Musik über Utopien und Herzklumpenscheiße

Dieser Text ist Teil 16 von 19 der Serie Wanna Disco? Listen Up!

Auf ihrer Seite beschreibt die Berliner Liedermachin ari ihre Musik unter anderem als „Musik zum zuhören, rumsitzen, rauchen und Bier trinken“ und „zum aufstehen, raus­gehen und Revolten anzetteln„. Im Gespräch verrät sie uns, warum Politik Musik braucht und wie mensch ohne großen Auf­wand selbst Songs aufnehmen kann. Wer ari gerne live erleben möchte, kommt am 22. September nach Berlin und feiert mit uns 5 Jahre Mädchenmannschaft.

Wer bist du, wo wohnst du, was machst du so?

Generell habe ich mehr Fragen als Antworten (doof jetzt für so’n Interview) und bin daher immer sehr be­schäftigt mit Nachdenken. Wenn daneben noch Zeit bleibt, gehe ich bei Woolworth shoppen… Irgend­wann habe ich mal etwas ganz Komisches studiert und darf mich seitdem Bachelor of Arts nennen, das ist ein toller Titel. Ansonsten gibts noch etwas Lohn­arbeit, WG-Tratsch und Revolutions­klüngel.

Du bist ganz schön viel unterwegs und spielst auf vielen politischen Ver­anstaltungen. Politik und Musik – gehört das für dich zusammen?

Was meine eigene Musik angeht, ja. Zwar schreib ich auch viel über Emo- und Alltags­sachen, aber irgendwie haben die ja auch immer mit der Gesamt­scheiße zu tun. Implizit sind meine Lieder also alle politisch. Musik machen ist für mich ein bisschen wie Therapie. Und schlechte Laune bekomme ich nicht nur wegen Liebes­kummer, sondern auch, wenn mich das Job­center nervt oder die Bullen oder Deutschland.

Zuhause höre ich auch lieber Musik mit kritischen Texten als mit aus­geklügelten Gitarren­soli. Obwohl ich zum Feiern nicht in jedem Song Kapitalismus­kritik brauche. Und umgekehrt: Ja, klar, Politik braucht auch Musik. Schließ­lich wollen wir ja tanzen.

Wenn ich deine Musik beschreiben müsste, würde ich sagen: Schrammlige Polit-Gitarren-Singer-Songwriterinnen-Musik, die mensch am besten mit einem Bier in der Hand genießt.

Oh ja, bestens. Oder: „female fronted one man band“, fänd ich auch gut.

Deine Aufnahmen klingen so schön selbstgemacht. Jetzt mal ange­nommen, ich möchte gerne un­kompliziert etwas ein­spielen oder ein­singen. Wie mache ich das?

Wenn die Ansprüche nicht so hoch sind, reicht ein 10-Euro-Mikrofon und ein Computer-Aufnahmeprogramm, das mensch sich kostenlos runter­laden kann (zum Beispiel Audacity). Ich spiele Gitarre und Gesang zusammen ein. Wenn ich ehr­geiziger wäre, würde ich das ver­mutlich getrennt machen. Wenn ich gut drauf bin, gibts aber auch mal ’ne zweite Spur mit Backround­gesang :).

Lust auf mehr? Weitere Infos und Auftritte von ari findet ihr auf aripop.blogsport.de.

Ein Kommentar zu „Musik über Utopien und Herzklumpenscheiße

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