    Montag 14. November 2011
    Fatima El-Tayeb (University of California, San Diego)
    Postracial Europe? Minority Activism and the Queering of Ethnicity

    Dienstag 24. April 2012
    Antonia Chao (Tunghai University, Taiwan)
    Encountering Sexual Aliens: State Sovereignty and the Heteronormative Mechanism at Work on the Margins of Taiwan

    Dienstag 15. Mai 2012
    Drucilla Cornell (Rutgers University, New Jersey)
    Rethinking Ethical Feminism and Sexual Politics Through uBuntu

    Dienstag 12. Juni 2012
    Cathy Cohen (University of Chicago)
    Race and Queer Theory in the Age of Obama

    Veranstaltungsort
    ICI Kulturlabor Berlin
    Christinenstr. 18/19, Haus 8
    (U2 – Senefelder Platz)
    Beginn jeweils 19.30

    Konzept und weitere Informationen:
    http://www.queer-institut.de/subtle2011.html
    http://www.ici-berlin.org/series/series-description/392/

  2. Eine Gender-Ringvorlesung findet dieses Semester leider nicht in Greifswald statt. Es ist aber zu vemuten, dass eben jenes Thema im kommenden Sommersemester nochmal im Rahmen einer Ringvorlesung aufbereitet wird.

    Gruß aus Greifswald

  3. @Fleischervorstadt-Blog

    Hm? Also ist der Hinweis auf die Ringvorlesung im WS11/12 nicht richtig? War die Vorlesungsreihe im SoSe 11? Ich bin gerade verwirrt. Kannst du mich aufklären? Dankeschön :)

    @ihdl

    Oh, dankeschön. Das klingt wunderbar.

  4. @Nadine:
    Also die Vorlesung soll im SoSe 12 stattfinden, im WiSe11 gibt es leider keine. Ich bin informiert, weil ich im Greifswalder Zentrum für Frauen- und Geschlechterstudien arbeite.

    Das wichtigste habe ich aber im ersten Grantel-Kommentar ganz vergessen: Vielen Dank für die übersichtliche und überregionale Aufstellung!

  5. In München gibt es noch viel mehr! :)

    http://www.gender.soziologie.uni-muenchen.de/studium_lehre/lehrveranst/lehre_wise10_111/index.html

    Der große kleine Unterschied – Einführung in die sozialwissenschaftliche Geschlechterforschung/Gender Studies (Prof. Dr. Paula-Irene Villa)

    Judith Butler – Annäherungen an eine unbehagliche Theoretikerin (Prof. Dr. Paula-Irene Villa)

    Ringvorlesung Gendergraphien III: Geschlechterwissenschaftliche Perspektiven auf Körper, Wissen, Praxen – WiSe 2011/12 (Prof. Dr. Paula-Irene Villa/Dr. Susanne Schmitt)

    „Geschlecht und Wissenschaft – Empirische Erkundungen an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der LMU“ (Prof. Dr. Paula-Irene Villa/Anna Buschmeyer)

    Forschungswerkstatt Gender Studies (Prof. Dr. Paula-Irene Villa/Dr. Imke Schmincke)

    Soziale Ungleichheit und Geschlecht. Theoretische Ansätze und aktuelle Debatten (Dr. Imke Schmincke)

    Männer und Männlichkeit in Männer-untypischen Berufen (Anna Buschmeyer)

    Gendered Organizations (Anna Buschmeyer)

    Die Regierung des Lebens – Biopolitische Regierungsweisen und feministische Kritik (Zara Pfeiffer)

    Gender – systemtheoretisch beobachtet (Jasmin Siri)

    Vom Mannsweib zum Alphamädchen? Politikerinnenbilder in politischen Organisationen und Massenmedien (Jasmin Siri)

  6. @Fleischervorstadt-Blog

    Hey, vielen Dank für den Kommentar. Ich nehm das gleich mal raus. Irgendwie war das dann wohl missverständlich auf der Greifswalder Seite.

    @Freddy

    Ja, die Münchener Gender Studies sind schon dufte. Leider geht es in dem Text aber um öffentliche Ringvorlesungen, nicht um uniinterne Seminare und Übungen :)

  7. auch Frankfurt am Main hat noch mehr zu bieten :-)

    *das Cornelia-Goethe-Zentrum bietet jedes Semester ein Kolloquium zu einem speziellen Themenbereich an, dienstags, 18ct und offen für alle. Dieses mal:
    Mensch / Natur / Verhältnisse – Interdisziplinäre feministische Interventionen
    http://www.cgc.uni-frankfurt.de/cgc-lehre-kolloq.shtml

    *eine Tagung zum Thema Diversity findet im November statt:
    http://www.gleichstellungsbuero.uni-frankfurt.de/diversity_entdecken.html

    *eine zu „Transforming Gender Orders“ im Januar:
    http://www.cgc.uni-frankfurt.de/genderorders/

    *noch mehr Veranstaltungen in FFM finden sich hier:
    http://www.cgc.uni-frankfurt.de/cgc-termine.shtml

  8. Auch an der Ruhr-Uni Bochum findet noch was statt.

    Da wäre zum einen eine Vortragsreihe „Geschlecht und Gesellschaft“, wobei ich persönlich nicht bei allen Veranstaltungen den direkten Bezug zum Titel der Reihe erkennen kann. Das gilt namentlich für die letzten beiden Vorträge. Freilich bedeutet das nicht, dass die Vorträge deswegen schlecht sind.

    Außerdem findet, wie in jedem Wintersemester, auch wieder die von mir sehr geschätzte „Rote Ruhr Uni“ statt, eine Veranstaltung, bei der „Gender Theorie, Feminismus und Queer Studies“ generell eigentlich keine besonders große Rolle spielen. In diesem Jahr sind jedoch zwei einschlägige Vorträge dabei:

    Dienstag, 8.11.11, 19h
    Janne Mende (Gießen): Begründungsmuster weiblicher Genitalverstümmelung: Zur Vermittlung von Kulturrelativismus und Universalismus.
    Ort: Kulturcafé der Ruhr-Uni

    Mittwoch, 9.11., 19h
    Barbara Umrath (Köln): Feminismus, Kapitalismus und die List der Geschichte. Nancy Frasers Projekt einer feministischen Kritischen Theorie.
    Ort: Ruhr-Uni, HGA 20

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