Themenwoche: Grenzen überwinden? 25 Jahre Wiedervereinigung

Bald ist es wieder so weit: Der 3. Oktober, der „Tag der Deutschen Einheit“, steht an. Und da in diesem Jahr das 25-jährige Jubiläum begangen wird, beschränken sich die Feierlichkeiten nicht allein auf Samstag, sondern ziehen sich in alle Richtungen. In Frankfurt am Main wird vom 2. bis 4. Oktober zu einem so genannten Bürgerfest unter dem Motto „Grenzen überwinden“, das „die Vielfalt in Deutschland erlebbar“ machen soll, geladen – gleichzeitig sind allerorts die Grenzen geschlossen und Angriffe auf Geflüchtete und deren Unterkünfte werden täglich gemeldet. Weitere Schlagworte: Deutschland präsentiere sich „modern, vielseitig, aufgeschlossen und tolerant“. Die Jubelseite der Bundesregierung ist betitelt „Einheit und Freiheit“.

Angesichts dieses weiß-deutschen, nationalistischen Erinnerungstaumels und der verzerrten Selbstdarstellung Deutschlands wollen wir bei der Mädchenmannschaft eine Themenwoche entgegensetzen, die sich unter anderem mit Rassismus in und seit der Wendezeit, Protestaktionen zu den angekündigten Feiern, Flucht/Asyl und DDR-Bezügen im aktuellen Feminismus beschäftigt.

Dazu erwarten euch hier auf der Seite neue Artikel. Auf unserer Facebookseite und bei Twitter werden wir zu dem zusätzlich Artikel aus unserem Archiv teilen und tolle Texte anderer Publikationen.

Falls ihr selbst bereits differenzierte Texte zu Wende/Mauerfall, Flucht, DDR etc. gelesen/ geschrieben habt, teilt diese doch hier in den Kommentaren.

5 Kommentare zu „Themenwoche: Grenzen überwinden? 25 Jahre Wiedervereinigung

  1. Ich würde mich sehr freuen, wenn die damaligen aktiven Feministinnen zu Wort kommen bzw. der Frauenaufbruch in dieser Zeit thematisiert wird. Sie zählten mit zu den ersten und schärften Kitikerinnen des Schwarz-Rot-Goldenen Taumels
    Außerdem haben sich in den neuen Bundesländern zu der Zeit Initiativen von und für Migrantinnen gegründet. Auch sehr spannend und bislang leider noch stark unerforscht.

  2. Alles nicht in erster Linie mit Feminismus-Bezug, aber trotzdem eine Empfehlung an dieser Stelle:

    Der Film „Duvarlar – Mauern – Walls“, der Stimmen von (vor allem kurdischen / türkischen) Menschen in Westberlin 1990 festhält. Eine gekürzte Fassung des Films ist hier zu sehen.
    Der Film wird am 2.Oktober von der Bürgerstiftung Berlin-Neukölln gezeigt, mit Gesprächsmöglichkeit Regisseur und Protagonist_innen.

    Ein ‚Update‘ zu dem Film aus den 2010ern, in dem auch Perspektiven von PoC aus der DDR vorkommen, steht vollständig online: Mauern 2.0

    Urmila Goel hat zu dem Thema geschrieben, u.a. hier: Westprivilegien im vereinten Deutschland
    und betreibt den Blog Migration in die DDR (und BRD)

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