Europäische Kommission (fast) ohne Frauen

In den letzten fünf Jahren gab es immerhin 8 Kommissarinnen in der Europäischen Kommission (von 27) doch bei der Neubesetzung sieht es düster aus: Bisher haben die Staaten 17 Kandidaten vorgeschlagen und lediglich 5 Kandidatinnen. Um überhaupt die Quote der ausgehenden Kommission zu halten, müssen noch mehr Frauen als Männer vorgeschlagen werden.

Auf geeignete Kandidatinnen aus ganz Europa weist nun die frisch eingerichtete Webseite Gender Balanced Commission hin. Die Petition at least 1/3 of the EU’s executive should be female wendet sich an das Europäische Parlament, die neue Kommission nur zu billigen, wenn der Frauenanteil gehalten oder sogar angehoben wird.

Neben der Petition gibt es bereits Seiten auf Twitter und Facebook. Außerdem werden weitere Vorschläge qualifizierter Politikerinnen gern entgegen genommen. Deutschlands Kandidat ist übrigens der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger.

17 Kommentare zu „Europäische Kommission (fast) ohne Frauen

  1. We are crazy. I voted for people who do well things. I do not mind if that person is she or he. Merkel do things well. So for me it is a bit stupid to promot those type of lobbys.
    What it is important is to try to promote competent people for those places.

  2. Hi Jose,
    it does make a difference to which group (sex, class, whatever) a politician belongs.
    It has an impact on their decisions, and the kind of problems they see, and
    how much weight they put on different kinds of tasks.
    The petitioners know that, and they also know that BESIDES THAT, the people
    who make decisions should be competent. That’s why they put up a list of
    competent female politicians.

  3. Schuldigung, aber OT: Meredith gibt der Neuen Rechten in Gestalt des Kubitscheck-Ablegers „Blaue Narzisse“ ein Interview? Jetzt ernsthaft? Ich bitte um eine Stellungnahme.

  4. Wie, was? Ich hoffe, Meredith hat dies nur getan in vollkommener Unkenntnis darüber wer hinter der „Blauen Narzisse“ steckt …

    „Im Jahr 1986 gründete Dieter Stein die Schülerzeitung „Junge Freiheit” (JF) und hat sie bis heute zu einer auflagenstarken, rechtskonservativen Wochenzeitung entwickelt. In dessen Fußstapfen steigt seit 2004 der Chemnitzer Felix Menzel. Auch er gründete mit „Blaue Narzisse” eine Schülerzeitung für Gymnasiasten und baute diese in Zeiten des www zu einem viel beachteten, rechtsgerichteten Internetprojekt aus.“
    http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2008/02/21/junge-freiheit-20-das-jung-konservative-projekt-wwwblauenarzissede_242#more-242

  5. allein wie die über das neue abtreibunsggesetz in spanien berichten ….

    „Doch die religiösen Gefühle seiner Bürger stoßen bei Ministerpräsident Zapatero scheinbar auf taube Ohren – zumindest wenn es um die Katholiken geht, wie nun erneut unter Beweis gestellt wird. Statt die machtvolle Stimme der Kirche zumindest zu berücksichtigen, stellen sich die spanischen Sozialisten nun gegen sie.(…)Das ist in Spanien eine mutige Angelegenheit. Schon zu Zeiten der zweiten Republik legten sich die Sozialisten mit der Katholischen Kirche an und begannen mit einer antichristlichen Kulturzertrümmerung, wie sie im Rest Europas erst dreißig Jahre später einsetzen sollte. “
    http://www.blauenarzisse.de/v3/index.php/anstoss/1140-zweiter-versuch-fuer-abtreibungsgesetz-spaniens-sozialisten-proben-aufstand-gegen-maechtige-katholische-kirche

  6. also ich habe mir, bevor ich das interview gegeben habe, die seite angesehen und natürlich ist mir aufgefallen, dass es sich bei dieser webseite um ein rechtskonservatives projekt handelt. natürlich befürworte ich die meinungen, die dort vertreten werden, nicht und selbstverständlich geht mir der jargon gegen den strich. was ich nicht kannte, und das ist natürlich unangenehm, ist sozusagen die wurzel der narzisse.
    ich hab mir länger überlegt, ob ich das interview zusage, und mich dann dafür entschieden aus folgendem grund: ich glaube, ab und zu muss man sich auch darauf einlassen, mit leuten zu reden, die aus einer völlig anderen, vielleicht sogar völlig verkehrten, ecke kommen. mich hat interessiert, was mich felix menzel fragen würde – und ich denke, dass das gespräch, das wir geführt haben, auch keinerlei unterstützung für deren positionen anzeigt. im gegenteil – es ist doch gut möglich, dass so ein paar jungkonservative lust bekommen, sich aus ihrer soße heraus zu bewegen, wenn sie es lesen.

  7. ich bin zutiefst überzeugt, dass es tausende frauen gibt, die auf eu-ebene deutschland besser repräsentieren könnten als herr öttinger, tölpelhaft. nicht nur deshalb die petition schon unterschrieben.

  8. Klar, und Andere „Leute [kommen] aus dem hinterrechtesten Eck [..] und [feiern] sich insbesondere in der rechtskonservativen Zeitung Junge Freiheit“.

    Dauerlutscher.

  9. Immernoch OT: Hm, naja. Erinnert mich ein bisschen an die Geschichte mit den Piraten und der JF (von wegen „wir sind postideologisch“ und so). Ich find’s ein bisschen traurig, eine von euch im Kontext von solchen Interviews (http://preview.tinyurl.com/yl8hc5c) oder Pamphleten (http://preview.tinyurl.com/yf6qond) zu sehen.
    Aber ich will den Kommentarbereich nicht weiter mit Off-Topics belasten. Vielleicht macht ihr ja mal was zu Feminismus und Neue Recht? Mich würd’s interessieren.

  10. Danke für den OT-Hinweis, Turbo.
    Kann passieren, aber dennoch komisch, wenn man „länger“ überlegt, ob man ein Interview zusagt und dann die zwei Wörter des Pressemediums offenbar nicht mal eben bei Google eingibt… denn dann hätte man ja sofort den Ursprung des Ganzen gefunden.
    Jetzt haben die zwar mal einen Beitrag, wo immerhin nicht von haarsträubenden Geschichten wie „entfesselter Emanzipation“, „Arterhaltung“ und so die Rede ist, aber ich bezweifel doch, dass damit rechtskonservative wachgerüttelt werden. So ungeschickt wurde das Interview nämlich dann doch nicht gelenkt.
    Und folgende Aussage verstehe ich hoffentlich total falsch: „Daß Männer und Frauen unterschiedliche Genitalien, unterschiedliche Erziehung und soziale Prägung haben, ist unbenommen und auch nicht schlimm. Dadurch gibt es ja z.B. erst Sex.“
    Äh. Ich finde es schlimm, dass Frauen und Männer unterschiedlich erzogen wurden, daher finde ich es erstrebenswert Jungen und Mädchen gleich zu erziehen, ihnen bestimmte Werte zu vermitteln und garantiert nicht die rosa vs. hellblau Schiene mit allem, was die nach sich zieht, zu fahren. Und den letzten Satz könnten konservative Leser so verstehen, als würdest Du meinen, dass man natürlich unterschiedliche Genitalien usw. braucht, um Sex zu haben… ??

  11. Könnte vielleicht jemand die beiden Diskussionen hier trennen? Sie haben nichts miteinander zu tun – verdienen aber sicher beide, diskutiert zu werden – nur eben nicht gemischt.

  12. Ich kann und werde nicht mehr zu diesem Thema sagen, als das, was ich bereits gesagt habe: Mir war nicht klar, wer dieses Heft gegründet hat. Wenn die Junge Freiheit auf mich zukäme, würde ich tendenziell kein Interview geben.
    Mir war klar, dass es sich bei der Blauen Narzisse um einen rechtskonservativen Haufen handelt und genau das habe ich Felix Menzel auch gesagt. Er hat das nicht bestritten, aber klar gemacht, dass sie eben auch daran interessiert sind, sich mit Menschen anderer politische Einstellungen auseinanderzusetzen. Mich persönlich wiederum hat interessiert, was wohl in einem Medium, das so offenkundig reaktionär ist, wie die Blaue Narzisse, wohl gefragt wird, wenn man mit jemandem spricht, der allem entgegen steht, was die sich so vorstellen.
    Mit diesem Bewusstsein bin ich auch auf die Fragen eingegangen. Ich denke, das Interview ist ziemlich neutral gehalten – dass es in dem einigermaßen widerlichen Kontext steht, in dem es nun steht, bedauere ich aber sehr. Es dürfte allen Leserinnen und Lesern dieses Blogs aber klar sein, dass

    1. keine von den anderen Autorinnen der Mädchenmannschaft damit etwas zu tun hat
    es also nicht notwendig ist, traurig zu sein, weil WIR in irgendeinem kontext stehen, ich stehe da ganz alleine und fühle mich ziemlich unwohl, so wie der Depp, dem gesagt wird: es gibt eine Mottoparty und dann ist sie die einzige im Clownskostüm
    2. ich hier und anderswo genügend Textmaterial produziert habe, aus dem ersichtlich wird, dass ich mit einer rechtskonservativen Haltung nicht nur nicht einverstanden bin, sondern diese auch oft genug angreife – auch das kann man übrigens relativ leicht ergoogeln.
    3. dass ich generell nichts mit rechtskonservativen Schülerzeitungsmachern zu tun habe oder haben will

    Dass ich sage: ich rede auch mal mit denen, die ich für verkehrt halte, hat nichts mit Postideologischem Denken zu tun, sondern mit einer grundsätzlich interessierten Herangehensweise an das Meiste. Und die behalte ich mir nun mal vor.
    Dass es mir unangenehm ist und leid tut auf der Startseite der Blauen Narzisse zu stehen, bleibt davon unbenommen und ist mir die Lehre: wenn ich mit ihnen rede, dann vielleicht nicht so, dass es danach gedruckt wird oder online geht.

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