Arbeitskultur neu denken

Auf der Webseite dieGesellschafter.de gibt es die schöne Einrichtung des politischen Tagebuchs. Dort kommentiert täglich jemand ein momentan gesellschaftlich relevantes Thema. Ich habe für meinen heutigen Eintrag noch mal das Taz-Interview mit Hans Bertram hergenommen, weil es ja auch hier schon heiß diskutiert wurde, und hab noch mal ein paar Gedanken über die Vereinbarkeit von Job und Familie aufgeschrieben:

Für ein gleichberechtigtes Familienleben: »In Führungsetagen den kulturellen Schalter umlegen«

Was bei der gesamten Debatte um die Gleichberechtigung von Frau und Mann auffällt: Es wird entweder über die Frauen geredet, darüber, wie sie Familie und Beruf vereinbaren können, oder über die Männer, wie sie genau das den Frauen ermöglichen können, zum Beispiel durch Vätermonate. Dass seit einigen Monaten auch die Männer in den Fokus von Forschung und Politik rücken, ist eine logische Entwicklung, denn die Gleichberechtigung der Frau geht nur gemeinsam mit dem Mann. Trotzdem: Nur ganz selten wird in einem Atemzug mal über Frauen und Männer gemeinsam gesprochen, noch seltener werden beide zusammen für statistische Untersuchungen befragt.

Dabei würde auffallen: Vor allem junge Paare haben den Wunsch, gemeinsam für das Einkommen der Familie und die Kinder zu sorgen. Und: Frauen und Männer haben bei der Umsetzung dieses Wunsches oft die gleichen Probleme. Ein Mann, der eine Auszeit für die Erziehung seiner Kinder nehmen will, gefährdet seine Position in der Firma ähnlich wie eine Frau.

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4 Kommentare zu „Arbeitskultur neu denken

  1. Das ist alles Unfug. Komplett.
    Kapitalverhältnisse sind patriarchalisch und auf den Mehrwert ausgerichtet. Zur Verwertung des Wertes ist aber ein möglichst unbeschränkter Zugriff auf die Arbeitskraft von Nöten. Die sog. Arbeitskultur ist genau dieses. Durch die Beschränkung des Arbeitstages sind die Unternehmen gezwungen, die Arbeit selbst zu intensivieren. Da ist es nicht praktikabel, dass jm. mal so ein Jahr ausfällt und dann wiederkommt.
    Ganz ekelhaft wird es, wenn die auch noch sowas schreiben:
    „Kinder werden zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil für Unternehmen werden, nur muss sich in den Führungsetagen noch ein kultureller Schalter umlegen.“ Wie pervertiert muss man in seinem Denken sein, um seine Kinder als Konkurrenz- und Verwertungsfaktor anzupreisen? Verkauft sie halt gleich in die nächste Fabrik zum Schuhe nähen.

    Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, nämlich die Arbeit abzuschaffen und diesem Wahnsinn, dieser maßlosen Verschwendung gesellschaftlicher Arbeitszeit, einhergehend mit all dem Leid und Elend, nicht nur der Mittellosen, sondern auch der Arbeitenden, ein Ende zu bereitn

  2. „Dabei würde auffallen: Vor allem junge Paare haben den Wunsch, gemeinsam für das Einkommen der Familie und die Kinder zu sorgen. Und: Frauen und Männer haben bei der Umsetzung dieses Wunsches oft die gleichen Probleme. Ein Mann, der eine Auszeit für die Erziehung seiner Kinder nehmen will, gefährdet seine Position in der Firma ähnlich wie eine Frau.“

    Und alles wird in Deutschland von den Mitmenschen bewertet. Bei den Paaren, die ich kenne, die in D leben und es sich teilen, fällt im Schnitt ein blöder Spruch pro Woche. Dem Mann wird vorgeworfen, er arbeite nicht genug oder sei nicht an seinem Beruf interessiert. Der Frau, ihre Kinder seien ihr egal.

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