Aufgefallen: Teilzeit = Mütter

Unter dem Titel „Mehr Teilzeitstellen” klang es bei der FAZ gerade interessant:

Wer nach der Babypause wieder zurück ins Arbeitsleben will, kann Hoffnung schöpfen:

Dass es um Babypausen geht, hätte mich schon stutzig machen können, aber erst der nächste Satz macht es klar:

44 Prozent der Unternehmen planen, in den nächsten zwei Jahren mehr Teilzeitstellen für Mütter zu schaffen.

Einerseits sind flexiblere Arbeitszeitmodelle begrüßenswert, andererseits wird so nur einmal mehr Teilzeit = Mütter zementiert. Väter werden in der Umfrage des Bürovermittlers Regus anscheinend kein einziges Mal erwähnt. Und so lange Teilzeitstellen Karrierehindernisse sind, bleibt der Nachgeschmack sehr fade.

4 Kommentare zu „Aufgefallen: Teilzeit = Mütter

  1. Hatte ich ja beim letzten Selbermachsonntag auch schon angemerkt…

    In der ZEIT gab es vorletzte Woche auch einen Artikel zu Teilzeit, auch da war nur von Müttern die Rede und in dem Panorama-Beitrag, den Patricia beim Selbermachsonntag verlinkt hat, ging es auch nur um Mütter.

    Neben der Tatsache, dass scheinbar nur Frauen Teilzeit arbeiten, wenn Kinder da sind, ärgert mich aber dieser Automatismus „Kinder = ein Elternteil arbeitet Teilzeit“ auch etwas. Ist es wirklich nicht möglich, dass beide Elternteile Vollzeit arbeiten in Deutschland? Geht in anderen Ländern doch auch! Klar, es gibt zu wenig Kinderbetreuung, aber es ist ja nun auch nicht so, dass es NUR Kinderbetreuung für 5 Stunden gibt, sondern durchaus auch KiTas, die die Kinder 10 Stunden betreuen.

  2. Einer der Gründe, warum ich Lehrer werde (nicht der Hauptgrund, aber trotzdem), ist die Tatsache, da relativ einfach Stunden zurückfahren zu können, wenn ich als Vater zu Hause bleiben möchte. Da ist man der Wirtschaft wirklich voraus.

  3. Um nochmal mit dem Vorurteil, dass es in den Naturwissenschaften ganz besonders chauvinistisch zugehe, aufzuräumen: Gefunden bei der Helmoltz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren im Fünf-Punkte-Programm zur Förderung der Chancengleichheit:

    Diese Stellen sollen es jungen Frauen und Männern ermöglichen, nach Unterbrechung ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit für Zeiten der Kinderbetreuung beruflich in der Wissenschaft wieder erfolgreich Fuß zu fassen.

    Männliche Naturwissenschaftler scheinen also, zumindestens in der Theorie, ihre wissenschaftliche Tätigkeit zugunsten der Kinderbetreuung zu unterbrechen.

  4. schön wärs wenn da stände „Firmen planen bessere von den Eltern gewünschte Kinderbetreuung anzubieten und zu fördern“. ….
    die Teilzeitfalle

Kommentare sind geschlossen.

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