Hamburg ist die beste Stadt für Hetero_Sexismus!

Beste Stadt für Frauen
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Mit einer kurzweiligen hetero_sexistischen Infografik beglücken uns die Gelben Seiten Hamburg:

Hamburg ist die beste Stadt für Frauen! Unsere Grafik zeigt Ihnen, warum Frauen in der Hansestadt voll auf ihre Kosten kommen.

Jo! Alles dabei, was das Frauenherz begehrt – Single-Männer, Millionäre, Kitas, Parfümerien und und und. Da möchte ich doch gleich nach Hamburg ziehen und mir einen schwerreichen Typen angeln, damit ich nie mehr Geld für den Lebensunterhalt verdienen muss, den ganzen Tag shoppen kann und die Kinderbetreuung erledigt sich auch von selbst. Eigentlich perfekt. Hamburg schenkt mir endlich Zeit und Kraft für Vollzeit-Feminismus! Also liebe Feminist_innen: Ab nach Hamburg, ins feministischehetero_sexistische Paradies. Da kommen alle auf ihre Kosten.

Mit besten Dank an unsere_n Leser_in Hcl Bazić für den Hinweis!

13 Kommentare zu „Hamburg ist die beste Stadt für Hetero_Sexismus!

  1. wie armselig. was wohl die frauen, der ach-so-kreativen bei den gelben seiten dazu sagen? da muss ich gleich aus verzweiflung in mein rosa ü-ei beißen….

  2. Super ist ja auch die Sache mit den Kindern. Für „working-mums“ gibt es Kindertagesstätten! Väter brauchen die natürlich nicht. Die haben ja Frauen dafür. Wäre auch ganz verrückt, wenn das anders wäre.

    In was für einer Welt leben wir eigentlich?!

  3. Ich hab mich gestern beim Werberat beschwert. Ich finds einfach unglaublich und bin mal gespannt, ob es irgendeine Rückmeldung gibt…

  4. @Klara: So reizvoll die Idee ist, dass die Ach-so-Kreativen (Männer?) zuhause die Ohren langgezogen kriegen: Sowas wird leider oft genug von Frauen entworfen, ich erinnere an die „Männer sind so“-Werbekampagne der Sportschau. Die Ausrede, die ich mehrfach gehört habe, lautet: „Werbung muss larger than life sein, sonst funktioniert sie nicht!“ – Das ist werbisch für „Wir destillieren jetzt mal alle Stereotypen da raus und bestreichen sie mit Glanzlack, das ist natüüürlich nicht die Realität und wir sind kein bisschen für Konsequenzen verantwortlich. Ist ja nur Spaß, höhö!“ *grusel*

    Je länger ich mir das Bild anschaue, desto mehr wütend machende Details finde ich. Ich kann gar nicht aufzählen, was daran alles falsch ist, aber … wuargh. Sogar abgesehen davon, dass alle Frauen offensichtlich hetero und nur hinter dem Geld reicher Männer her sind, um das dann für Juweliere, Shopping, Schuhe, Parfüm, Nagelstudios und Haarentfernung (toll illustriert übrigens, die Dame* bei „WAXING“ sieht schon so total glücklich aus…) auszugeben – und natürlich für den ultimativen weiblichen Lebensinhalt, DEKO! – bleibt noch so viel Mist übrig …

    – Die 754 Kindertagesstätten haben offensichtlich nur (!) Betreuerinnen, ist ja ein Frauenberuf und nicht so wichtig. Und männliche Erzieher sind eh alle pädophil, genau wie Männer auf dem Spielplatz, das wissen wir ja.

    – Menschen mit einem BMI über 20 haben in Hamburg offensichtlich Ortsverbot.

    – Und mein „Favorit“: Die zehnte Singlefrau, die nur 0,4 Männer abbekommt, kriegt nicht etwa ihr Leben alleine auf die Reihe (oder ist möglicherweise homo-, bi- oder asexuell und gar nicht / gar nicht nur an Männern interessiert) – nein, sie ist vom fürchterlichen Schicksal, keinen Singlemann abzukriegen, so zerknirscht, dass sie verkniffen schaut und Trauer trägt. Fehlt nur noch der schwarze Schleier. Übrigens die einzige „negative“ Darstellung auf dem ganzen Bild.

    Entschuldigt mich, ich muss mich übergeben.

  5. Das ist ja mal so richtig böse. „Die beste Stadt für Frauen“ beginnt natürlich nicht mit Jobchancen, gleicher Lohn, tolle Ausbildungsmöglichkeiten, Geschlechtergerechtigkeit, niedrigen Kita-Gebühren, niedrige Mieten u.ä., sondern:

    …die meisten Juweliere in Deutschland…24.060 Millionäre leben in Hamburg, davon sind 192 über 90 Jahre alt…

    Das ist doch tatsächlich der Einstieg. Eine Grafik zeigt einen Rollstuhlfahrer, der mit dem Krückstock winkt. Das nächste in dieser „Werbung“ sind dann die Single-Männer…, so als ob jede Frau vor allem auf irgendwelche Single-Männer scharf ist, wenn sie schon keinen 90-jährigen Millionär zum Kauf von Juwelen bewegen kann.

    Holy shit!

    Das ist so derbe frauenfeindlich und abseitig, da frage ich mich, was für ein Müllhaufen von Werber-Gehirn/en sich so einen Dreck ausdachte, zumal es in diesem „witzigen“ menschenverachtenden Stil weiter geht.

    Anregung: Es wäre doch richtig toll, wenn diese Beilage zu den Gelben Seiten per Unterlassungserklärung abgeschossen werden würde. Beim nächsten Mal würde sich der Verlag dann besser überlegen, ob er so einen Dreck publizieren möchte.

  6. Hier Antwortschreiben von Gelbe Seiten Hamburg, an die ich auch geschreiben habe! Altfeministisch???????

    Sehr geehrte Frau xy,

    es tut uns sehr leid, dass unsere Veröffentlichung Sie verärgert hat und bei Ihnen der Eindruck entstanden ist, dass wir ein altfeministisches Rollenbild vermitteln wollen.
    Dies lag nicht in unserem Sinne und davon distanzieren wir uns – wir teilen ein fortschrittliches und modernes Frauenbild.

    Unsere Darstellung beruht auf statistischem Datenmaterial und gibt einen Ausschnitt dieser Daten mit einem Augenzwinkern wieder.

    Wir bedauern es nochmals sehr, dass bei Ihnen ein falscher Eindruck entstanden ist.

    Mit freundlichen Grüßen
    Andrea Brandner

  7. augenzwinken? diese darstellung geht doch von sexismus aus? sie geht davon aus dass „frauen“ „männer“ nur wegen des geldes heiraten, auf schmuck stehen, sich die haare ausreißen lassen etc etc etc

    ich muss kotzen…im übertragenen sinne, aber trotzdem

  8. Ich fand „altfeministisch“ noch viel absurder. Wenn überhapt dann vielleicht: antifeministisch? Freudscher Versprecher? Aber dass ein weiblicher Name unten steht, darauf haben sie dann schon geachtet.

  9. 08/15-Antientschuldigung a la „Wir distanzieren uns davon, dass bei Ihnen ein falscher Eindruck entstanden ist“. Das übliche, leider. Werberpack. :(

Kommentare sind geschlossen.

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