Selbermachsonntag (1.7.2012)

Sepiabild eines kleinen Mädchens beim SpielenHeute gebe ich mir mal keine Mühe einen besonders pfiffigen Selbermachsonntagstext zu formulieren, und Ihr kennt das Spielchen ja: Alle Links die letzte Woche was wert waren unten in die Comments reinknallen. Und dabei einen schönen Restsonntag haben!

13 Kommentare zu „Selbermachsonntag (1.7.2012)

  1. Der „Quotenmann“ des schweizerischen Clack-Magazins hat mal wieder die These raus geholt, dass Miniröcke und andere ‚aufreizende‘ Kleidung nur dazu getragen werden, um bei Männern sexuelle Attraktivität auszustrahlen. Und dann regen die Weiber sich auch noch auf, wenn sie von Typen angegraben werden! (http://www.clack.ch/ressort/artikel/Leben/4669/die_minirock_luege)
    Und hier meine Antwort an den Höhlen-, äh, Quotenmann: http://gluecklichscheitern.wordpress.com/2012/06/28/mein-minirock-und-ich/

  2. Heute morgen ist mir ein Porträt von Mario Balotelli bei tagesschau.de übel aufgestoßen (http://www.tagesschau.de/ausland/balotelli104.html), das m.E. vor rassistischen Stereotypen strotzt: Balotelli sei „stinkfaul“, „untrainierbar“, „disziplinlos“, dumm („als habe er nur eine einzige Gehirnzelle“), unreif („übergroßer Junge“). Als Reaktion auf rassistische Beleidigungen – hier wird im Text das N-Wort, verpackt als Zitat, benutzt – gebe er den „Gangster-Rapper“. Auch Hinweise auf die in Zusammenhang mit schwarzen Männern oft behauptete sexuelle Potenz („adrenalingeschwängerte Geste“, Besuch bei Prostituierten) fehlen nicht. Rassismus wird nur in Zusammenhang mit der italienischen Heimat des Spielers thematisiert.
    Der Artikel endet mit einem Ratschlag des Redakteurs: „Jetzt sollte Balotelli nur nicht mehr ausrasten – und er sollte mal dringend zum Friseur. Sein inzwischen nicht mehr ganz so blonder Irokesenschnitt sieht irgendwie ziemlich affig aus. Affig – ohne Hintergedanken.“ Das Beharren darauf, das Aussehen eines Schwarzen mit einem Tier in Verbindung bringen zu dürfen, ohne dass dabei irgendwelche Implikationen im Spiel wären, finde ich ein exemplarisches weißes Privileg.

  3. @Julia: Die Welt schreibt ähnlich klischeehaft über Balotelli. Bei ihr ist Italien noch nicht einmal sein Heimatland, obwohl er dort geboren wurde und im Alter von drei Jahren von einer italienischen Familie adoptiert wurde. Aber in der Logik des Autors fehlen scheinbar die italienischen Gene.
    In dem Artikel mischen sich Bewunderung und Rassismus, die Bewunderung der Stärke Balotellis der „Verrückt und großartig zugleich“ sei. Zugleich drückt der Autor seine Verachtung der „knabenhaften Athletik der Deutschen“ aus. Ich könnte kotzen!
    http://www.welt.de/debatte/kommentare/article107304222/Balotellis-Ein-Mann-Kriegserklaerung-an-die-Welt.html

  4. Heute Abend um 18:42 ;-) startet das erste deutschsprachige geekfeministische Gemeinschaftsblog
    FEMGEEKS … rrrebooting gender.

    „Femgeeks ist ein deutschsprachiges Gemeinschaftsblog zu feministischen Geekthemen und geekigem Feminismus. Dieses Blog ist ein Ort, an dem sich Kreativität, Kritik, außergewöhnliche Interessen, Feminismus und Einblicke in Wissenschaft und Technologie treffen.“

  5. @Stephan: Danke für den Link. Die Artikel gleichen sich in einigen Passagen ja beträchtlich. Inzwischen hat der Verfasser des tagesschau.de-Artikels auf Kritik reagiert: http://meta.tagesschau.de/id/62594/balotelli-im-portraet-stuermer-zwischen-genie-und-wahnsinn. U.a. mit dem Argument „Man kann nicht alles in einen Beitrag packen – vor allem, wenn es um ein Sportthema geht.“ Interessant, dass zuvor wenig Sportliches im Porträt zu lesen war. Und die Kritiker*Innen wollen ihn absichtlich falsch verstehen. „Also für alle die es überhaupt nicht kapiert haben: Ein Schwarzer mit einem blondierten Iro ist zumindest… gewöhnungsbedürftig! Wenn dieser spätpubertäre Exzentriker nun im Zuge der EM dazugelernt hat, könnte er – wenn er diesbezüglich an sich arbeiten will – auch haartechnisch dazu beitragen. Jetzt begriffen?“ Diese Erklärung macht nix besser.

  6. Ich habe heute mal etwas sehr langes geschrieben, nämlich eine öffentliche Antwort auf einen sehr hartnäckigen „comment man“. Er hat die Anspruchshaltung, dass ich ja unbedingt mit ihm diskutieren will, schrieb mich aber absolut herablassend an und verkündete auch noch wiederholt seine kruden Ideen zu Rassismus (in Afrika). Mir hat’s gereicht und meine Wut ist im Beitrag verstaut:

    http://afrikawissenschaft.wordpress.com/2012/07/01/offentliche-antwort-an-einen-der-nicht-locker-lasst/

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