Feministische Netzpolitik, #occupygezi und ungefragte Diättipps – Kurz Notiert

Die Wissenschaftlerinnen Sabine Hark und Paula-Irene Villa haben in der taz eine Antwort auf den ZEIT-Text von Harald Martenstein geschrieben, welcher in seinem Artikel – mal wieder – Erkenntnisse aus den Gender Studies diskreditierte.

Beim Missy Magazine gibt es eine neue Serie zu #occupygezi von Didem Ozan. Folgende Fragen werden in nächster Zeit diskutiert: Warum sind türkische Frauen so wütend auf Erdoğan? Welche Rolle spielen Feministinnen? Und welche Frauen unterstützen das autoritäre Auftreten des Regierungschefs?

Passend dazu: GLADT e.V. sammelt Spenden für den LSBT-Block, der die Widerstands­bewegung im Gezi Park mitorganisiert. Auf Facebook findet ihr den Aufruf.

In der 3-Sat-Mediathek findet ihr einen Beitrag zu Sexismus: „Bei Sexismus geht es um Hierachien und Macht.“

Offenbar hat in von der Firma Haasenburg betriebenen Kinderheimen krasse Gewalt gegen Kinder stattgefunden – eine Petition tritt nun für deren sofortige Schließung ein. 20.000 Unterstützer_innen müssen in den nächsten 60 Tagen gefunden werden, damit sich der Brandenburger Landtag mit der Petition beschäftigt, berichtet die taz.

Auf Dances with Fat gibt es einen sehr lesens­werten englisch­sprachigen Artikel über die „gut-gemeinten“ aber leider einfach nur respektlosen Tipps, die dicke_fette Menschen andauernd ungefragt hören.

Dürfen Journalistinnen für eine Frauenquote in Medien werben? Die Kommunikations­wissen­schaftlerin Elisabeth Klaus meint im Interview mit dieStandard.at: Na klar!

Im Mai fand die vom Missy Magazine initiierte Diskussions­runde zu #Aufschrei statt. Einige Autorinnen der Mädchenmannschaft waren damals dabei und berichteten. Nun ist eine Aufnahme der Veranstaltung online verfügbar.

Du liebst Fussball und findest es toll, wenn andere Mädchen und Frauen ihre spielerische Leidenschaft ausleben können? Dann unterstütze Discover Football mit einer kleinen Spende!

Auf The F-Bomb gibt es einen englisch­sprachigen Artikel: „What If I AM Like The Feminist Stereotype?“

Petition: „Bildung auf See braucht Schiffe in Fahrt! Für den Erhalt von Traditions­schiffen wie der Lovis„. Das Aus würde auch ein Ende für Frauen*Lesben*Trans*-Segeltouren bedeuten.

In der sogenannten Vereinbarkeitsdebatte fehlt oftmals der Blick auf jene, die dazu beitragen sollen, vor allem Müttern eine Berufstätigkeit zu ermöglichen: Erzieher_innen und Kinderpfleger_innen. Diese haben oftmals selbst Vereinbarkeitsprobleme, verdienen oft wenig und viele von ihnen sind im Alter von Armut bedroht.  Prof. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, erläutert dies in einem Interview mit dem Portal ErzieherIn (irgendwie schade nur, dass am Ende des Interviews das Paradigma „Wir brauchen unbedingt mehr Männer in den KiTas“  unhinterfragt/kontextlos übernommen zu werden scheint).

Termine in Bad Malente, Berlin, Frankfurt am Main und Hildesheim nach dem Klick

Am 29. Juni könnt ihr in Frankfurt am Main an einer Veranstaltung zu Feministischer Netzpolitik teilnehmen.

Vom 4. bis zum 7. Juli findet in Bad Malente die Frauensommerakadmie* statt. Es sind noch ein paar Plätze frei.

Am 13. Juli findet in Berlin die Mad + Disability Parade statt: „behindert und verrückt feiern„.

Vom 26. bis 28. September findet in Hildesheim die Tagung „Kinder als Akteure. Agency und Kindheit“ (PDF) statt.

8 Kommentare zu „Feministische Netzpolitik, #occupygezi und ungefragte Diättipps – Kurz Notiert

  1. Die Petition betreffend Haasenburg hat wohl gegen die Nutzungsbedingungen von openpetiton verstoßen. Zeichnung nicht mehr möglich.

  2. Die Petition ist auf Druck der Anwälte der Haasenburg GmbH vorerst offline genommen worden:
    http://www.taz.de/Kinderheime-Haasenburg/!118392/
    „Am späten Nachmittag teilte die Online-Plattform OpenPetition.de mit, sie habe in Rücksprache mit der Petentin die Petitionstext offline genommen, um der Frist der Anwälte vorerst nachzukommen. Weiteres werde juristisch geprüft.“

  3. „In der sogenannten Vereinbarkeitsdebatte fehlt oftmals der Blick auf jene, die dazu beitragen sollen, vor allem Müttern eine Berufstätigkeit zu ermöglichen: Erzieher_innen und Kinderpfleger_innen.“

    aha, die mütter sind mal wieder schuld. die rolle der väter, die die fürsorge-verantwortlichkeit ihren eigenen kindern gegenüber nicht mal angetragen bekommen, geschweige denn dass diese als selbstverständlichkeit von ihnen gefordert würde, und denen dadurch immer fraglos die „berufstätigkeit ermöglicht“ wird, werden in dem satz mal völlig ausgeblendet. schön gemütlich weiterhin für die väter.

  4. @Medusa: Ich verstehe deinen Vorwurf gerade nicht. Wie du doch selbst sagst: In der sog. Vereinbarkeitsdebatte, wie man sie aus den Medien(tm) kennt, werden (bekackterweise) hauptsächlich Mütter adressiert und besprochen. Der von dir monierte Satz sagt nicht, Mütter seien an der Verunsichtbarung anderer Mütter „Schuld“ – er sagt: vor allem Müttern soll die Vereinbarkeit ermöglicht werden, as in: Männer werden in Sachen Vereinbarkeitsproblematik selten mitgedacht geschweigedenn angesprochen. Der Fehler liegt somit nicht bei der Formuliererin des von dir monierten Satzes, sondern beim Diskurs, auf den er Bezug nimmt.

  5. nun, der satz sagt doch deutlich „müttern wird durch erzieher/innen und kinderpflegerInnen die berufstätigkeit ermöglicht“. damit kritisiert der satz nicht den diskurs, der die fürsorge-verantwortlichkeit selbstverständlich bei müttern verortet, sondern reproduziert ihn. denn in dem satz sind es die väter, die weiterhin in ihrer von sich geschobenen veranwortung unsichtbar bleiben und deren status quo durch nicht-erwähnung nicht angetastet wird.

  6. Nochmal: Der Satz lautet „…die dazu beitragen sollen, vor allem Müttern eine Berufstätigkeit zu ermöglichen“. Erzieherinnen sollen dazu beitragen, vor allem Müttern … zu ermöglichen. Genau so besagt es der landläufige Diskurs. Der Diskurs kreist um Mütter* und entwähnt/entlässt Väter*. Das soll mit „…sollen, vor allem Müttern…“ ausgesagt werden. Und so findet es sich übrigens auch im verlinkten Text. Da geht es nämlich um arbeitende Mütter*.

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