Emma über Alpha

Der Hessische Rundfunk kündigt auf seiner Webseite für morgen Abend einen Beitrag in der Sendung „Hauptsache Kultur“ an:

Neuer Feminismus oder nur plumpe Werbestrategie? Alice Schwarzer äußert sich erstmals zur Kritik der „Alphamädchen“. (…) Die Verdienste von Alice Schwarzer sind unbestritten – aber sind Ihre Vorstellungen heute noch aktuell? Nein, sagt jetzt eine junge Feministinnengeneration. Und ihre Bücher haben etwas gemeinsam: Mit dem Ansatz von Alice Schwarzer können die Autorinnen nichts mehr anfangen. Ebenso die Moderatorin und Buchautorin Charlotte Roche, die früher ein großer Fan von Alice Schwarzer war. In „Hauptsache Kultur“ äußert sich Alice Schwarzer zum ersten Mal zu den Angriffen der jungen Feministinnen.

Donnerstag, 10. April 2008, 22.45 Uhr, Hessischer Rundfunk

(P.S.: Der HR sendet nicht bis nach München, zumindest zu keiner von uns nach Hause. Deswegen: Wer es von euch schaut, könnte uns vielleicht freundlicherweise eine kurze Zusammenfassung notieren.)

Nachtrag:
Den ganzen Beitrag gibt es auf der HR-Webseite zum Nachlesen.

93 Kommentare zu „Emma über Alpha

  1. Hier noch schlimmer: Ich habe keinen Fernseher. Bin aber auch sehr interessiert was sie zu sagen hat.

  2. Hallo,
    ich zeichne die Sendung via onlinetvrecorder.com auf und werde sie euch morgen abend als avi zum Download bereitstellen – natürlich nur, wenn die Aufzeichnung klappt.
    Viele Grüße,
    Adrian

  3. So, hab den Beitrag dank eurer tollen Online-TV-Features zumindest hören können. Hier die drei wichtigsten Stellen (schnell mitgetippt, deswegen keine Garantie für genauen Wortlaut):

    „Diese Neuauflage ist ein bisschen peinlich.“

    „Mir ist sehr schnell klar geworden, dass ich ein Kalkül in der Werbestrategie dieser Bücher bin. (…) Das ist so durchsichtig und so billig.“

    Dabei findet Alice Schwarzer selbst, dass es Zeit für eine neue Welle des Feminismus ist. Aber die ist ihrer Ansicht nach nicht in Sicht. Da macht sie lieber selbst weiter.

  4. Schwarzer musste sich schon von so vielen Deppen benutzen lassen, da gestehe ich ihr das Recht zu, erstmal etwas distanziert zu sein.

    (z.B. Thea Dorns Pseudo-Ideen)

  5. Von wegen Kompliment! Schwarzer gab sich zwar souverän, aber ihr Statement über das Alter der Autorinnen zeigt, dass ihr diese neue Generation schwer zu schaffen macht: Da treten junge Frauen an und wollen sich von mir nicht mehr sagen lassen, wo’s langzugehen hat, hier der Wortlaut:

    „…die ist von gestern, frustriert, hat was gegen Männer, das haben wir schon so oft gehört, diese Neuauflage ist ein bisschen peinlich.“

    „Was ich ein bisschen komisch finde, ist, dass diese jungen Frauen – die, mit Verlaub, ja so jung auch nicht mehr sind, die sind inzwischen 30 und 35, da ist man ja eigentlich kein Mädchen mehr, sondern eine Frau -, dass die meinen, Jungsein an sich ist schon ein Verdienst und wenn man älter ist, dann muss man die Klappe halten. Wir waren alle mal jung, und die werden ziemlich schnell, schneller als ihnen lieb ist, älter sein. Ich halte Altersunterschiede zwischen den Generationen nicht für einen Faktor, der den Menschen definiert.“

    „Wir haben in den letzten 30-40 Jahren schwindelerregende Fortschritte gemacht. … Mir ist sehr schnell klar geworden, dass ich ein Kalkül in der Werbestrategie dieser Bücher bin, das ist so durchsichtig und so billig, das habe ich in meinem Leben schon so oft erlebt.“

  6. Ja, klar. Sie hat schon immer alles, was sich in den Geschlechterverhältnissen geändert hat, als Erfolg des Feminismus – und damit als ihren Erolg – verbucht. Die Medien haben sich gefreut, weil sie eine Personifizierung haben.

    Mit „wir haben schwindelerregenden Fortschritte gemacht“ meint sie natürlich „ich habe schwindelerregendes erreicht“ – So ist diese Person eben gestrickt. Es hat schon seinen Grund, daß Elisabeth Selbert von ihrer EMMA völlig ignoriert wird – Sie macht lieber ein Feature über Leni Riefenstahl.

    Sie hat ihre Verdienste – Aber welche bloß? Wie der ganze deutsche Feminismus hat sie so gut wie gar nichts „erkämpft“, sondern stets nur längst offenstehende Türen mit lautem Getöse – und mit dem Streuen von viel Haß – eingerannt.

    Den tatsächlichen Erfolg des (ihres) Feminismus kann man daran messen, daß sie mit all ihren PorNo-Kampagnen mehr als kläglich gescheitert ist. Da wird deutlich, daß die gesellschaftliche Entwicklung völlig unabhängig von ihrem Wirken stattgefunden hat.

  7. P.S.: Daß sie sich derart indigniert die Blöße gibt, hätte ich allerdings nicht erwartet. Ich hätte erwartet, daß sie das Ganze maternalistisch vereinnahmt. Sie scheint zu dem Schluß gekommen zu sein, da würde mal wieder eine Sau durchs Dorf getrieben, und nach ein paar Monaten sei der Spuk vorbei.

  8. „Daß sie sich derart indigniert die Blöße gibt, hätte ich allerdings nicht erwartet.“ – doch, genau das hab ich erwartet. Ich hab’s nicht gesehen, aber was hier zitiert wird, entspricht zu fast 100 % unseren (mein Mann und ich haben vorher noch Wetten abgeschlossen, wie sie reagiert) Erwartungen.

  9. Leider konnte ich das nicht sehen. Habe keinen Fernseher, und diese Plug-Ins im Internet wwaren mir ein wenig suspekt. Ich hoffe, hier noch genaueres über die Sendung lesen zu können. Was ihr hier (auch Heta und Susanne) schreibt, klingt ja doch eher sehr schade, muss ich sagen.

  10. ..aber wenn ich so nachdenke, hatte sie eigentlich noch nie Hemmungen, sich Blöße zu geben. Den Pillenknick auf ihr Konto zu verbuchen – tss, tss.

  11. „…die ist von gestern, frustriert, hat was gegen Männer, das haben wir schon so oft gehört, diese Neuauflage ist ein bisschen peinlich.“

    „…ein Kalkül in der Werbestrategie dieser Bücher bin, das ist so durchsichtig und so billig, das habe ich in meinem Leben schon so oft erlebt.“
    etc

    Ich meine, dass sie mit nahezu den gleichen Sprüchen kommt, wie hier gerade erst hübsch (Bingo) zusammengefasst wurden, hätte ich nun nicht erwartet. Ich hatte Alice Schwarzer bislang so wahrgenommen, dass sie die Haltung vertritt: Wenn Frauen um irgendwas Progressives kämpfen, ist es schon mal besser als wenn das niemand tut – bzw. besser als dass eben ein Mann diese Position (z.B. Bunderkanzler/in) einnimmt. Hatte sie nicht auch sowas gesagt wie: Ich bin für Merkel, nur schade, dass die in der falschen Partei ist / Besser für Merkel als für einen Mann. (?)
    (Ich meine das erstmal relativ wertfrei; ich bin kein Gegner ihrer Position; besser eine zugespitzte Position als eine verwaschene oder gar keine!)

  12. @ijb: Genauso schade wie das mit den Hausverboten im Internet, gelle?

    Entschuldigt, das musste mal aufs Butterbrot geschmiert werden.

    Nein, sie hat nicht gesagt Merkel sei in der falschen Partei. Sie hat sich auf die Seite von Merkel geschlagen, nachdem Doris Schöder gesagt hat, Mütter könnten mit ihrem Feminismus nichts anfangen.

    Sie vertritt die Haltung, die Mediengesellschaft brauche Personifizierungen, (statt Inhalte?) und da sei sie genau die Richtige.

  13. @Nils: Wenn mir in der realen Welt (privat oder geschäftlich) jemand laufend auf den Teppich kotzt oder mich beleidigt und mir Leben oder/und Arbeit erschwert, kann ich sehr einfach ein Hausverbot erwirken. Im Internet ist das leider nicht so einfach. Als jemand, der Informationen lieber aus Printmedien und Internet zieht (weil mir das Fernsehen schon lange zu niveaulos geworden ist), sind diese ständigen Huhu-ich-bin-auch-da-Hallo-ich-bin-ganz-toll-Rufer eine ziemliche Plage.

  14. Mein Zitat mit „falsche Partei“ war ein wenig lax formuliert, natürlich. Aber dass Alice Schwarzer eigentlich lieber Macho-Schröder als Bundeskanzler hätte, wage ich zu bezweifeln.

  15. Ach ja, und was die Problematik Mediengesellschaft /Personifizierungen statt Inhalte betrifft, ist das ein reichlich unpassendes, unzureichendes Argument gegenüber Alice Schwarzers Engagement. Ich hoffe, es ist okay, wenn ich das jetzt nicht im Detail ausdiskutiere. Was die sog. „Mediengesellschaft“ für Schwächen und Fragwürdigkeiten hat, würde ich jetzt jedenfalls nicht unbedingt erstmal an jemandem wie Alice Schwarzer messen. Da gibt es wahrlich passendere Beispiele – und übrigens auch angemessenere Kritikpunkte gegenüber A.Schwarzer.

  16. @ijb: Es ist ohne weiteres möglich einzelne User aus seinem Blog auszusperren. Mausclick genügt. Ein Hausverbot fürs Internet zu fordern ist, als ob man mißliebigen Personen Hausarrest verpassen möchte.

    Es steht dir natürlich frei, meine Argumente als unpassend und unzureichend zu bewerten, aber die Vereinnahmung des Feminismus durch die Person Alice Schwarzer wird nicht nur von mir Kritisiert.

  17. @ Katrin: Ich hätte ja die Wette ganz klar verloren. Ich war mir SICHER, dass sie das interessiert, wenn junge Frauen sich mit dem Feminismus beschäftigen, nicht das pauschale „Feminismis? Brauchen wir nicht mehr!“ heraustrompeten, sondern sagen „Schaun mer mal, wie das heute funktionieren kann.“ Aber ich vermute auch, dass sie das erst mal nur für einen kurzen Hype hält. Müssen wir halt beweisen, dass es nicht so ist.

    @ Nils & ijb: Können wir diese Meta-Diskussion bitte an dieser Stelle beenden? Über Diskussionskultur und wie die Blogbetreiber damit umgehen, wird überall gestritten, das müssen wir hier nicht auch noch breittreten. Auf diesem Blog kennt jeder die Regeln. Wer nicht willens oder zu doof ist, sie einzuhalten, wird gelöscht.

  18. hat sich frau schwarzer denn echt so gar nicht inhaltlich zu euren positionen geäußert? wo sie gemeinsamkeiten im anliegen sieht und wo weniger. hat sie echt – so wie’s hier zitiert wird – nur mit „die denken sie sind jung und wissen wo’s lang geht, tun sie aber nicht.“ agumentiert. wenn ja, verpasste chance.

  19. Ich hab’s ja nicht gesehen, aber nach den Zitaten hier ist Alice Schwarzer offenbar ziemlich angefressen über das, was ihre Töchter/Enkelinnen so treiben. Ich kann mich nicht erinnern, dass ihr euch irgendwo so abwertend und schlecht gelaunt über Frau Schwarzer geäußert hättet wie sie das jetzt in eure Richtung tut. In Haltungs- und Stilfragen haben Mädchenmannschaft & Co. also schon mal klar die Nase vorn. :-)

  20. Ich bin wirklich erstaunt über eure Enttäuschung über Alice Schwarzer. Vielleicht versteht ihr aber so, warum es so viele Vorbehalte gegen Feminismus gibt.

  21. Bin auch etwas enttäuscht, dass Alice Schwarzer so reagiert hat. Aber andererseits auch typisch – was nicht ins Weltbild der Emma-Redaktion passt, wird erst gar nicht erwähnt oder in zwei, drei Sätzen abgefertigt, ohne eine wirkliche inhaltliche Auseinandersetzung zu suchen. In dem Emma-Heft, in dem die PorNO-Kampangne wieder ausgegraben wurde, wurden ja die Feministinnen, die Pornographie nicht generell ablehnen, auch erst gar nicht erwähnt. Und so ein Stil kotzt mich an der Emma manchmal echt an.

  22. ich hab das interview gesehen…und die raktionen von alice schwarzer waren doch bei den fragestellungen des moderators zu erwarten, denn sie waren doch so formuliert, dass alice schwarzer den neuen feminismus als bedrohung für ihre person empfinden muss. das fand ich auch an dem interview schade, dass scheinbar nur der alte oder der neue feminismus möglich ist!!!

  23. @ anika & Nils: Ich hatte bei dem Bericht schon auch das Gefühl, dass er extra ein bisschen auf Krawall gebürstet wurde. Es weiß ja auch keiner, ob A.S. Roche/Hensel/unser Buch gelesen hat oder ihr die Redaktion einfach ein paar knallende Zitate vorgelegt hat. Der Beitrag hat mir journalistisch einfach nicht gefallen. Die Absicht („Catfight!“) fand ich schon recht offensichtlich.

    Und ich bin gespannt, wie sich A.S. Haltung ändern wird, wenn sie sieht, dass das hier kein Marketing-Gag ist, sondern dass da wirklich FEMINISTINNEN unterwegs sind. Ich glaube ganz fest, dass sich ihre Meinung ändert.

  24. Ich schlage folgende Gästeliste für eine der nächsten Maischberger-Sendungen vor:

    – Alice Schwarzer
    – Lisa Ortgies
    – Lady Bitch Ray
    – Charlotte Roche
    – Neue deutsche Mädchen
    – Mädchenmannschaft

    Das könnte spannend werden!

  25. hat eigentlich einer von euch die überleitung zu rüdiger hoffmann mitbekommen, das war ziemlich witzig, da die moderatorin ihn mit einem super- frauenfeindlichen zitat angekündigt hat??!!? ich dachte mir nur: wer eine solche überleitung, nachdem interview mit alice schwarzer bringt, der hätte eigentlich das schwarzer- interview weglassen können!!! leider bekomme ich das zitat nicht mehr zusammen!!!

  26. @Susanne:

    Meine Meinung: IHR wurdet auf Krawall gebürstet. „Es gibt keinen neuen Feminismus, deswegen macht (die Brönne-Preisträgerin) A.S. erstmal weiter“

  27. Nils, du nervst grad. Wir wissen das du da bist ohna das du zu jedem einzelnen Beitrag hier was schreiben musst. Wenn das hier das reale Leben wäre würde ich dich zum abreagieren vor die Tür setzen.

    Schnatterinchen:Ich sehe schon das es den Betreiberinnen des Blogs (und auch anderen „neuen“ Feministinnen) sehr wichtig ist sich möglichst weit weg von Alice Schwarzer zu positionieren. Ich kanns jetzt nicht genau belegen, kann mich aber erinnern das ich hier im Blog, im „Alphamädchen“-Buch und auch an anderen Stellen ein paar ziemlich fiese Kommentare Richtung Alice Schwarzer gelesen habe. Und das sie darüber angefressen ist kann ich gut nachvollziehen.

    Außerdem find ich die so offen dargestellte Abneigung gegen Frau Schwarzer und die EMMA auch ein bisschen unverständlich. Einige (alle?) Autorinnen von dem Blog hier haben auch schon in der EMMA Texte veröffentlich, d.h. also die Abneigung ist nicht uralt sondern durch irgendwas entstanden, wird aber nirgendwo erklärt, es heißt einfach nur „EMMA ist nicht unser Blatt“, war es doch aber anscheinend mal.
    Auf der anderen Seite bin ich extrem gespannt wie die EMMA in der nächsten Ausgabe mit dem Charlotte-Roche-Thema umgeht, ich weiß das da was kommen wird. Denn Frau Roche ist auch durch die EMMA gezogen (worden) und war zumindest eine Zeitlang mit Alice Schwarzer sehr innig verbandelt.

    Aber wie gesagt, ich fänds schade wenn es jetzt eine Teilung gibt weil beide Seiten einfach nicht in der Lage sind sich gegenseitig Respekt zu zollen.

    Und mit dem Mädchen-Ding gebe ich ihr halt auch komplett recht.

  28. @ ping: Ich möchte kurz gegen „fiese Kommentare in Richtung A.S.“ protestieren. Klar setzen wir uns mit ihr in unserem Buch auseinander (im Blog war sie bisher kein Thema), aber das immer sachlich und gut begründet, an welcher Stelle und warum wir uns anders als sie positionieren. Das letzte, was wir wollen würden, wäre A.S. pauschal anzugreifen – wie kämen wir denn dazu?

  29. huhu, ich bin ja noch recht neu hier und spreche nur für mich, das erst einmal vorab.
    Hab selbst über zwei Jahre jede EMMA bekommen und irgendwann kam ein Punkt, an dem sich die Diskussionen für mich im Kreis drehten und ein bisschen „altmodisch“ vorkamen, außerdem immer in die gleiche Kerbe gingen. Das war dann bald langweilig. für mich. ich habe damals einen Artikel darüber geschrieben, warum ich die EMMA nicht mehr mag. es gab da ne Menge unterschiedlicher Kommentare.
    ich gönne da aber allen ihre Meinung, ich hasse Madame nicht und würde im Zweifel lieber mit ihr zusammen, als gegen sie arbeiten – wenn sie das denn auch wollte. wenn…
    aber anscheinend habe ich sie in meiner kritischen Haltung (leider) richtig eingeschätzt, was ihre Reaktion auf „Alphamädchen“ angeht, das hat mein Bild von ihr bestätigt.

  30. nur so nebenbei: hallo katrin. hab grad deinen neon artikel gelesen. du hast mir da voll aus der seele geschrieben. schön.

    ich freu mich sehr, dass es emma und alice schwarzer gibt und ich finde auch besser es gibt e i n gesicht des feminismus in deutschland als gar keins.
    allerdings bin ich spätestens bei der PorNO-kampagne und bei der sorge um eine zunehmende islamisierung deutschlands ausgestiegen. und merkel damals als kanzlerkandidatin zu unterstützen – naja. allerdings kenne ich auch sonst keine (öffentliche) person, der ich in jeder fragestellung zustimmen würde.
    grundsätzlich find ich’s aber einfach immer interessanter mich in medien zu informieren, in denen (bei einem gewissen allgemeinen konsens, ok) unterschiedliche positionen zu einzelnen themen repräsentiert sind.
    und dass ich das bei emma so nicht gesehn habe, passt halt leider auch ein bisschen damit zusammen, dass sie jetzt nicht so recht lust hat, sich inhaltlich mit kritik aus „den eigenen reihen“ zu beschäftigen.

  31. hallo, die einzige von uns, die einmal einen text in der EMMA veröffentlich hat, bin ich. alice schwarzer und die emmas wussten damals bereits, dass wir ein buch veröffentlichen würden, in dem wir uns auch kritisch mit ihr auseinandersetzen.

    genau das haben wir getan. manchmal vielleicht in scharfem tonfall, aber durchgehend fair und sachlich. scheinbar hält sie es aber nicht für notwendig, das umgekehrt mit uns zu tun. eine abneigung, wie du, ping, das nennst, ist so nie formuliert worden, besteht auch gar nicht. vielleicht eher ein mangel an begeisterung.

    der grund, warum wir uns mit ihren positionen überhaupt auseinandersetzen: auf wen soll man sich denn sonst beziehen, wenn es um die öffentliche feministische debatte geht? dass sie behauptet, wir würden sie nur als sündenbock benutzen, zeugt leider nur davon, dass sie sich zu gut war, das buch wirklich zu lesen.

    judith: auch ich freue mich, dass es alice schwarzer und die emma gibt, ich finde die auch wichtig. aber ich finde auch, dass der feminismus einpacken kann, wenn alle sich immer sofort in lager zurück ziehen und sich von jeder kritik gleich persönlich diffamiert fühlen.

  32. Oh je… das find ich richtig schade, wie es gelaufen ist. Leider konnte ich es mir letztendlich doch nicht anschauen, aber ich vertraue auf die Richtigkeit der Zitate. ;) Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass Frau Schwarzer den deutschen Feminismus für sich beansprucht und damit auch ziemlich polarisiert. Alice Schwarzer ist Feministin. Aber Feminismus ist nicht Alice Schwarzer. Wenn es nach ihr ginge, augenscheinlich schon.
    Ich habe Euer Buch noch nicht gelesen, wollte es allerdings bei Gelegenheit, nach dem Abistress, mal tun. Doch wenn ich mir Euren Blog anschaue, kann es garnicht so schlecht sein. ;)
    Jedenfalls habe ich den Eindruck, dass die vielen verschiedenen Facetten des Feminismus teilweise nicht berücksichtigt werden. Ich dachte immer, Feminismus würde Freiräume für eigene Impulse, eigene Interpretationen lassen, doch wie sich Feminismus nach Schwarzer liest, scheint es eher eine Religion zu sein, an deren Spitze sie als Guru steht. Ich denke, es könnte in Deutschand wesentlich mehr geschehen, wenn es nicht andauernd darauf hinauslaufen würde, dass man den anderen beweisen muss, eine Feministin zu sein. Im Grunde ist es doch wirklich so, dass Feminismus einfach eine Gleichwertigkeit der Geschlechter erreichen will. Es wurde an einer Stelle mal geäußert, dass vieles, was darüber hinaus geht nur Klischee ist. Dieses Gefühl habe ich nicht. Ich würde es mir manches mal wünschen, dass es so wäre.

  33. Ich habe Alice Schwarzer mal getroffen, zu einer Kopftuchdiskussion. Leider hat ihre Bereitschaft zu diskutieren in dem Maße abgenommen, in dem nicht wenige ihrer Positionen zu gesellschaftlichen Mehrheitspositionen wurden – zum 30. der Emma habe ich unsere Begegnung hiermal zusammengefaßt.

  34. Einen kurzen Kommentar kann ich mir dann doch nicht verkneifen, dannach verschone ich euch – Versprochen.

    Ihr nehmt das natürlich anders wahr, weil ihr nicht betroffen seid. Alice Schwarzer hat – und sie tut es heute noch, siehe den Artikel „Arme Jungs“ – sehr viel Öl ins Feuer gegossen, und damit die Geschlechterdebatte weit mehr als nötig vergiftet. Es gab noch nie nennenswerten Widerstand von Männern per se gegen Feminismus (natürlich werden Geschlechterrollen nicht einfach so abgelegt) – Der Widerstand kam überwiegend aus dem konservativen Lager, Männer und Frauen.

    Ich kann die Wut vieler von euch als Antifeministen bezeichneten sehr gut verstehen, auch wenn ihr die Angriffe selber nicht unbedingt verdient habt. Da hängt eben einfach viel Geschichte dran.

    Für einen Feminismus, der behauptet auch die Seite der Männer mitzudenken habt ihr für mich einfach eine viel zu unklare Distanz, gerade auch zu ihrer historischen Rolle.

    Wahrscheinlich ist es einfach so, daß ein Feminismus per Definition nicht die Seite der Männer mitdenken kann, was solls.

  35. wie man auch immer zu ihr steht (gerade als mann) und zu dem, was sie so sagt: ich finde, sie hat einen Ehren-Medien-Award für die am längsten andauernde präsenz verdient. sie hat zu einer zeit angefangen, ihr ding (also das der frauen) zu machen, da dachte noch niemand an mich und die protagonistinnen hier. die frau wird einfach nicht unmodern! davon abgesehen kann ich mich mit ihrer kritik voll identifizieren.

  36. warum tretet ihr der „großen alten dame des deutschen feminismus“ eigentlich so unglaublich feindselig gegenüber?

  37. habe gerade den artikel „arme jungs“ gelesen. ist es nicht wirklich ein alter hut, dass ihr in der schule und im studium besser seid, mehr von euch abschließen und dies mit im schnitt besseren ergebnissen?

    arme jungs: mittlerweile werden selbstbehauptungskurse für jungs unter pädagogischer leitung oder explizite gesprächskreise nur für jungs in krefelder jugendzentren angeboten, damit die „armen jungs“ nicht völlig unter die räder kommen. ich möchte das nicht werten, aber was ist denn überhaupt das konkrete ziel eurer bewegung? es sieht ja fast so aus, als hätten sich die kräfteverhältnisse längst zu euren gunsten gedreht?

    Provozierend könnte man euch fragen, ob es euch etwa tatsächlich vor allem darum geht, bücher zu verkaufen…

  38. @ Rolf: Wir treten Alice Schwarzer nicht „unglaublich feindselig“ gegenüber. Ich weiß nicht, wo du das herausgelesen haben willst. Und warum wir immer noch um Gleichberechtigung kämpfen: Weil Abi-Noten und Mädchen-Selbstbewusstsein nicht alles sind.

  39. trotzdem möchte ich gerne vor dem hintergrund dessen, was ich eben zur rolle der „armen jungs“ geschrieben habe von dir wissen, wofür ihr konkret kämpft, also welche motive und ziele ihr habt. geht es euch ganz profan um den ausgleich eines durchschnittlichen gehaltsunterschieds, der zwar messbar ist, aber durchaus auch aus Unterschieden bei der wahl des studienfachs resultieren kann oder aber auch mit ausfallzeiten wegen schwangerschaft und mutterschutz zusammenhängen kann?

  40. ach ja, so nebenbei: ist euch mal aufgefallen, dass spätestens seit der einführung der metrosexualität

    1. der beautydruck auf männer tierisch zugenommen hat und
    2. weite teile der typen, mittlerweile völlig verunsichert sind ?

  41. Ist uns aufgefallen, ja. Was soll mir das sagen?

    Alle von dir an dieser Stelle angeschnittenen Themen haben nichts mit dem Thema des Threads zu tun. Die Gründe, warum wir denken, dass es immer noch Feminismus braucht, findest du im gesamten Blog verteilt, und um jetzt nur mal ganz kurz auf das von dir angeschnittene Beispiel „Gehälter“ einzugehen: Unser Kritikpunkt ist, dass z.B. ausschließlich Frauen die Mutterrolle zugeschoben wird, sie in Deutschland extrem viel längere Betreuungszeiten als Männer nehmen und deshalb den Anschluss im Beruf verlieren. Ein absolut kritisierenswerter Zustand. Für Frauen und für Männer. *Exkurs off*

    (Weitere Gehaltsdiskussionen bitte im entsprechenden Thread. Das langweilt hier sonst alle, wenn wir unter JEDEM Post IMMER wieder zum gleichen Thema übergehen.)

  42. ich glaube, ich habe euch jetzt verstanden: obwohl euch natürlich auch nicht entgangen ist, dass die frauen im vergleich zu früheren jahrzehnten an allen fronten auf dem vormarsch sind, habt ihr ein (vielleicht sogar diffuses) dummes gefühl, bei der öffentlichen wahrnehmung bzw. bei dem durch die medien (inbesondere tv und print) transportierten frauenbild. dieses bild ist definitiv sehr stark sexualisiert. meine ex-freundin, die vor 10 jahren aus polen eingewandert ist, hat mir mal gesagt, dass die frauenzeitschriften in d ein unendlich dummes niveau haben. ich hol mir auch öfters mal ne chica, young oder ein anderes von diesen 1,50 – 2,00 EUR – Heftchen und irgendwie sind die Textbeiträge zwischen den Anzeigen auch alle nur Werbetexte. Neulich kam in so einem Heftchen ein Artikel über 2 seiten über die segensreiche wirkung der hyaluronsäure und direkt danach drei seiten mit werbung für produkte auf basis von hyaluronsäure. ist nur ein beispiel. woran liegt das? nun, wenn es halt auch immer noch so ist, dass männer mehr verdienen als ihr, trifft es aber gleichzeitig zu, dass das unabhängig frauen zur verfügung stehende einkommen im vergleich zur vergangenheit extrem stark zugenommen hat. im gegensatz zu den männern, die eher mal die ersparnisse von jahren für ein geiles auto auf den kopf hauen oder direkt 600 eur für die geilste playstation auf den tisch legen, gebt ihr euer geld eher in kleineren aber zahlreicheren portionen für viele verschiedene dinge, die den alltag verschönern, aus. da ihr eben viele verschiedene produkte mit dem vielen geld, das ihr (relativ zu früher) ausgeben könnt, ohne jemanden danach zu fragen, braucht man auf der angebotsseite entsprechend mehr werbefläche. und darum haben wir, sagen wir mal mit beginn der ersten soap operas, einen wust an plattesten daily soaps und serien, die als zielgruppe frauen haben. und das entsprechende rahmenprogramm für tausende werbespots, die euch euer geld aus der tasche ziehen sollen.

    was meinst du dazu?

    (und vielen dank, dass du überhaupt noch mit mir sprichst.)

  43. Susanne, am Rande des Schlachtfelds ein wenig Sprachkritik –

    „Unser Kritikpunkt ist, dass z.B. ausschließlich Frauen die Mutterrolle zugeschoben wird“ sie in Deutschland extrem viel längere Betreuungszeiten als Männer nehmen und deshalb den Anschluss im Beruf verlieren. Ein absolut kritisierenswerter Zustand. Für Frauen und für Männer. *Exkurs off*“

    Auch wenn ich materiell zustimme – die MUTTER-Rolle wird aus allseits einsichtigen Gründen nur Frauen zugesprochen, so wie die VATER-Rolle aus allseits einsichtigen Gründen nur Männern zugesprochen wird. Wie die Rollen individuell ausgstaltet werden hat mit der Bezeichnung natürlich nichts zu tun.

  44. @ Tobias: Stimmt, hab ich schlampig formuliert, meine natürlich die „Elternrolle“. Wann hört man endlich mal „Der Vater gehört zum Kind!“ Das tut er nämlich genauso wie die Mutter.

  45. Susanne, ist natürlich auch off-topic, aber es gab schon vor ein paar Jahrzehnten mal eine gewerkschaftliche Kampagne zur Abschafffung der Samstagsarbeit, die mit dem Slogan „Samstags gehört Vati mir“ warb.

    Ich finde, daß die ganze Debatte daran krankt, daß das Verhältnis von gesicherter Erkenntnis über frühkindliche Entwicklung und Ideologie in der Debatte recht problematisch ist. Ohne damit irgendeine Verhaltenserwartung zu verbinden – ich denke dennoch, daß Mütter ein anderes Verhältnis zu ihren Kindern haben als Väter (einige meiner Freundinnen, die schon Kinder haben, bedauern wirklich, daß sie das nicht mir ihren Partnern teilen können), sie tragen sie in sich, sie stillen sie – jetzt ja wieder mehr als noch vor Jahrzehnten. Das mag im Einzelfall anders sein, und es bedeutet wirklich nicht, daß Väter nicht ebenso für ihr Kind sorgen können, wenn es auf der Welt ist (mal abgesehen vom Stillen), aber das Verhältnis Mutter/Kind und Vater/Kind ist vermutlich schon ein weiterer „kleiner Unterschied“ zwischen den Geschlechtern.

  46. Na klar haben Mütter und Väter ein unterschiedliches Verhältnis zu ihren Kindern. Aber Väter sind nicht der „unwichtigere“ Elternteil oder etwa „nicht so gut in Erziehungsfragen“ und es stimmt auch nicht, dass ihnen „die Sache mit den Kindern nicht so liegt“. Diese Vorurteile und Rollenklischees, DIE sind für mich das Problem. *Off-topic Ende?*

  47. Hallo,
    die Sendung könnt ihr unter ((…))* runterladen. Ist nicht die schnellste Downloadmöglichkeit, aber die Auswahl für so große Files ist nicht gerade groß. @3 Damen vom Blog: Schreibt, wenn es nicht geklappt hat, am besten per Mail an die hinter diesem Post hinterlegte Adresse, dann lade ich es nochmal bei gmx hoch, wozu ich euch aber eine Freigabe schicken muss.
    Viele Grüße
    Adrian

    *((Wir haben den Link aus Copyright-Gründen entfernt. Den gesamten O-Ton der Sendung kannst du hier nachlesen.))

  48. @ tobias schwarz
    ich finde überhaupt nicht, dass das verhältnis zwischen mutter&kind ein anderes sein muss, als zwischen vater&kind…
    meine schwester & ich sind z.B. totale papa-kinder!!! und das waren wir beide schon von kleinauf an, obwohl meine mutter uns zuhause erzogen hat, aber charakterlich stehen wir unserem vater viel näher!!! wäre er auch noch zuhause geblieben, wäre das wahrscheinlich noch ausgeprägter!!! denn mein vater ist derjenige meiner eltern, der eher die typisch „weiblichen“ charaktereigenschaften aufzuweisen hat und meine mutter eher die „männlichen“, obwohl mein vater ein gehstandener mann von fast 2 metern ist und meine mutter eher klein. äußerlich merkt man ihnen das nicht an (ich hoffe, ihr wisst, was ich meine- mein vater ist jetzt kein kleiner von seiner frau unterdrückter mann). aber er geht gerne mit kindern um…
    ich glaube auch, wenn männer endlich imehr ihre „weiblichen“ charaktereigenschaften und gefühle zulasssen, dass sich dieses phänomen noch mehr ausbreitet, dass kinder auch papa-kinder werden!!!
    ich denke, dass muß der „neue“ feminismus schaffen, dass für männer „weiblich“ zu sein, nicht gleichbedeutend mit „weichei“ ist, dann ist nämlich eine ganze menge erreicht!

  49. @ anika: Ich glaube ja, dass Tobias und du euch absolut einig seid und dass euer „Gegensatz“ nur ein Missverständnis ist, nämlich eine Definitionsfrage von „anderes Verhältnis“ ist. Es geht eben nicht um besser oder schlechter, sondern einfach anders.

    (Bei weiterem Diskussionsbedarf zu diesem Abseitsthema vielleicht hier weiterschreiben?)

  50. Oh, Mann dieser Beitrag hat es ja komplett geschafft, nicht ein inhaltliches Thema anzusprechen. Zumindest in der schriftlichen Version. Schwach. Lasst euch von sowas nicht entmutigen!

  51. So, ich habe mir den Beitrag (dank Adrian) auch gerade angesehen. Leider sehr dürftig, was die gute Frau Schwartzer da von sich gibt. Ich habe noch keins der Bücher der ’neuen Feministinnen‘ gelesen (außer den Roman von Charlotte Roche), muss allerdings feststellen, dass mir der theoretische Backround in diesen popfeministischen Auseinandersetzungen fehlt.

    Natürlich kann man zu Alice Schwartzer einfach sagen, das Pornos gar nicht schlimm sind, vielleicht sogar, dass es emanzipative Pornos gibt und geben kann. Die Frage muss aber lauten, was dadurch gewonnen ist, denn wie man sieht kann Schwartzer mit einem stumpfen „ich seh das anders“ antworten. Dabei bewegt sich gerade ihre Porno-Kampagne so sehr auf (medien-)theoretischen Dünneis, dass man sie wahrscheinlich ohne Probleme bloßstellen könnte.

    Das sollte man Alice Schwartzer viel eher entgegenhalten als die ‚andere‘ Realität der Frauen. Anders gesagt: Der popkulturelle Diskurs hätte viel von einer theoretischen Unterfütterung…

  52. Susanne,

    ich sehe da auch keinen Widerspruch.

    Anika,

    siehe Susannes letzten Kommentar.

    „ich glaube auch, wenn männer endlich imehr ihre “weiblichen” charaktereigenschaften und gefühle zulasssen, dass sich dieses phänomen noch mehr ausbreitet, dass kinder auch papa-kinder werden!!!
    ich denke, dass muß der “neue” feminismus schaffen, dass für männer “weiblich” zu sein, nicht gleichbedeutend mit “weichei” ist, dann ist nämlich eine ganze menge erreicht!“

    Ich denke, da sollte man einfach die gender-Etiketten weglassen, dann wird das alles schon viel einfacher. Ad „Weichei“ – alles weitere wird sich aus meiner Sicht spätestens dann finden, wenn mehr Frauen bei der Partnerwahl individuell auch das umsetzten, was kollektiv „gefordert“ wird. Denn da gibt es – auch bei sich als Feministinnen identifizierenden Frauen – oft eine (auch angesichts des Wegfalls des ökonomischen Versorgerstatus) (zumindest zur Zeit) für nicht besonders viele Männern handhabbare Diskrepanz bzgl. der Verhaltenserwartungen – zumindest in meiner Wahrnehmung.

  53. tobias und susanne:

    da tobias das stillen und in-sich-tragen als komponenten für ein unterschiedliches verhalten des vaters und der mutter bezüglich ihrer kinder ausgeschlossen hat, frage ich mich, wo denn das unterschiedliche verhältnis zum kind liegen soll?
    ich glaube ganz stark, dass das verhältnis zum kind nichts mit dem geschlecht zu tun, sondern mit der persönlichkeit des individuums, nämlich wie innig eine person kontakt zu anderen menschen braucht und wieviel nähe und geborgenheit er zulassen kann.
    es kann doch aber z.B. der vater vielmehr die zuneigung, geborgenheit, wärme und liebe etc. seines kindes suchen als die mutter…dann wird er doch ein intimeres verhältnis zum kind haben, als sie.
    ich hoffe, dass ich euch da nicht falsch verstehe, aber es scheint mir, als wenn ihr wieder in die alten rollenklischees bezüglich der beziehung zum kind fallt!!!

  54. tobias und susanne:
    ich habe nie von einem besseren oder schlechteren verhältnis gesprochen, sondern meinte auch immer anderes oder unterschiedlicheres… aber genau in diesem punkt meine ich, dass es nichts mit dem geschlecht zu tun, sondern mit der fähigkeit sich seinem kind hinzugeben und dies kann bei beiden geschlechtern ausgeprägt sein, muss aber nicht zwingend bei der mutter stärker sein als beim vater!!!

  55. naja, urheberrecht ist urheberrecht, ne? wenn dem hr das nicht gefällt, hat er auf jeden fall die rechtliche position zu sagen ’so nicht leute‘, und das kann auch gerne mal teuer werden – wir sind ja hier in abmahndeutschland. da ist auch schon wegen geringerem ein riesenfass aufgemacht worden.
    ich würds erstmal weg machen und mal ganz lieb beim hr fragen. wenn die das ok finden (was ja durchaus sein kann), kann man’s immer noch wieder reinnehmen.

    (wie groß das risiko tatsächlich ist, deswegen scherereien zu kriegen, kann ich aber echt nicht einschätzen.)

  56. Tobias Schwarz schreibt: “Weichei” – alles weitere wird sich aus meiner Sicht spätestens dann finden, wenn mehr Frauen bei der Partnerwahl individuell auch das umsetzten, was kollektiv “gefordert” wird. Denn da gibt es (…) oft eine (…) für nicht besonders viele Männern handhabbare Diskrepanz bzgl. der Verhaltenserwartungen – zumindest in meiner Wahrnehmung.

    Diese Diskrepanz erlebe ich auch sehr oft. Da wird viel geredet und ganz anderes (Gegenteiliges) getan – bzw. sehe ich im tatsächlichen Miteinander allzu häufig. Ich meine das gar nicht als Klage, eher als Fragzeichen: Was man da konkret konstruktiv beisteuern, wie man damit umgehen kann, fragte ich mich nicht selten.

  57. Mhh, der Text ist aber sehr stimmig und schlüssig. Und was vor allem sehr viel Sinn macht: „Es sei nach wie vor ihr Ziel, für einen politischen Feminismus zu stehen, sagt Alice Schwarzer.“ Und das ist halt ein ganzes Stück entfernt von dem pop/subkulturellen Feminismus der hier betrieben wird.

  58. und ping: ich finde, der text des beitrags verrät ziemlich viel über den respekt, den frau schwarzer vor der meinung anderer frauen hat: null komma null. dass sie allen, die etwas an ihren positionen auszusetzen haben, gleich mal pauschal unterstellt, man hätte ihnen das in den mund gelegt! klar, hat ja niemand eine recht auf eine eigene meinung zum thema feminismus außer allen, die auf ihrer linie sind. dieses geringschätzige und der eklatante mangel an sachkenntnis ist doch ziemlich traurig.

    und deinen ansatz versteh ich auch nicht ganz. wieso DARF denn bitte die art und weise, feminismus zu denken und zu praktizieren, nicht auch mal abseitigere wege gehen? wieso sind wir unpolitisch, bloß weil wir nicht immer alles todernst nehmen und machen?

  59. Huch, nein so meinte ich das nicht und ich wollte mich da auch gar nicht so direkt auf ihre Seite schlagen.
    Es war mehr eine Analyse in der Art das es aus ihrer Sicht halt vermutlich so aussieht : Sie ist da ganz weit oben mit einem ganz breiten Blick und Wirkungsfeld und irgendwo weit unter ihr gibts es ein paar Querschläger die einen kleinen Teil ihres Felds beackern wollen und dazu aber erstmal als erstes klarstellen wie doof sie Alice Schwarzer finden (ob berechtigt oder nicht, und damit meine ich auch nicht direkt euch sondern eben Roche/Hensel/LBR etc.). Und das sie das eher an sich abprallen läßt macht aus ihrer Sicht sicher viel Sinn. Sie schießt in dem da oben verlinkten Text auch nicht wirklich gegen euch/den „neuen Feminismus“ sondern sagt ja eigentlich nur das es ihr größtenteils egal ist und sie sich maximal über ein paar Begrifflichkeiten/Selbstverständnis-Sachen wundert.

    Und speziell Charlotte Roche hat nun wirklich gegen sie geschossen (das ist einfach so), das sie das als „Kalkül in der Werbestrategie“ bezeichnet ist meiner Meinung nach korrekt, vor allem wenn man sich anschaut wo dieser „Diskurs“ (der keiner war) geführt wurde: Playboy, Welt, Faz etc. Das sie sich in solchen Medien nicht auf eine Diskussion einlässt ist mir auch klar.

    Und da es auch da um das ganze Porno-Thema ging noch kurz etwas leicht anderes: In eurem Buch konnte man ja auch nicht wirklich erfahren wie ihr euch das vorstellt. Zumindest sehe ich eine Aussage in der Art „Auf jeden Fall nicht so wie Porno jetzt ist, irgendwie anders“ nicht als wirklich ernstzunehmen. Gibt es denn da irgendwelche Vorstellungen oder Beispiele? „Explizite“ Kinofilme wie „9 Songs“ oder „Shortbus“ z.B.? Das ist irgendwo so ein rumstochern im Nebel…
    Und vor allem bleibt völlig unklar ob eurer Meinung nach dieser neue „Porno“ aus dem alten hervorgehen oder wirklich komplett „neu“ entstehen soll und was bis dahin aus eurer Sicht zu dem jetzigen Porno zu sagen ist.

    Da bleibt bei mir dann halt so ein schaler Eindruck das solche Aussagen entweder nur dazu sind das „Wir sind sexy“ Argument zu unterfüttern oder aber das euch das Thema ne Nummer zu groß ist und ihr das lieber nicht angehen wollt, wenns um die Playboy-Sammlung geht sind dann sicher ein paar eigentlich schon generell interessierte nette Jungs über alle Berge.
    Und was das dann für Probleme nach sich zieht kaue ich nicht nochmal durch, Stichwort „Sexismus-Kritik“.

  60. @ ping: Ich glaube, Feminismus ist heute den Umständen folgend automatisch ein Stück weit „unpolitischer“ (wenn man es denn so nennen will – ist sicher Definitionssache). Wir haben ja nicht mehr die Grundsätzlichkeiten zu erledigen, wie beispielsweise Gleichberechtigung in der Gesetzgebung. Klar, da sind noch politische/gesetzgeberische Fragen offen – wie das Ehegattensplitting, Quoten oder die immer noch recht zweifelhaft geklärte Frage der Abtreibung zum Beispiel.

    Aber die großen Probleme, also die Dinge, die uns heute unfrei machen, die spielen sich doch vor allem in unseren Köpfen ab und zeigt sich anschließend in unserem Handeln. Wir schränken uns immer noch gegenseitig ein, weil wir denken, Frauen müssten eben dieses und Männer jenes. Da fangen doch heute die meisten Probleme schon an und spiegeln sich dann im Familien-, Privat- und öffentlichen Leben wider. Deswegen geht es uns Feministinnen heute vielleicht vor allem um einen Kulturwandel.

    Aber das ist keinesfalls unpolitisch. Unpolitisch ist für mich, wenn mir alles am Arsch vorbeigeht. Und ich empfinde es ebenfalls als politisch, sich mit den Frauen auf der ganzen Welt zu solidarisieren.

  61. „Und ich empfinde es ebenfalls als politisch, sich mit den Frauen auf der ganzen Welt zu solidarisieren.“ Aber bei der Bekundung dieser Solidarisierung bleibts halt auch. Das ist keine Kritik, schon alleine weil ich auch nur ein „Every-Day-Feminist“ bin der nicht wirklich großen Einfluß hat, aber Fakt ist für mich das sich z.b. euer Buch ja auch nur an einen recht kleinen Teil der (deutschen) Frauen richtet: Unter 40, links, gebildet. Das die Kritik A.S. dann nicht sonderlich anficht ist für mich fast verständlich, oder anders gesagt, sie sieht sich eben z.b. auch als Sprecherin der +50jährigen Frauen die langsam erkennen das ihre Ehe und ihr Leben scheisse laufen und die sich jetzt Gedanken machen was sie mit dem Rest ihres Lebens noch vernünftiges anfangen können, von Baustellen wie Kirche (was mir völlig schnuppe ist) oder anderen Sachen mal ganz abgesehen.

    Und das sie nicht mehr an der „Lebenswirklichkeit“ der jungen deutschen Frauen dran ist ist doch logisch, die Frau ist Ende Sechzig und als sie 30 war sah die Welt noch ganz anders aus. Warum das dann bei anderen (nicht hier) als Beleidigung/Kritik fabuliert werden muss verstehe ich nicht. Ich würde meiner Oma auch nicht vorwerfen das sie nicht alles versteht was ich tue und mit meinen Enkelkindern (if ever) wirds mir sicher auch mal so gehen.

    Doofes Wortspiel jetzt, aber emanzipiert euch einfach von ihr (steckt ihr ja auch schon mittendrin), ist ja nix schlimmes solange nicht alles mögliche „extra“ anders gemacht wird um sich möglichst weit von ihr zu positionieren, besonders weil auch klar ist das ihr euch noch so weit vom ursprünglichen Feminismus entfernen könnt, es wird immer Typen geben die das trotzdem alles Mist finden.

    Der deutsche Feminismus hat Kinder bekommen, die sind jetzt in der Pubertät sind und jetzt gehts halt ab. Wär halt nur schön wenn dadurch nicht alles in Schutt und Asche gelegt wird. :D

  62. Etwas spät falle ich euch ins Wort. Aber hat Alice Schwarzer nicht ein bißchen Recht? Reicht es nicht, sie öffentlich zu kritisieren und schon ist man oder frau im Gespräch?
    Ich selbst habe sie schon oft kritisiert, oft wurde mir EMMA-Bashing vorgeworfen, dennoch sehe ich, daß sie ein bißchen Recht hat.
    Und sicher gibt es DEN Feminismus nicht. Es gibt die unterschiedlichsten Ansichten von Frauen und nicht wenige, die anderen Frauen den Titel Feministin absprechen, weil ihre Meinung nicht genehm ist. Für mich ist das kein wirklich reifer Feminismus. Sondern eher Ausdruck eines gestörten Selbstbewußtseins, denn eine andere Meinung stellt den jeweiligen Lebensentwurf in Frage und damit uns selbst. Daher werden Diskussionen oft mit hoher Emotionalität geführt. Für mich ist das wenig nachvollziehbar. Denn ein Austausch ist dann nicht mehr möglich.

    Gruß
    Angela

  63. Liebe Susanne,

    das ist jetzt ein wenig off-topic, aber egal …
    Ich habe heute endlich Dein Interview in der Oster-TAZ gelesen, die nun schon so lange bei uns rumliegt, dass sie bald Wurzeln schlägt.
    Ich kann nur sagen darauf habe ich lange gewartet und bin froh endlich mal sowas zu lesen. Eine Emanzipation die sich nicht abgrenzt von Männern sondern eingrenzt und wo nicht mehr und nicht weniger als anpacken statt jammern gefordert wird. Sehr schön. Früher (jawoll, ich bin schon 43) habe ich hin und wieder gerne Emma gelesen und mich gefragt wann den diese Frauen endlich auf der Welt erscheinen. Aber dann wurde es still um den Feminismus und Alice Schwarzer verlegte sich mehr und mehr auf lamentieren und die intellektuelle Kriegsführung. Nein, nein, damit will ich den Beitrag und die Bedeutung dieser Person keineswegs kleinreden. Im Gegneteil ich zolle ihr alle Ehre und Anerkennung wenigstens angefangen zu haben mit der Veröffentlichung der Emanzipation in meinem Elternland.
    So, zurück zum Thema, dem Interview. Auch wenn es notgedrungen nur kurz und natürlich durch die Fragen auch gesteuert war haben mich die Antworten überzeugt. Krativ, witzig und zukunftsweisend.
    Ausserdem habe ich so gleich ein Geburtstagsgeschenk für meine Frau gefunden.

    Vielen Dank dafür und Gruss, Bernd

    PS: Der Blog hier ist mir leider ein wenig zu unübersichtlich, vor allem für Samstag abend, aber ich werde mal versuchen mir ein Bild zu machen ob und wo ich mich beteiligen kann und will.

  64. Lieber Bernd,

    vielen Dank für das nette Kompliment und – hurra! – unser Buch als Geburtstagsgeschenk! Ich freue mich, dass du bei unserem feministischen Neuversuch dabei bist und vielleicht entdeckst du den Blog ja mit etwas Geduld noch für dich und diskutierst mit. Wir würden uns freuen.

    Schöne Grüße zurück! Susanne

  65. hey wollte hier mal so reinfragen ob ihr schon iwo einen blog habt über die pornografie so wie ihr sie euch vorstellt. ich habe mich neulich mit meinem freund darüber unterhalten und habe versucht ihm mein bisheriges wissen über pornografie überwiegend neutral zu vermitteln, was gründlich in die hose gegangen ist. habe schon öfter drüber nachgedacht wie so ein „post-porno“ aussehen könnte. viel eingefallen ist mir leider nicht wirklich :(.
    wenn noch kein thread offensteht dafür, könntet ihr vielleicht einen einrichten?
    mich würde es sehr interessieren wie sich frauen und auch speziell männer einen modernen porno vorstellen. kenne selber nur schwarzers kritik und stimme dieser fast komplett zu wäre aber sehr an den meinungen von frauen interessiert denen pornos gefallen und warum.

    lg yve

    ps.: wollte euer buch schon mal kaufen, habs nur iwie noch nicht auffinden können.
    oder gibt es das vielleicht auch schon zum ausleihen? bin leider knapp bei kasse :(
    arme studentin ^^

  66. Liebe Yve,

    ich glaube, manche Büchereien haben das Buch zum Ausleihen da. Ansonsten schenken lassen, dann kostet’s nix. Und dein Interesse am Buch freut uns natürlich sehr. Darin findest du auch ein Kapitel zu Pornografie – hier auf der Seite hatten wir bisher noch keine detaillierte Diskussion soweit ich mich erinnere. Aber vielleicht magst du uns einen Text für die Rubrik „Der Kommentar“ schreiben? Das ginge an mannschaftspost(at)web.de, wir würden ihn anschließend online stellen und alle können diskutieren …

  67. hehe danke ^^ hatte den thread nicht wiedergefunden und wohl verwechselt…

    ich werde mal schauen ob ich iwie an das buch komme, dann werde ich bestimmt was dazu schreiben

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