Nervige Gleichberechtigung, gläserne Decken, geschlechtsneutrale Menstruationskalender – kurz notiert

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Die Süddeutsche Zeitung berichtet über eine „Studie: Jeden vierten Mann nervt Gleichberechtigung„. Eine repräsentative Umfrage bei mir hingegen hat ergeben: Mich nervt jeder vierte Mann (konservative Schätzung).

Außerdem vermeldet die Süddeutsche: „Uni Potsdam führt weibliche Sammelbegriffe ein„. Die Begründung für diese Neuerung ist allerdings ziemlich mies.

Bei arte Yourope gab es kürzlich einen (leider nicht ohne sexistische Re_produktionen auskommenden) Beitrag über Sexismus im Alltag. Welche_r heute morgen um 1:45 die Wiederholung nicht anschauen konnte, aber trotzdem interessiert ist: Der Beitrag befindet sich derzeit noch in der arte-Mediathek.

„Ein lesbischer, poetischer, erotischer Roman voller Intrigen und intimer Details“ – das neue Buch „Küss mich, Libussa“ von Sophie Strohmeier. Auf youtube gibt es den Buchtrailer.

Ein Forschungsteam aus der Schweiz untersucht die Geschlechterungleichheiten in Ausbildungs- und Berufsverläufen.  Ein Befund:  „Krankenpfleger und Kapitäninnen sind weiterhin eine Rarität“. Ein Interview dazu mit Andrea Maihofer, Forscherin und Leiterin des Zentrum Gender Studies, und Sandra Hupka-Brunner, Forscherin am Institut für Soziologie in Basel, gibt es hier.

„Wir wissen alle, dass Gletscher schneller schmelzen als Frauen in Führungspositionen kommen“ – auch im Journalismus. Bei dieStandard erklären Expert_innen wie Vina Yun, u.a. Redakteurin der an.schläge, was sich ändern muss.

Die Stadt Nürnberg hat letzten Sonntag den 10. Internationalen Menschenrechtspreis an Kasha Jacqueline Nabagesera verliehen. Sie setzt sich „für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen in Uganda“ ein.

Im Tagesspiegel erzählt ein 15jähriger Berliner, wie Alltagsrassismus seit jeher sein Leben begleitet: „Afrodeutsche stehen in Berlin immer unter Verdacht“.

Im vergangenen Winter haben wir in mehreren Beiträgen über die Tagung „Schneewittchen rechnet ab. Feministische Ökonomie für anderes Leben, Arbeiten und Produzieren“ berichtet. Nun ist das gleichnamige Buch erschienen. Es beleuchtet die Zusammenhänge zwischen aktuellen ökonomischen Entwicklungen und privaten Lebensbedingungen aus feministischer Perspektive. Übrigens: Auf der Infoseite zum Buch gibt’s auch ein Video.

Beiträge auf Englisch

Gegen Genitalverstümmelungen an Kindern: Die Gründer_innen von zwischengeschlecht.org rufen anlässlich eines anstehenden internationalen Ärzt_innenkonkress in Berlin zu Aktionen auf.

Hier kann man eine Petition an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon unterzeichnen, die den weltweiten Zugang zu sicheren und legalen Abtreibungen fordert. Initiatorin ist die Kampagne My Body is Mine.

In einem Interview wurde die Musikerin Janelle Monaé nach ihrer „sexuellen Orientierung“ befragt. Was sie antwortete, ist in diesem Video zu sehen, welches sich bei Colorlines findet.

Was sich aus der bisher umfangreichsten UN-Studie über Vergewaltigung lernen lässt, fasst Tara Culp-Ressler auf Thinkprogress zusammen. Der Punkt der faktischen Straflosigkeit gilt übrigens genauso wie die anderen auch für „hier“.

Über Fluch und Segen staatlicher Förderung berichten kanadische Aktivistinnen, die eine Datenbank zur Dokumentation von Morden an indigenen Frauen ins Leben gerufen haben.

Discipline and Anarchy fragt: Brauchen soziale Bewegungen ein mainstreamgerechtes Image? Und liefert eine überzeugende Antwort gleich mit.

Für alle die Android-Devices nutzen, gibt es nun eine geschlechtsneutrale Menstruationskalender-App. Die Entwicklung einer IOS-Version (für iPhones) soll demnächst per Crowdfunding angegangen werden.

Im Sommer wurde in Tiflis die erste georgischsprachige Produktion von Eve Enslers „The Vagina Monologues“ aufgeführt. Im New Statesman berichten Beteiligte von den lokalen Kontroversen um das Theaterstück.

Das bitch magazine hat JD Samson interviewt, ehemaliges Mitglied von Le Tigre und nun bei der Band MEN.

Warum sie das Wort „Ally“ (Verbündete_r) künftig nicht mehr verwenden wird, erklärt Mia McKenzie von Black Girl Dangerous:  „Taten zählen. Etiketten zählen nicht.“

Kelly Rose Pflug-Back beschreibt bei The Feminist Wire, warum sexuelle Befriedigung kein zuverlässiger Gradmesser für „sexuelle Befreiung“ ist [Content note: grafische Selbstverletzungsfantasien].

Muslimah Media Watch fragt: Wie sieht eigentlich eine Terroristin aus?

Weitgehend unbeachtet von globalwestlichen feministischen Bewegungen erlangen in afrikanischen Ländern immer mehr Frauen einflussreiche Positionen, schreibt Minna Salami im Guardian.

Ebenfalls im Guardian: Lauren Mayberry, Sängerin der Band CHVRCHES, über ihren Umgang mit Online-Misogynie.

Der Modedesigner Rick Owens erhielt für die Präsentation seiner kommenden Frühjahrkollektion  ziemlich viel Jubel aus progressiven Kreisen. Tamara Winfrey Harris fragt bei Racialicious: Zu recht?

Termine in Basel, Berlin, Dortmund, Frankfurt/Main, Hüll, Karlsruhe, Wien:

von heute bis zum 6.10. findet in Berlin die Trans*tagung 2013 statt: Trans*, schön fem(me)ministisch!

ebenfalls noch bis zum 6.10. in Karlsruhe: pride pictures – 20. lesbisch-schwule Filmtage

vom 10.10. bis 14.11. in Berlin, jeweils Donnerstags um 19:00 in der Werkstatt der Kulturen: Filmreihe „Schwarze Menschen und das Nazi-Regime. Von Verfolgten und Befreiern“

Am 11. 10. um 18:30 in Berlin im Heimathafen Neukoelln, Karl-Marx-Str. 141: Premierenveranstaltung zum Film „Rheinland“ mit umfangreichem Programm  – hier geht’s zum Facebook-Event

Ebenfalls am 11.10.  ab 10:00 in Berlin im Roten Rathaus, Rathausstr. 15 : Fachtagung “Trübe Sehnsüchte oder verwirklichte Rechte?” – Sexualität in Einrichtungen

Am 11.10. ab 12:00 in Frankfurt a. M.: Internationaler Mädchen*tag: Große Mädchen*demo und Programm – mehr Infos hier

Am 14.10. um 19:00 geht in Dortmund im Kulturhaus Taranta Babu, Humboldtsr. 44, die feministische Veranstaltungsreihe „Dafür haben wir jetzt leider keine Zeit“ weiter mit einer Buchvorstellung: Teile des Herausgeber_innenkollektivs lesen aus dem Buch “Fantifa. Feministische Perspektiven antifaschistischer Politiken”.

Vom 18. – 20. Oktober 2013, Beginn 10:00 am Freitag, Ende 14:00 am Sonntag im niedersächsischen Drochtersen-Hüll, ABC Bildungs- und Tagungszentrum e.V., Bauernreihe 1: Mädchenworkshop „Die Kanzlerin sitzt im Swimmingpool“

Vom 25.10. bis 26.10. in Basel, Das Schöne Haus, Nadelberg 6: Geschlechterverhältnisse: Umbrüche – Krise – Kritik. Wissenschaftliches Symposium anlässlich des 60. Geburtstages von Prof. Dr. Andrea Maihofer

Am 16.11. von 14:00 bis 18:00 im Frauenzentrum Wien, Währingerstr. 59/6: DICKE WEIBER KLEIDERTAUSCH für Frauen ab Größe 46

9 Kommentare zu „Nervige Gleichberechtigung, gläserne Decken, geschlechtsneutrale Menstruationskalender – kurz notiert

  1. „Die Süddeutsche Zeitung berichtet über eine “Studie: Jeden vierten Mann nervt Gleichberechtigung“. Eine repräsentative Umfrage bei mir hingegen hat ergeben: Mich nervt jeder vierte Mann (konservative Schätzung).“

    Sign!!!

  2. Aeh, kann mir jemand erklären, warum die app so viele berechtigungen braucht? Wozu muss die auf mein gps zugreifen können und mich orten? Oder auf mein Telefonverzeichnis zugreifen?

    Also kleine Warnung:die app scheint schnüffelqualitäten…

  3. Schließe mich Sabrina von Fersen an. Hat mir zumindest einen guten Start in eure umfangreiche, aber leider sehr ärgerliche Blogschau gegeben!

    Finde die Zusammenstellung super, allerdings schade, dass (meist) nur Wien als einzige österreichische Stadt als notierwürdig erachtet wird.

  4. Whoa. Könnt ihr bitte eine Triggerwarnung zu dem Link auf The Feminist Wire setzen? Das ist echt heftig.

  5. @Luna: Was meinst du mit ärgerlich?

    Zu den Städten: Wir stellen die relevanten Termine vor, die uns über den Weg laufen oder zugetragen werde – deshalb freuen wir uns immer über Veranstaltungstipps, gerade auch außerhalb der Metropolen. Ist jetzt nicht so, dass wir zig Hinweise zu anderen Orten vorliegen hätten und die absichtlich ignorieren würden ;)

  6. Finde es super, das ihr die Texte nach deutsch und englisch sortiert habt! Mich hat das oft gestört, dass ich auf einen interessant klingenden Link geklickt habe und dann war alles auf englisch…

    Viele Grüße,
    Miria

  7. @Miria: so ist mein Englisch aber ganz gut geworden, durch Lesen von Feministing etc.
    Cool wär’s, wenn drauf hingewiesen würde, ob ein Artikel eher „Easy English“ oder „Advanced English“ erfordert, das fänd ich gut.
    Also bitte auf jeden Fall auch weiterhin englische Linx, danke!

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