Eine gute und eine schlechte Nachricht aus den USA

Zum einen ist da der beschämende Erfolg der Abtreibungs­gegner_innen (republikanische wie demokratische), die gerade den leider erfolgreichen Vor­stoß eines Gesetzes­entwurfs mit dem irreführenden Namen „Protect Life Act“ (Lebensschutz-Gesetz) feiern. Dieses Gesetz würde Krankenhäusern und Ärzt_innen erlauben, das bisher geltende Emergency Medical Treatment and Active Labor Act (EMTALA) zu ignorieren – auch wenn das Leben der Patientin in Gefahr ist. EMTALA stellt bis dato sicher, dass Notfallpatient_innen unabhängig von finanzieller Situation oder Pass im Falle eines Abtreibungs­bedarfs sofortige Hilfe in (fast) allen Kranken­häusern erhalten (der mädchenblog berichtete). Durch den Senat ist das Gesetz aller­dings noch nicht durch, auch Obama ließ ver­lauten, dass er ein Veto einlegen würde.

Bessere Nachrichten hat das Ms Magazine: Bereits vor Monaten schrieb ich über die FBI und deren eingeschränkte Vergewaltigungs­definition, die nur die so­ge­nannte “gewalt­same Ver­gewaltigung” (forcible rape) als “richtige” Ver­­ge­waltigung ein­ordnet. Die Definition stammte noch aus dem Jahre 1929 und schließt die meisten Ver­gewaltigungs­fälle gar nicht ein, da sie Verge­waltigung als er­zwungenen und ge­walt­samen (hetero­sexuellen) vaginalen Verkehr definiert. Nach jahre­langen Protesten ver­schiedenster Organisationen und auch dem Ms Magazine hat sich eine Unter­kommission des Criminal Justice Information Services (ungefähr: „FBI-Strafjustiz-Informationsdienst“) nun ein­stimmig dafür ausgesprochen, die Definition von Ver­gewaltigung, die im jährlichen und viel­zitierten Uniform Crime Report verwendet wird, zu erweitern. Dieser Vorschlag wird allerdings noch geprüft, eine Entscheidung wird erst Ende des Jahres getroffen.

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