Ist PMS nur ein soziales Konstrukt?

Rachel von feministing erklärt, warum sie denkt, dass dem so ist. Eine sehr interessante Auseinandersetzung mit einem sehr sensiblen Thema.

Aufgrund verschiedener Tatsachen, betreffend das Syndrom (beispielsweise die ungeklärte Diagnose, die ca. 150 Symptome, das Auftreten derselben auch bei Männern usw…) und einer bestimmten sozialen Begünstigung biologistischer Erklärungsschemata für weibliches Verhalten, kommt Rachel zu dem Schluss, dass PMS nur ein soziales Konstrukt sein kann, ohne aber die Behauptung aufzustellen, dass alles nur eine Kopfsache sei. Nein: Eigentlich ist es viel verzwickter und vielschichtiger. Eine wirklich hochinteressante Darlegung und Auseinandersetzung, die ich hiermit wärmstens empfehle und ich freue mich auf eine Diskussion darüber.

34 Kommentare zu „Ist PMS nur ein soziales Konstrukt?

  1. So gesehen ist alles Phänomenologische ein soziales Konstrukt, das wir konzeptionalisieren und begrifflich zuordnen. Ein „Tisch“ ist dann genauso ein soziales Konstrukt wie PMS. Wenn Du die ICD10 Indikationen für psychologische Krankheiten nebeneinander legst, wirst Du jede Menge gleiche Symptome finden, die zum Teil noch dazu auch völlig losgelöst von der spezifischen „Krankheit“ auftreten können, Kopfschmerzen zum Beispiel.

    Es ist sicher in Ordnung zu behaupten, eine unklare Symptomkonstellation wurde vor allem aufgrund der zeitlichen Korrelation mit der Menstruation mit dem Begriff PMS belegt. Es ist problematische zu behaupten, daß derratige Symptomkonstellationen (generell) erst durch die Schaffung des Begriffs aufgetreten sind (und daß es wieder mal das böse Patriarchat war). Ich hoffe mal „House“ hat bald mal einen Fall mit PMS ;)

  2. Was willst Du mir sagen, Susanne? Vor zwei Wochen hat sich eine von Euch (ich glaube Barbara) beschwert, daß ich wg. Merediths Beitrag nicht mehr ernsthaft kommentieren würde. OK, ich hab’s noch mal versucht… soviel dazu.

  3. Ich glaube, Susanne will damit sagen, dass gerade PMS ein Thema ist, bei dem es, naja, eventuell ein paar Menschen hier gibt, die das nicht nur aus einem theoretischen Konstrukt heraus kommentieren können…

  4. Ich finde die Überlegungen nicht uninteressant.
    Aber als langjährige nfp-lerin und verhütungs interessierte weiß ich einfach was für eine Macht Hormone haben.
    Und keiner kann mir sagen, dass meine aufgeblähten schmerzenden Brüste in der unfruchtbaren Zeit ein Konstrukt sind. ;-)

  5. Der Kommentar eines Kollegen beim Kaffetrinken, nachdem ich mal bei den männlichen Mitarbeitern nachgefragt habe, ob das überhaupt noch ein Thema ist heutzutage, war: Was ist denn PMS? Also, ist das denn tatsächlich noch ein Thema in der Arbeitswelt? Vielleicht hab ich ja auch nur Glück mit meinem Arbeitsumfeld?
    Interessanter finde ich einen Kommentar bei feministing, dass es bedenklich ist, wie wenig an sog. „Frauenproblemen“ überhaupt geforscht wird. Das ist meiner Meinung nach viel eher der Grund, warum so wenig über die Urachen von PMS bekannt ist. Ich kann aus leidvoller Erfahrung sagen, dass ich mittlerweile erschüttert bin, wie Ärzte, Krankenkassen und Mitmenschen teilweise damit umgehen, wenn frau tatsächlich massive Probleme vor und während ihrer Menstruation hat. Das ist halt so und da muss man durch und eine Therapie darf frau auch selber bezahlen….
    So eine Diskussion hilft nicht sonderlich.

  6. Ich habe auch mal über eine Studie gelesen, nach der Frauen in den Wechseljahren, die in einem Naturvolk leben und kein Wort für „Wechseljahre“ haben, auch die entsprechenden Symptome überhaupt nicht hatten – obwohl sich ihr Hormonhaushalt genauso umstellte wie bei Frauen in Industrieländern.

    Das würde genau zur von Katrin/Rachel beschriebenen Theorie passen, dass es da einen großen Bereich gibt, der lediglich soziales Konstrukt ist.

    (Was aber natürlich tatsächlich nicht die Schmerzen vieler Frauen weniger schlimm macht. Allerdings kann es für die auch ernsthafte körperliche Gründe geben (z.B. eine Endometriose).)

    @ jj: Entschuldige, ich konnte mir die Bemerkung einfach nicht verkneifen, deswegen auch die Doppelklammern. Musste einfach lachen und meinen Kopp schütteln, dass du auch was zu PMS zu sagen hast, etwas Grundsätzliches, Theoretisches – auch wenn Katrin deutlich drauf hinwies, dass es jetzt sensibel wird.

  7. @Lune:
    Aber gerade dann sollte ja Frauen, die die Pille nehmen, am besten sogar eine, die nicht verschiedene Phasen hat, das nicht erleben. Ihr Körper kann gar nicht wissen, dass es bald zur Blutung kommt, und dann auch noch zur Scheinblutung. Wenn man trotz der Pille noch PMS bekommt, dann könnte ich mir gut vorstellen, dass es sich eher um ein eingrägtes Muster, als einen biologischen Vorgang handelt.

    Eine Sache, die ich mich schon immer gefragt habe ist, ob es Frauen gibt, die schwere Regelbeschwerden und schweres PMS haben. Dann bliebe ja quasi nur 1 Woche immer wo man sich gut fühlt … UAH.

  8. Aber dir ist schon klar woraus die Pille besteht, oder?
    Das sind die Hormone die Frauen normalerweise in der unfruchtbaren Zeit haben.
    Also die Zeit in der PMS auftaucht.
    Es gibt auch Frauen die unter der Pille dauerhaft unter den Symtomen leiden.
    Zudem nimmt man die Pille ja jeden Tag, und die Hormonmenge steigt auch an und kann so zu noch stärkeren Symptomen führen.
    Wie gesagt, Hormone sind mächtige Gesellen- und ich würde sie nicht unterschätzen.

  9. Ich finde es sogar sehr praktisch, den Hormonen diese Macht im eigenen Leben zuzugestehen. Ich gehe also gerade den umkehrten Weg wie die feministing-Autorin.

    Für mich bedeutet es eine enorme Entlastung, mich beim Auftreten zyklusbedingter Reizzustände zurücklehnen und mir sagen zu dürfen: Ganz ruhig, es ist NUR das PMS. Nur ein bisschen zyklische Biochemie. Also nichts was mit deiner Persönlichkeit zu tun hätte. Nichts weswegen du jetzt eine Grundsatzdiskussion mit deinen Lieben anzetteln müsstest. Nichts was sich zu einer handfesten Depression auswächst. Nicht das Ende der Welt.

    Sondern einfach nur das stinknormale PMS. Also sei nett zu dir, geh nicht auf die Waage, zieh dich zurück, hau dir ordentlich Nudeln, Schokolade, Alkohol hinter die Binde. Und gut is.

    Bei Feministing wird aber gerade diese Reduktion auf ein paar harmlose biochemische Körpervorgänge als frauenfeindlich angesehen. Wahrscheinlich macht es einen Unterschied, ob man zu sich selbst und seinen Körpervorgängen steht, oder ob man sich das Heft zu schnell aus der Hand nehmen lässt, also der Außenwelt die Definitionshoheit über die eigenen Befindlichkeiten überlässt. Da gilt es dann wohl wieder was zurückzuerobern.

  10. @susanne
    „Früher waren Frauen im gebärfähigen Alter überwiegend schwanger oder in der Stillzeit. Dadurch war während der meisten Zeit der Zyklus unterdrückt. Man schätzt, dass damals Frauen nur ca. 20 Menstruationszyklen in ihrem Leben erlebt haben. Heutzutage sind es mehrere Hundert. Man vermutet, dass die Ursache der PMS-Beschwerden darauf beruht, dass der weibliche Organismus nicht auf solche häufigen Hormonschwankungen eingerichtet ist. Diese These wird durch die Beobachtung gestützt, dass in Naturvölkern PMS-Beschwerden fast nie beobachtet wurde.“
    Das hab ich aus einem schweizer Gesundheitsforum, wär ja auch ne durchaus logische Erklärung.
    …und zum Thema Endometriose: Wenn es keine ist, geht den Ärztinnen und Ärtzten auch schnell die Ideen aus.

    Ich bleibe dabei. Diese Diskussion halte ich für kontraproduktiv. Das Gebiet ist leider viel zu wenig erforscht, als das man es einfach als soziales Konstrukt abtun kann.

  11. Der Punkt an der PMS-Sache ist, dass es zum einen Frauen gibt, denen die Pille dabei hilft. Dann gibt es wieder welche, die trotzdem die Symptome erleben. Einige Effekte sind auf Hormone zurückzuführen, andere nicht. Teilweise passiert genau das Gegenteil dessen bei PMS, was aufgrund des Hormonspiegels passieren sollte. Steht auch bei Feministing sehr schön.

    Zu den Hormonen: Die haben keine Halbwertszeit von einer Woche, so dass ein Akkumulierungseffekt speziell ab der 2. Woche auftreten könnte. Dann sind die Hormone in der Pille zwar überdosiert, aber nicht mehr soviel wie vor 30 Jahren (welche Verbesserungen dadurch eingetreten sind, hat wahrscheinlich wieder niemand untersucht). Andererseits wird jede Menge auch sofort wieder ausgeschieden (weshalb unser Wasser heute voll ist mit Hormonen, aber das ist auch ein anderes Thema). Und schließlich sind die Hormone in der Pille nur Derivate der im Körper vorhandenen Hormone… Und es sind nicht Hormone der „unfruchtbaren Zeit“, sondern eine Nachbildung der Schwangerschaftshormone.

    PS: Du hättest mehr Erfolg beim Diskutieren, wenn du den Mitdiskutanten nicht pauschal Ahnungslosigkeit unterstellen würdest. Die eine Hälfte ist nicht so ungebildet und die andere wird ungern angegriffen, das verleidet einem die Lust am Diskutieren.

  12. ich habe den Thread aus persönlichen Gründen gestartet, weil ich selbst früher sehr stark betroffen war (ab Eisprung bis Mens mit krassen physischen und – noch schlimmer – psychischen Beeinträchtigungen) und seit ich Mutter bin nur noch 1-2 Tage vor der Mens. Bei mir ging es auch mit der Einnahme einer bestimmten Pille los damals. Hörte aber ohne diese nicht auf.
    Also, ich weiß auch nicht, was da nun „richtig“ oder „falsch“ ist, aber ähnlich wie bei der Diskussion, was denn nun Koliken bei Säuglingen verursacht – psychische oder physische Ursachen? oder beides… – halte ich es für extrem sinnvoll, auf beiden Hochzeiten zu tanzen und beide Ursachen als Mögliche anzusehen und beide zu beackern. Diese für mich neue Sichtweise aus der feministing-Community halte ich dann für sinnvoll, wenn man sie neben den üblichen Erklärungsversuchen als Möglichkeit akzeptiert.

  13. „Und es sind nicht Hormone der “unfruchtbaren Zeit”, sondern eine Nachbildung der Schwangerschaftshormone.“

    Entschuldige, ich will dir nicht Unwissenheit unterstellen. :-(
    Aber es ist ein sich hartnäckig haltendes Gerücht, dass die Pille eine Schwangerscaft nachstellt.
    Tut sie nicht, die versetzt den Körper in eine andauernde unfruchtbare Zeit- das was Frau normalerweise für 10-16 Tage nach dem Eisprung hat.
    Und es sind auch diese Hormone die sowohl in der Pille als auch in der Hochlage sind.

  14. Ich habe den Artikel von Rachel so verstanden, dass grade die Reduzierung von PMS als ein „psychiches Problem“ für all die diskriminierenden Sprüche sorgt. Und sie daraufhin die Schlussfolgerung zieht, dass lassen wir uns nicht bieten, wir sind doch nicht psycho, PMS wurde uns nur eigeredet…hmmm
    Da kann ich Schnatterinchen nur zustimmen. Eben, weil PMS kein mentales, sondern ein körperliches Problem ist, ist es ernstzunehmen und frau selbst und ihre Umwelt kann besser damit umgehen.

  15. Ich halte die Idee mit dem sozialen Konstrukt für sehr interessant. Und das hat nichts mit „abtun“ zu tun. Es ist nunmal so, dass Psyche und physische Symptome sehr viel enger und komplizierter zusammenhängen, als die heutige Medizin überblickt.
    Und wenn sich Angst oder Stress in Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen oder Erbrechen zeigen können, dann halte ich es für sehr einsichtig, dass es sich in körperlichen Symptomen äußern kann, wenn nunmal „jeder weiß“, dass es Frauen vor ihrer Periode schlechtgeht.

    Jetzt kann man schlecht experimentell ändern, was „jeder weiß“, um diese Theorie zu überprüfen.

    Übrigens habe ich den Eindruck, dass PMS im angelsächsischen Raum als wesentlich verbreiteter und schlimmer angesehen wird, als bei uns. In Deutschland liegt das Augenmerk eher auf Regelbeschwerden und schlechter Laune WÄHREND der Tage.
    Kann natürlich daran liegen, dass ich PMS bei mir noch nie beobachtet habe, während ich (bevor ich die Pille genommen habe) ernstzunehmende Regelschmerzen hatte. Was meint ihr?

    Wobei die Zusammenhänge zwischen Hormonen / körperlichem Befinden und Gefühlszustand ein sehr weites und eher wenig erforschtes Feld sind.
    Die Pille kann ja auch ein paar heftige psychische Nebenwirkungen haben.

  16. Also um das nochmal zu verdeutlichen: Ich sage nicht, dass es kein PMS gibt.
    Ich würde jemandem, der einen Migräneanfall hat, erstmal Schmerzmittel geben und dann nach den Ursachen suchen. Vielleicht landet man bei Stress als Ursache, vielleicht findet man entzündete Blutgefäße.

    Genauso müssen Frauen, denen es schlechtgeht, erstmal symptomgemäß behandelt werden, bevor man sich auf die Suche nach der Ursache macht. Leider wird der zweite Schritt oft weggelassen.

  17. Leider gibt es nur sehr wenig Mittel gegen die Symptome von PMS.
    Gegen die Brustschmerzen kann man ein bisschen mit Vitamin b6 experimentieren (ist aber auch nicht bewiesen, dass das hilft) aber was tut man gegen Heulkrämpfe wegen einer verbrannten Suppe?
    (Und ähnliches habe ich noch nie in der fruchtbaren Zeit erlebt)
    Da halte ich es wie Schnatterinchen und sage verdutzten Menschen um mich herum, dass es eben ist was ist ist: Hormonschwankungen auf die ich keinen Einfluss habe.

  18. @ Lune
    Jetzt wollte ich dir zuerst antworten, ob es vielleicht noch einen anderen Grund zum Heulen gab als die verbrannte Suppe.
    Dann hab ich mich allerdings an die sechs Wochen Depri-Stimmung erinnert, bevor ich mich an meine erste Pille gewöhnt hatte. Da ist sicher was dran an den Hormonschwankungen.

    Gegen Schmerzen würde ich erstmal zu Paracetamol oder ASS (Aspirin) raten.

    Nebenher: Ich finde es gerade krass, dass man sich für Traurigkeit/ Heulen rechtfertigen muss. (Teilweise auch vor sich selber.) Aber es ist so, außer in ein paar gesellschaftlich abgesegneten Situationen hat man keine starken Gefühle zu zeigen.

  19. Hm.

    Mein Problem damit ist, dass ich es sehr heikel finde, die Grenze zu ziehen zwischen „verdammte Hormone, ich wüsste selber gerade gerne, was mit mir los ist“ und „ach, die hat eben ihre Tage“.

    Wisst Ihr, wie ich meine?

  20. Ich hatte aber nicht meine Mens- ich hatte akute Hochlagenstimmung. ;-)
    Während der Mens habe ich (bis auf einen aktiven Darm) keinerlei Beschwerden.
    Keine Schmerzen, keine düstere Stimmung, ich fühle mich wunderbar.
    Es ist die Zeit davor die mir manchmal mehr manchmal weniger zu schaffen macht.

  21. Lune, dann wandel mein „die hat halt ihre Tage“ eben ab in „haste pms oder wat?!“.

    Ich denke, es sollte einigermaßen klar sein, um welche Richtung es mir geht.

  22. ich bin während/vor der mens nicht anders als sonst auch.

    das mit dem pms hab ich noch nie von anderen nahestehenden frauen mitbekommen. in meiner familie (4 frauen) war das nie thema. mädchenbauchweh schon, aber das war die einzige beschwerde. und weils vom papa immer schokolade gegeben hat für seine mädchenbauchwehmädels hat man halt auch ein bisschen arm dreingeschaut, wenns mal nur so ein bisschen zwicken war :-D

    irgendwie kann ich mir schon vorstellen, dass pms ein bisschen sozial aufgeschaukelt ist. also nicht rein konstruiert.
    im sinne von: ich kenne genügend frauen, die auch in der „pms-zeit“ völlig normal sind, aber angeblich haben ja „alle“ frauen pms (wenn man den medien glauben möchte).
    also dass eben beschwerdefreie mädels meinen, dann auch ein bisschen pms-like sein zu müssen.
    könnte doch so sein?

  23. Ein Hinweis darauf, dass man sich zyklusbedingte Befindlichkeitsschwankungen nicht nur einbildet, sind die Veränderungen, die man über die Jahre an sich feststellt. Wie Katrin schon berichtete, wirkt sich beispielsweise das Mutterwerden in irgendeiner Weise auf Beschwerden vor oder während der Menstruation aus (bei mir auch sehr positiv). Mutterschaft als soziale Dekonstruktion von PMS-Beschwerden… ;-)

  24. Schnatterinchen: Ich schlaf auch besser seit das Kind da ist ;)
    und ein weiterer Hinweis ist, dass ich damals zuerst die Beschwerden hatte, mich mies und falsch fühlte, dann erst (ein paar Monate Depression und schmerzende Brüste später) las ich von PMS. Wäre es ein rein soziales Konstrukt, hätte ich vor dem Auftreten der Symptome davon wissen müssen, oder?

    Das Problem das Anna anspricht ist ein großes: Im Grunde muss man PMS verbergen und verheimlichen, gibt man einmal Preis, dass man es hat, dann ist gerade bei einer Feministin der Weg zu „Ach, die hat wieder PMS“ (=die muss ich nicht ernst nehmen…“) nicht weit. Grmpf, hätt ich nur nix gesagt…

  25. Katrin, ich hatte auch die Beschwerden, BEVOR ich die Bezeichnung PMS kannte oder bevor ich eine Vorstellung davon hatte, wer oder was ein soziales Konstrukt ist. Bis dato wusste ich von keinem weiblichen Wesen in meiner Umgebung, das von ähnlichen Beschwerden berichtet hätte.

    Das andere Problem, was Du ansprichst, ist (auch) eines des Selbstbewusstseins. Und der Fähigkeit, sich Respekt zu verschaffen in seiner Umgebung. Mir ist es noch nie passiert, dass mir jemand ins Gesicht gesagt hat: ‚Haste PMS oder was?‘. Vielleicht gedacht, aber zum Glück kann ich keine Gedanken lesen.

  26. ja, manchmal sollte es einem tatsächlich auch einfach am Allerwertesten vorbeigehen, was andere von einem denken!!! Sehe ich genauso! Ich habe es ja auch längst aufgegeben, von allen verstanden werden zu wollen ;)

  27. Das Problem bei PMS ist, dass es mittlerweile 150 verschiedene Symptome dafür gibt. Ein Viertel lässt sich laut der Autorin bei Feministing mit Schwankungen im Hormonspiegel erklären (etwa Wassereinlagerungen und damit schmerzende Brüste). Für den Rest gibt es aber genauso viele Theorien und auch genauso viele Therapieansätze. Darum die Frage nach dem sozialen Zusammenhang.

    Schlechte Laune in der 1. Hälfte vom Zyklus -> mit dem falschen Fuß aufgestanden.
    Schlechte Laune in der 2. Hälfte + schmerzende Brüste -> PMS?

    @Lune
    Wir können uns meinetwegen darauf einigen, dass die Hormone, die in der Pille enthalten sind, sowohl in der 2. Regelhälfte, als auch in der Schwangerschaft vorkommen. In der Schwangerschaft allerdings in höheren Konzentrationen. Wie hoch die effektiven Konzentrationen bei Frauen sind, die die Pille nehmen, konnte ich leider nicht finden. Da während der Schwangerschaft noch jede Menge andere Hormone produziert werden, ist die Pille auch keine exakte Nachbildung.

    Worauf wir uns nicht einigen können, ist die 2. Hälfte des Zyklus „unfruchtbare Tage“ zu nennen. Wenn es nicht zur Befruchtung des Eis gekommen ist, bevor dieses „abstirbt“, wird frau nicht schwanger und kann ungeschützten Geschlechtsverkehr für den Rest des Zyklus haben. Solange der Gelbkörper aber nicht abgestorben ist, könnte frau eine befruchtete Eizelle eingesetzt werden und diese kann sich einnisten und zum Embryo entwickeln, meines Erachtens nach alles andere als Unfruchtbarkeit.

  28. ich hielt und halte PMS für ein zum größten teil sozial induziertes phänomen. schon früher waren frauen „unpässlich“ usw. es passt vortrefflich in das bild der frau als körperlich unzulänglicher „dauerpatientin“. ich lehne diese einstellung zum weiblichen körper, speziell zu meinem körper, ab und halte es in sachen PMS mit den naturvölkern: PMS hab und kenn ich nicht. (das gilt auch für andere moderne herbeigeredete leiden).

    A.

  29. Ich nutze diese „unfruchtbaren“ Tage um ungeschützten Sex zu haben- wie willst du die Tage sonst nennen?
    Im nfp „Slang“ nennt man es oft „frei haben“ (von Kondomen/Dia/Enthaltsamkeit) aber ich glaube dann hätte keiner gewusst wovon ich rede.

  30. Ja, aber wie viele Menschen wissen um die besonderheit dieser Zeit?
    Diese Zeit zeichnet nunmal aus, dass man normalerweise nicht schwanger werden kann.
    Und auch wenn du meinst ich würde den Menschen Unwissenheit unterstellen- ich wusste es auch nicht, und ich lese täglich im Netz davon wie Leute denken, dass man an jedem Tag schwanger werden könnte. ;-)

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