Selber kämpfen, statt befreit zu werden

Auf Muslimah Media Watch beschwert sich Sara Yasin über die Berichterstattung wenn es um muslimische Frauen geht. Statt sie in all ihren Facetten darzustellen, beschränken sich viele Medien auf Nachrichten über Kopftücher oder Burkas. Auch auf Deutsch fördert eine Google-Suche nach „muslimische Frauen“ vor allem Geschichten über Unterdrückung und ihre Kleidung zu Tage. In ihrem Artikel stellt sie daher z.B. die Organisation Sisters in Islam vor, die sich für die Rechte der Frauen in Malaysia einsetzt.

Wer genau hinschaut, findet weitere Beispiele, wie muslimische Frauen für ihre Rechte kämpfen. In Saudi-Arabien etwa nutzen Aktivistinnen Facebook, um auf den Missbrauch bei Vormundschaften hinzuweisen. Dort müssen alle Frauen einen männlichen Vormund haben, meist übernehmen die Eltern oder der Ehemann diese Rolle. Dies, so die Aktivistinnen, dürfe aber kein Freifahrtschein sein, die Wünsche und Rechte der Frauen zu ignorieren. Vormunde können etwa das Erbe einbehalten oder Hochzeiten verhindern. Die bestehenden Gesetze gegen Übervorteilungen oder Nötigungen seien daher endlich anzuwenden, so die arab news.

Im Ms. Magazine stellt Rafia Zakaria muslimische Aktivistinnen vor, die sich gegen Steinigung als Strafe einsetzen. So ist aus den Sisters in Islam inzwischen die internationale Musawah-Bewegung hervorgegangen, die sich für Gerechtigkeit und gegen Diskriminierung einsetzt. Auch weisen muslimische Forscherinnen und Theologinnen wie Ziba Mir-Hosseini wiederholt daraufhin, dass die Gründe für Steinigungen und Gewalt in gesellschaftlichen Traditionen, nicht der Religion zu finden sind.

Hissa Hilal hat es in den Vereinigten Arabischen Emiraten im Kontest „Dichter für Millionen“ fast bis zum DSDS-Superstaräquivalent geschafft. Nun hat sie ein Buch zusammengestellt, das 95 Gedichte enthält. Verfasst von Beduinen-Dichterinnen und eines der wenigen Zeugnisse über das Leben der Bediunnen vor den 50er Jahren. Damit hat sie wieder einmal für Kontroversen gesorgt – diesmal über die Generationengrenzen hinweg, wie Fatima Bahloul auf altmuslimah.com feststellt. Ob es davon jemals eine deutsche Übersetzung geben wird?

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