Kurz und knapp zum Wochenende

Liebe Freunde der feministischen Netzunterhaltung, hier kommt sie wieder, unsere kleine Linksammlung:

Wenn man auf Freitag.de diesen Artikel über Twiggy – ja genau, die Mode-Ikone der 60er und das wohl erste „Magermodel“ – liest, dann fragt man sich die ganze Zeit eigentlich nur eines: „Und, wie sieht sie denn nun heute aus??“ – Jedenfalls hat sie den Grundstein für eine Revolution im Modelbusiness der 60er gelegt: Mit ihren 1,70 m und 41 kg, dazu noch eine jungenhafte Frisur war sie das Gegenteil des Frauen-Ideals der 50er, wie es Marylin Monroe verkörperte: androgyn statt üppig, weiblich rund. Umso interessanter die Perspektive der heute 60-Jährigen auf ihre Vergangenheit. (und wer wissen will, wie denn heute aussieht, der findet hier ein Bildchen).

Eine Welle von Diskussionen hat im Web die Nachricht ausgelöst, dass die Antibabypille „Yasmin“ von Bayer im Zusammenhang mit dem Tod von sieben Frauen seit 2001 stehen könnte – wie zum Beispiel auch auf jetzt.de nachzulesen ist.

Eine sehr spannende Fotoserie über die heutige Situation von Frauen in Saudi-Arabien, die von extremen Kontrasten gekennzeichnet ist, hat die Fotografin Kate Brooks für das Time Magazine zusammengestellt.

Väter sind im Moment einer der vielen Schwerpunkte, mit denen sich Feminismus und Geschlechterpolitik zunehmend befassen sollten. Sie scheinen eine Schlüsselrolle innezuhaben, wenn es um die Geschlechtergerechtigkeit in Familien geht. Auf sueddeutsche.de fand sich in dieser Woche eine kleine Reportage mit dem Titel „Papa hält die Stellung„. Väter aus Berlin Prenzlauer Berg, die sich bewusst für die sonst klassisch „weibliche Aufgabe“ der Baby- und Kleinkinder-Fürsorge entschieden haben, berichten über ihre Erfahrungen.

Ein weiterer Linktipp, der mir als Reaktion auf meinen Artikel „Frauen und Kinder zuletzt“ über den Weg lief, ist die Seite Vaeter.de. „Die Website für den Mann mit Kind Vaeter.de ist eine Internetplattform für Väter und Männer, die Familie und Beruf besser vereinbaren möchten.“ Heißt es da. Juchuu – Männer, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ihrem Thema machen. Mehr davon bitte!

Zum Schluss eine wirklich spannende Retrospektive über die sogenannte „Adenauer-Zeit“, die vor allem auch einen Fokus auf das Verhältnis der Geschlechter zu der damaligen Zeit wirft. Zeit-Autorin Sybille Steinbacher, Historikerin und „Expertin“ in Sachen „Sexuelle Revolution“ bietet in „»Sex« – das Wort war neu“ interessante Einblicke in den Alltag der Fünfziger Jahre und beleuchtet die Kämpfe, die schon damals wegen der Geschlechterungleichheit geführt wurden.

15 Kommentare zu „Kurz und knapp zum Wochenende

  1. Ich verfolge in letzter Zeit regelmäßig die Verhütungsdebatten auf jetzt.de.
    Die Kommentatoren sind sich eigentlich einig, dass Kondome vor Krankheiten schützen. Allerdings wird auch immer angemerkt wie unsicher Kondome sind um sich vor Schwangerschaft zu schützen. (sind Spermien, die kleinen Schlingel, schlauer als HIV-Viren?)

    Auf jeden Fall finde ich es gut, das jetzt.de das Thema aufgegriffen hat. Über die Nebenwirkungen und Folgen der Pille wird imho zu wenig berichtet.

  2. Guter Link zum jetzt-Artikel, kannte diese Seite noch nicht. Wenn das Thema Verhütungsdebatte ist.. hatte eine Diskussion mit einer Freundin. Was haltet Ihr denn von der sogenannten NFP? Ist das im Ernst sicher? Ich würde mich nicht darauf verlassen, aber immer mehr Freundinnen post 25 steigen darauf um.

  3. NFP als einzige „Verhütungsmethode“ stelle ich mir auch zu riskant vor, wobei das wahrscheinlich eher eine Kopfsache ist, da diese Berechnungen ja schon sehr präzise sind. Aber was auch stören könnte, ist dass man ständig planen muss, „heute darf ich, morgen nicht“.
    Aber wenn man diese Studien über Risiken und Folgen der Pille liest, muss man solche Alternativen wohl in Erwägung ziehen… zumindest irgendwann.

  4. NFP (genauer gesagt die symptothermale methode) ist, richtig angewandt, genauso sicher (oder unsicher) wie die pille. man weiß sehr genau, wann man fruchtbar und wann unfruchtbar ist. wenn man fruchtbar ist, muss man entweder auf liebe machen verzichten, oder aber barrieremethoden anwenden.
    ich verhüte seit einem jahr symptothermal mit kondomen und ich fühl mich dabei viel sicherer als mit pille: wissen (in dem fall über den eigenen körper) nimmt angst.
    ich bin 22, studentin, stehe zu unregelmäßigen zeiten auf und NFP klappt ganz beiläufig. jede früh messen und tagsüber mumu-schleim beim toilettengang untersuchen. das ist nicht grade viel arbeit. und wie oft hab ich früher mal vergessen, die pille zu schlucken… das gerenne danach um die pille danach, bangen, hoffen… igitt. bei NFP ist es kein weltuntergang, wenn man einmal vergisst, zu messen. davon wird die methode nicht unsicherer. weitaus billiger ist es auch (buch 12 euro, thermometer 3 euro, jedes monat einen ausdruck für die kurve oder eine onlinekurve auf mynfp.de)
    aber ein nachteil gegenüber der pille ist tatsächlich, dass man mehr planen muss. mit kondomen aber auch nicht so die tragik.
    gute infos gibt es u.a. auf:
    http://www.mynfp.de (unter infos)
    http://www.npf-forum.de

    die nebenwirkungen von der pille sind ja nicht nur seltene todesfälle oder bei langzeiteinnahme krebs. libidoverlust, depressionen, wassereinlagerungen, haarausfall, vermindertes gefühlsleben… das bekommen sehr sehr viele frauen von der pille, aber wissen es nicht (trotz beipackzettellesens…) und geben sich selbst die schuld.
    ich jedenfalls habe diese nebenwirkungen an mir bemerkt, sie haben sich langsam eingeschlichen und ich dachte schon, mit mir sei was nicht in ordnung.

  5. ich könnte sofort anfangen, über mein umfeld in sorge zu verfallen. ich kenne einige, die yasmin, yasminelle und ähnliche präparate nehmen. infos verbreiten. schockierender hinweis, danke.
    die diskussion über sinn und unsinn und moral der pille wartet bereits im nebenzimmer.

  6. Von NFP halte ich persönlich sehr viel. Selbst verhüte ich derzeit mit der Kupferspirale . Ehrlich gesagt: Aus purer Bequemlichkeit – sonst würde ich auch NFP betreiben. Ich habe mal ein wenig Temperature gemessen und schleim beobachtet und so auch sehr, sehr viel über meinen eigenen Körper gelernt. ZUdem ist es schön zu sehen, dass alles „funktioniert“ wie es soll ;)

    Es heitß ja immer, dass die Kupferspirale nur etwas ist für Frauen die schon geboren haben: Mittlerweile stimmt das nicht mehr. Das einsetzen ist jetzt schon schmerzhaft, aber nur ganz kurz. Wenn ich mir ansehe wie viele Frauen bei mir im Umfeld unter den Nebenwirkungen der Pille leidern – da nehme ich doch lieber die MInute Schmerz auf mich…
    Ich höre immer wieder, dass wenn man mit Kondom, Diaphragma, NFP.. etc verhütet die Spontanität verloren geht, weil man ja planen muss: Kondom überstreifen geht ja, mit ein wenig Übung, sehr schnell. …

Kommentare sind geschlossen.

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