Eine genau definierte Zielgruppe

Unsere Leserin Nicole hat uns diese Woche Bilder von einem interessanten Schokoriegel geschickt:

Er heißt „Yorkie“ und Nicole schreibt dazu:
„Den hab ich im Supermarkt in Cambridge, United Kingdom, gefunden, gekauft, gegessen. Schmeckte kein bisschen hart, knusprig oder irgendwie anders männlich.“

Doch wenn nicht der Geschmack, was macht einen einen Schokoriegel denn dann so überaus männlich? Was passiert, wenn eine Frau ihn trotzdem isst? Muss Nicole mit Folgeschäden rechnen?
Warum brauchen Männer überhaupt einen eigenen Schokoriegel?
Und warum gibt es eigentlich keinen speziellen Männerhaushaltsreiniger oder Männergeschirrspülmittel?

Mit Dank an Nicole.

16 Kommentare zu „Eine genau definierte Zielgruppe

  1. „Was passiert, wenn eine Frau ihn trotzdem isst? Muss Nicole mit Folgeschäden rechnen?“

    Vermutlich wird sie schwanger, wie bei den Didgeridoos…

    „Warum brauchen Männer überhaupt einen eigenen Schokoriegel?“

    Vemutlich, weil englische Mädels jetzt auch im Stehen pinkeln.

  2. Ach ja, Euer Anzeigenkundenserver lädt so langsam, daß alles unter der Anzeige im Moment nur alle Schaltjahr angezeigt wird.

  3. Haha, aber hätte man sich bei Yorkie eigentlich nicht eher für den Namen YORK entscheiden müssen – also so der Männlichkeit wegen?

  4. Gender ad absurdum- meine Frau hat mir heute gerade ein Müsterli vom folgenden Produkt auf den Tisch gelegt:

    http://www.guara.ch/

    Zuerst war ich etwas konsterniert, dann habe ich es gegessen: Schal im Geschmack, nichts besonderes also. Wernli ist einer der profiliertesten Backwarenhersteller in der Schweiz.

    Aus der Gender-Theorie wird bald einmal ein Running gag…

    Ist das die Chronik eines angekündgten Todes..?

  5. Ja, den habe ich auch vor zwei Wochen in London gesehen und sofort gekauft :D Ich glaube, dass ist ein ziemlich dämlicher Marketingzug. Die Schokolade ist nichts besonderes, eher schlechte Qualität, aber der Riegel besteht aus richtig großen Stücken, die man abbricht. Das soll mann wahrscheinlich ansprechen: Wenn schon Schokolade, dann in richtig großen, männlichen Stücken :D Naja, Werbefuzzis eben. Doof und schlechte Schokolade…

  6. Grundsätzlich habe ich eh Mühe mit der Herstellerfirma des besagten Schokoriegels…
    Aber was da geleistet wurde, ist ein ganz einfacher Trick: Es gibt so viele etablierte Schokoriegel, zusätzlich zahlreiche Eigenmarken des Discounter, eigentlich ein gesättigter Markt. Was macht man also? Ein neues Marketinginstrument finden. Angeben, der sei nicht für Frauen. Schon wird der Schokoriegel hier diskutiert, zahlreiche Frauen werden eben erst jetzt in kaufen und verzehren. Eigentlich eine ganz billige Masche, Negativwerbung ist auch Werbung. Vor allem läuft automatisch eine Werbekampagne, die den Hersteller gar nichts kostet.

  7. Habe mal ein wenig gegoogelt, weil ich das Thema gender-Marketing nicht uninteressant fand –

    Yorkie war schon immer als „maskuliner Schokoriegel“ positioniert, aber der früher eingesetzte Trucker sollte im Rahmen einer Markenmodernisierung 2001-2002 verschwinden. Daher die Kampagne, die eben auch schon etwas her ist.

    Hier ist ein Blogpost mit einer Menge Reaktionen und Kommentaren und einem Bild der kurzzeitig verfügbaren pinken „Girls can you take it“ (;)) Version des Schokoriegels.

    – ohne http:// damit die Linksperre nicht greift.

    veethemonsoon.wordpress.com/2004/07/02/nestle-uks-yorkie-is-not-for-girls/

    Und hier ist noch ein Link zu einer 4-seitigen Bestell-Broschüre einer im Food-Sektor tätigen Marktforschungsfirma – Key Insight: „Men and women both feel they are not targeted appropriately by marketers. Too many products are gender neutral and consumers feel there is a lack of products targeted directly at them.“

    globalbusinessinsights.com/content/rbcg0129m.pdf

    Ist doch interessant…

  8. OK, habe einen Kommentar mit zwei Links zum Thema gepostet, der jetzt wohl in der Kommentarschleife festhängt, vielleicht kann ihn eine der Autorinnen befreien…

  9. Aus dem Werbetext: „Der feine Unterschied zwischen GUARA und anderen Biscuits entspricht dem feinen Unterschied zwischen den bevorzugten Geschmacksrichtungen von Mann und Frau. Woraus ganz einfach die Konsequenz zu ziehen ist:

    Jetzt ist das Biscuit für den Mann dran!

    Bitterschokolade mit 72%igem Kakaoanteil und einem feinen Schuss koffeinhaltigem Guarana, umrundet von kernig knusperigem Biscuit.

    Ein starkes Stück, für das Mann ganz gern eine Schwäche hat.“

    Also: Guara- only for men!

    Warum? Siehe oben!

  10. Ich habe mal vor Jahren ein Interview gelesen, in dem jemand vom Playboy behauptete, der Playboy sei genau so ein Männermagazin wie es die Wirtschaftswoche auch sei. Worüber ich als Abonnentin der Wirtschaftswoche schwer ins Grübeln kam.

Kommentare sind geschlossen.

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