Kein Spaß mehr auf afghanischen Hochzeiten

Wachstumsbranche Heiratsindustrie – Der Trend zu immer größeren Märchenfeiern ist nicht nur in den USA zu sehen. Hochzeiten in Afghanistan sind inzwischen so teuer, dass Familien sich dafür in Schulden stürzen. Dass gefällt der Regierung nicht, ihre Gegenmaßnahmen sind aber leider extrem paternalistisch, wie der Guardian berichtet. So sollen künftig nur noch 300 Gäste pro Feier erlaubt sein und vom Büffet bis zum Hochzeitskleid Preis-Höchstgrenzen gesetzlich vor­ge­schrie­ben werden.

Apropos Hochzeitskleider: Weil viele Afghaninnen diese schulterfrei und dekolltiert mögen, soll es auch hier neue, textillastige Vorgaben geben. Und damit auch wirklich jeder Anflug von Spaß im Keim erstickt wird, ist ein neues Religionspolizei Sittenkommitee geplant, die in bester Weddingcrasher-Tradition auf allen Hoch­zeiten auftauchen dürfen, um die Einhaltung der neuen Regeln und Ge­schlech­ter­trennung zu überwachen. Afghan_innen zeigten sich wenig begeistert und sehen es als weitere Zugeständnisse an die Taliban, die stärker an der Regierung be­teiligt werden sollen. Die letzten Maßnahmen hatten sich gegen die vermeintlich unmoralischen Frauenhäuser gewandt.

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