(Cis-)Sexismus und die Vereinbarkeitsdebatte – kurz verlinkt

In Afghanistan kämpft eine Familie dafür, dass die Vergewaltigung der Tochter ernst genommen wird – nicht so einfach, wenn die Beschuldigten Polizisten sind, wie die New York Times berichtet.

Mal wieder eine super Idee aus München: Sexismus für eine saubere Isar. Widerliche zweideutige Sprüche und die Aussicht auf die jungen „Müll-Feen“ in rosa Shirts sollen Umweltverschmutzer bekehren. Weil bestimmt auch noch nie eine Frau etwas in die Isar geworfen hat.

A propos sexistische Kampagnen: Sociological Images zeigt, mit welchen gestalterischen Mitteln Frauen zu Sexobjekten gemacht werden.

„Ich steh‘ auf Frauen und Transmänner.“ Was an dieser Aussage cissexistisch ist, erläutert Jos Truitt auf Feministing und damit, warum Begehren politisch ist.

Die Amadeu Antonio Stiftung hat eine Broschüre zu israelbezogenem Antisemitismus herausgegeben.

Gute Nachricht zur Gesundheitsreform in den USA: Sie ist ver­fassungs­kon­form! Noch eine gute Nachricht, diesmal aus Deutschland: Eine lesbische Iranerin wird doch nicht abgeschoben. Zuvor hatte ihr noch ein Gericht geraten, sie solle einfach unauffälliger leben.

Warum gibt es Rock Camps nur für Mädchen? Weil Frauen in der Rockmusik immer noch ganz furchtbar unterrepräsentiert sind. Zehn coole Gitarrist­innen stellt da zum Glück das Paste Magazine vor.

Bei dem derzeit populären Thema „‚50 Shades of Grey‘ enthüllt endlich, wie gern Frauen unterworfen werden wollen“ wird leider total übersehen, dass dies wirklich nichts neues ist. Denn weibliche Dominanz und männliche Submission werden bis heute nur ertragen, wenn sie doch irgendwie in traditionelle Rollen gestopft werden. Die Mechanismen zeigt das Bitch Magazine auf.

Letzte Woche verwiesen wir auf „Why Women can’t have it all“ – und reichen jetzt tatsächlich einmal die Frage „What about teh menz?“ nach, gestellt von keiner Geringeren als Jessica Valenti bei The Nation. Denn dass Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer noch als reines Frauenthema gilt, muss sich dringend ändern.

Die Olympionikin Sarah Robles ist die stärkste Frau in den USA, dennoch lebt sie in Armut. Für Sponsoring-Verträge ist sie nicht konventionell schön und schlank genug. Auf indiegogo gibt es eine Kampagne um sie und ihren Trainer zu unterstützen. Auf Pretty Strong bloggt sie mit ihrer Kollegin Jessica Gallagher übers Gewichtheben und Diskriminierung.

Mensch kann es den Medien nicht oft genug sagen: Misshandlungen von Kindern und Vergewaltigungen sind keine „Sex Skandale“. Sexualisierte Gewalt mit ein­ver­nehm­lichen Sex gleichzusetzen ist Verharmlosung, rantet Mary Elizabeth Williams bei Salon.

Beim „Zukunftsdialog der Bundeskanzlerin“ wimmelte es leider nur so von rassistischen und islamophoben Vorschlägen. Das Leipziger Netzwerk gegen Islamophobie und Rassismus hat daher einen Offenen Brief verfasst, diesen diskriminierendem „Meinungen“ keine weitere Plattform zu bieten. Der Brief kann mitgezeichnet werden.

Termine gibt es diesmal für Darmstadt, Paderborn und Mainz, sowie „im Internet“:

Das Ladyfest Darmstadt präsentiert: Einen DJ-workshop für Anfängerinnen* (Ladiez* / Mädchen*Frauen*Lesben) am 7. Juli 2012 (Preis: 20 €uro – wer das Geld nicht aufbringen kann, bitte Bescheid geben!) inklusive veganem Abendessen. Weitere Informationen und Anmeldung unter: info@ladyfest-darmstadt.de

Wer macht den Paderborner Frauenprojektbereich MIA? Am 11. Juli könnt Ihr sie kennenlernen!

Auch am 11. Juli: Das Family Planning Summit in London, organisiert von der Gates Foundation um ihr Familienplanungsprogramm voranzutreiben. Auf der Seite wird es einen Livestream geben und Charlott ist für uns vor Ort und wird darüber berichten.

Am 13. Juli geht’s endlich los mit dem Mainzer Ladyfest!

7 Kommentare zu „(Cis-)Sexismus und die Vereinbarkeitsdebatte – kurz verlinkt

  1. sorry, aber was soll denn der satz mit „Mädchen*Frauen*Lesben“? wieso müsst ihr denn da frauen mit bestimmter sexueller orientierung gesondert aufführen???

  2. hi helga, das finde ich ja auch. und ich stimme dir absolut zu, dass es richtig ist, lesben sichtbar zu machen und ich freue mich, wenn das passiert.
    bloß im richtigen kontext.
    meiner meinung aber nicht hier, wo der workshop an sich hat ja nun mal rein gar nichts mit meiner sexuellen orientierung zu tun. genau so wenig wie mit meiner religion oder meinem aussehen oder (nur wenig mit) meinem einkommen oder irgendwas anderem.

  3. @karla: Sorry, aber ich sehe das Problem nicht. Wieso gibt es richtige und falsche Kontexte um Menschen unsichtbar sein zu lassen? Warum sollte ein Workshop, der sich an Frauen richtet, nicht noch einmal deutlich machen, dass dort Lesben willkommen sind, bzw. Homophobie nicht willkommen ist? Solange Sexismus, Homophobie, Rassismus etc noch gesellschaftlich geduldet sind oder gefördert werden, sind solche Hinweise nicht überflüssig, sondern vermitteln Betroffenen, das man sie bei dieser Veranstaltung ernst nehmen wird.

  4. @ Helga: Ja, irgendwas stört mich daran… Ich finde schon, dass es richtige und falsche Kontexte gibt. Wenn es um „Schwulentage“ geht zum Beispiel, dann will ich, dass Lesben mitaufgeführt werden, wenn sie auch gemeint sind.
    Aber ich will eben einfach nicht, dass meine Sexualität immer und überall wichtig ist. Zum Beispiel bei einem Musik-Workshop ist sie mir dann gerade mal völlig egal. Weil ich mich als „Frau“ auch angesprochen fühle. (Es kann natürlich sein, dass es auch Lesben gibt, die sich darüber freuen, kann ich mir sogar gut vorstellen. Aber mich stört es eher.) Und wenn du das konsequent durchziehen wolltest – müsstest du dann nicht auch andere willkommene Menschen mitnennen? Jüdinnen, Bisexuelle, Women of Color?

  5. Nachtrag: Das ist mir gerade begegnet. Es geht hier nicht um Sexualität, aber es verdeutlich ganz gut, was ich mit „unpassendem Kontext“ meinte:

    „In allen anderen Fällen gibt es aber meistens gar keinen Grund, dazu zu sagen, ob jemand Schwarz oder weiß ist. „Ich hab neulich nen Schwarzen Fotografen getroffen, der hat aber viele Bilder gemacht!“ ist zum Beispiel so ein Fall, in dem der Hinweis überflüssig und sinnfrei ist, was sofort einleuchtet, wenn man sich im Vergleich dazu etwa die Aussage „Der weiße Busfahrer hat aber schnell gebremst“ betrachtet.“
    (http://www.derbraunemob.info/deutsch/content/content_fragen_faq.htm#f09)

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