Ehegattensplitting, „Hipster Headdress“ und Antifeminismus – kurz notiert

Was ist eigentlich Maskulismus? Sind alle Männerrechtler grundsätzlich rechts? Und was bitte ist ein „lila Pudel“? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert derFreitag in einem Artikel zum Thema Antifeminismus.

In ihrem gerade erschienen Buch geht Mädchenmannschaftskolumnistin Dr. Maria Wersig der Frage nach, warum eine Regelung aus den 1950er Jahren, deren Einführung mit der „besonderen Anerkennung der Aufgabe der Ehefrau als Hausfrau und Mutter“ begründet wurde, nach Jahrzehnten des gesellschaftlichen Wandels und Jahrzehnten der Kritik immer noch unverändert Bestand hat: „Der lange Schatten der Hausfrauenehe. Zur Reformresistenz des Ehegattensplittings“.

Zeugt der „Hipster Headdress“ von Wertschätzung oder Respektlosigkeit?  Ist es unsensibel, wenn ich mir einen Traumfänger über’s Bett hänge? Bei Jezebel wird nochmal ausführlich erklärt, was es mit kultureller Aneigung (cultural appropriation) auf sich hat, wo dabei die Probleme liegen und wie sich respektvoll mit kulturellen Symbolen und entsprechenden Produkten umgehen lässt. Schon ein paar Monate alt, aber nach wie vor hilfreich.

Nicht nur  westliche Feminist_innen  grenzen sich von Femen ab: Nachdem Femen einen „International Topless  Jihad Day“ als Solidaritätsbekundung für ihre Mitfrau Amina Tyler ausgerufen hatte, wurde mit dem „Muslimah Pride Day“ eine Gegenaktion gesetzt, um sich gegen Vereinnahmungen zu wehren. Nacktproteste haben die Femen allerdings nicht erfunden: Auf okayafrica.com gibt es einen Bericht über die Tradition von Nacktprotesten in verschiedenen afrikanischen Ländern.

Es ist schwer Rassismus zu erkennen, wenn du weiß bist – NOISEAUX hat auf ihrem Tumblr eine hilfreiche Liste mit vielen Ressourcen zum lesen und lernen verlinkt (auf englisch).

Wie mensch sich am besten nicht entschuldigt – eine Anleitung gibt es auf Jezebel.

Pia Glenn beschreibt auf xojane.com viele schreckliche Szenen von Street Harassment – über drei Jahrzehnte ihres Lebens.

Brad Paisley and LL Cool J haben einen Song rausgebracht: „Accidental Racist“. Warum der Song eine Menge Rassismus reproduziert, erklärt Ta-Nehisi Coates auf The Atlantic.

Tom Matlack ist einer der Gründer von The Good Men Project. Das klingt in der Theorie nach einer pro-feministischen Initiative, aber die Praxis zeigt: Matlack disst öffentlichen feministische Aktivistinnen, möchte für seinen „feministischen“ Aktivismus eigentlich nur gelobt werden und verträgt keinerlei Kritik.

Termine in Bochum, Bonn, Berlin, Hamburg, Mülheim an der Ruhr und Weimar:

An der Hochschule für Angewandte Wissenschaft in Hamburg gibt es in diesem Semester wieder eine interessante Ringvorlesung zum Themenkomplex “Migration Macht Gesellschaft”.

Noch bis zum 13. April ist die Internationale Anti-Street Harassment Woche. Mehr als 90 Gruppen aus 17 Ländern planen während der Anti-Street Harassment Woche aktiv zu werden. Dazu gibt es eine Facebook-Seite. Eine passende Aktion gibt es auf folgender Seite: There is no dress code for street harassment.

Am 15. April findet in Berlin eine kleine Feier anlässlich der Gründung von FAT UP statt, ein queer-feministisches fat_positives_krawall Kollektiv.

Am 18. April lädt das Protestplenum der Ruhr Universität Bochum zur queeren Semesterstartparty. Mit dabei ist die großartige Krikela.

Am 19. April findet in Mülheim an der Ruhr ein Vortrag mit dem Titel: „Prololesben und Arbeiter_innentöchter – antiklassistische Interventionen in den feministischen Mainstream der 1970er und 1980er Jahre“ statt. Es lohnt sich, noch ein bisschen länger zu bleiben; im Anschluss heißt es nämlich noch Spenden sammeln für die OP-Kosten einer Trans*Person auf der TransFormation Soli-Party.

Am 23. April wird es in Bochum einen Vortrag zum Thema: „Heiraten oder nicht? Das Zusammenwirken von Migrationspolitik und persönlichen Orientierungen im Lebensverlauf hochqualifizierter Migrantinnen und Migranten“ geben.

Am 25. April wird Katharina Knüttel in Bonn zum Thema Schwangerschaftsabbrüche (Facebook-Link) referieren.

Am 17. Mai ist der Internationale Tag gegen Homophobie (IDAHO). In Weimar werden viele tolle Veranstaltungen stattfinden.

Ein Kommentar zu „Ehegattensplitting, „Hipster Headdress“ und Antifeminismus – kurz notiert

  1. Noch ein Terminhinweis:
    Am 17. April um 18 Uhr wird es im Haus Mainusch, Mainz, eine Lesung ueber das Buch „Fantifa. Feministische Perspektiven antifaschistischer Politik“ geben.

    Teile des Herausgeber_innenkollektivs lesen aus dem bald erscheinenden
    Buch „Fantifa. Feministische Perspektiven antifaschistischer Politiken“.

    Feministische Antifa oder Frauen-Antifa Gruppen entstanden in den frühen 1990er Jahren, meist als Reaktion auf einen fortgesetzten Sexismus in männlich dominierten Antifa-Zusammenhängen. Heute gibt es nur noch wenige solcher Fantifa-Gruppen und auch in der antifaschistischen „Geschichtsschreibung“ spielen sie kaum eine Rolle.
    Das Buch „Fantifa. Feministische Perspektiven antifaschistischer Politik“ will das ändern. Es geht den Spuren nach, lässt Aktivistinnen zu Wort kommen, beleuchtet aktuelle feministische Antifa-Arbeit, erläutert inhaltliche Schwerpunkte, fragt nach, was aus Fantifa-Gruppen wurde, eröffnet einen Blick auf die Möglichkeiten
    männlicher antisexistischer Handlungsräume und diskutiert die fortgesetzte Notwendigkeit feministischer Perspektiven in antifaschistischer Politik. Interviews mit Aktivistinnen werden ausführlich durch das Herausgeber_innenkollektiv eingeführt und durch Originaldokumente illustriert. Die vergangenen und aktuellen Debatten um Feminismus, Antisexismus und Antifaschismus sollen so zusammengebracht werden.

    Diese Lesung ist Teil des Begleitprogamms zur Gedenkstättenfahrt in das ehemalige Ghetto Theresienstadt:
    https://www.facebook.com/events/627064307310313/?fref=ts

    Facebook:
    https://www.facebook.com/events/147987978706859/

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