Antisemitische Briefe, „Unterdrückte Mehrheit“ und Ausschlüsse – kurz verlinkt

deutschsprachige Links

Im Juli 2013 fand  in der Roten Flora in Hamburg der Kongress smash it all_smash sexism zum Themenkomplex Sexismus und sexualisierte Gewalt statt. Jetzt ist beim Feministischen Institut Hamburg ein Kongressbericht erschienen.

„Christiane Taubira vertritt eine Politik, die Privilegien in Frage stellt.“, schreibt Lena Müller bei der FAZ und zeigt auf mit welchen Anwürfen sich die französische Justizministerin auseinandersetzen muss.

In der Radiosendung Zeitpunkte des rbb gab es einen schönen Beitrag zur Ausstellung und dem Buch „Daima. Images of Women of Color in Germany“. Der Beitrag kann noch bis Sonntag angehört werden.

Monika Schwarz-Friesel und ihr Team haben über 14.000 antisemitische Briefe an den Zentralrat der Juden und Israels Botschaft in Berlin analysiert. Die Jüdische Allgemeine interviewt sie zu den Ergebnissen und der emotional aufreibenden Arbeit.

Moch bis zum 15. März kann die „Kieler Erklärung“ unterschrieben werden, die dazu auffordert „umgehend eine bundeseinheitliche Lösung zur Übernahme der Kosten ärztlich verordneter Verhütungsmittel für Frauen und Männer mit geringem Einkommen zu finden“.  Die Erklärung soll im März 2014, 20 Jahre nach der Anerkennung des Menschenrechts auf Familienplanung durch die Internationale Konferenz für Bevölkerung und Entwicklung in Kairo, der Bundesregierung übergeben werden. (Mehr zur Bevölkerungskonferenz in Kairo und reproduktive Rechte erfahrt ihr in unserem Podcast.)

Der Tagesspiegel berichtet über Einstiegs- (und auch Auststiegs-)Beratungen für Sexarbeiter_innen. Neben dem verwirrenden Benutzen der maskulinen Formen gibt es auch einiges anderes Kritikwürdiges am Artikel; dennoch gibt er einen Einblick.

englischsprachige Links

In den letzten zwei Wochen ging der Film Majorité Opprimée (Unterdrückte Mehrheit) durch das Internet und erfreute sich großer Beliebtheit, wurde zig-Mal geteilt und als „augenöffnend“ hinsichtlich von Sexismus-Erfahrungen gefeiert. Dabei reproduziert der Film in erster Linie Rassismus, Klassismus und auch Misogynie, schreibt der Guardian. Worauf weder dieser kritische Text, noch die meisten anderen eingehen: Filmfigur Pierre klagt am Ende nicht etwa eine sexistische Gesellschaft an, sondern sagt, „I can’t take this fucking feminist society anymore“, und gibt damit dem ganzen Film auch noch eine ziemlich explizite anti-feministische Wendung.

Julia Jordan-Zachery schrieb bei For Harriet: „For the Tribe of Black Mothers Who Bury Their Murdered Children„.

We have come together as black feminists to commemorate Stuart Hall who died on 10 February, 2014.„, heißt es bei Media Diversified. Sara Ahmed, Gargi Bhattacharyya, Yasmin Gunaratnam,Vera Jocelyn, Patricia Noxolo, Pratibha Parmar, Ann Phoenix, Nirmal Puwar und Suzanne Scafe schreiben dort über ihre Erinnerungen an Hall und seine Einflüsse als Denker.

Zwar ein etwas älterer Artikel, aber die Informationen werden ja nicht alt. Bei Feminspire also gibt es Antworten auf die uralte Frage: Wie finden Menschen mit Brüsten, die einen BH tragen wollen, am einfachsten die richtige Größe heraus?

Gestern wäre Audre Lorde 80 Jahre alt geworden (wir berichteten). Bei Colorlines wurden Zitate von ihr zusammengetragen.

Für das Bitch Magazine hat Tina Vasquez eine ausführlichen (aber in erster Linie US-zentrischen) Text über cissexistische Ausschlüsse in bestimmten feministischen Strömungen, Akteur_innen, und deren Einflüsse geschrieben. (Hinweis: Beschreibung von Zwangs-Outings und Hass-Nachrichten – und beware of the comments…)

Bis zum 9. März werden künstlerische Werke jeglicher Art für eine Ausstellung mit dem Titel „WHAT IS QUEER TODAY IS NOT QUEER TOMORROW“ unter der folgenden Prämisse gesucht: „We are seeking creative work aiming at contextualizing, destabilizing, criticizing, enhancing, beautifying and in any way engaging with given trajectories of »queerness« in brave, playful, funny, loving, disturbing, nauseating or any other number of ways.“ Mehr Informationen gibt es bei Facebook.

Termine in Berlin

Donnerstag, 6. März 2014, 19:00 Uhr in Berlin: Vortrag über Johanna Elberskirchen (1864-1943), Theo Anna Sprüngli (1880-1953) und Emma Trosse (1863-1949).

Am 28. Februar startet in Berlin eine fünfteilige Veranstaltungsreihe: „„Her Stories. Präsentationen und Positionen gegen Rassismus“ stellt vom 28. Februar bis 12. Juni 2014 Werke, Wirken und Positionierungen Afrodeutscher, Schwarzer und Asiatischdeutscher Frauen vor.“

2 Kommentare zu „Antisemitische Briefe, „Unterdrückte Mehrheit“ und Ausschlüsse – kurz verlinkt

  1. Hey, der englischsprachige Link bezüglich BH-Größen und den falschen Messsystemen hat eine ziemlich genaue Entsprechung, das ist die Seite der „Busenfreundinnen“.

    Hier lässt sich das alles auch auf deutsch mit denselben Details nachlesen, inklusive Bra-Wiki und BHlogie: http://brawiki.eu/de/site/bhlogie

    Ich fand diese Seite verdammt spannend und hilfreich sowieso.

  2. „Jüdischer Widerstand gegen den NS – die ‚Meijdalach‘ aus Bialystok“.

    „Wenn ich heute darüber nachdenke, frage ich mich, wie es möglich war, dass die Juden, in die Ghettos gesperrt, hungrig, ohne Waffen, ohne Kontakt zur Außenwelt, wie diese Menschen überhaupt kämpfen konnten. (…) Über welche Bevölkerung sprechen wir? Über Zivilbevölkerung. Und unter welchen Bedingungen!“ (Chaika Grossmann, Widerstandskämpferin aus Bialystok)

    Unmenschliche Zustände, erzwungene Mittellosigkeit und stark begrenzter Lebensraum mit Blick auf die drohende Vernichtung durch die Nazis. Der jüdische Widerstand war zweifellos den größten Hürden ausgesetzt und ist eben aus diesem Grund ein Phänomen, welchem besondere Aufmerksamkeit zusteht. In der Geschichtsschreibung wird dieser jedoch häufig marginalisiert, wenn nicht gänzlich geleugnet. Allzu sehr steht hier das Bild der passiven Jüdinnen*Juden, die sich widerstandslos verfolgen und umbringen ließen im Vordergrund. Dem entgegengesetzt muss ein anderes Bild auf die Jüdinnen*Juden zur Zeit der Shoah geworfen werden: Das der kämpfenden Jüdinnen*Juden, die nicht (bloß) Opfer und somit als handlungsunfähig stigmatisiert sind, sondern aktiv waren und sich nicht dem Schicksal fügten.

    Der Vortrag widmet sich dem Phänomen des jüdischen Widerstandes sowie seinen Bedingungen und Ausformungen. Exemplarisch steht die Widerstandsorganisation in der polnischen Stadt Bialystok und dem dort von den Nazis errichteten Ghetto, wobei die Rolle der Bialystoker Widerstandskämpferinnen („Meijdalach“) gesondert betrachtet werden soll.

    Im Rahmen von „Mir lebn ejbik“ („Wir leben ewig“) – Veranstaltungsreihe zu Widerstand, Befreiung und Gedenken: http://mirlebnejbik.blogsport.de

    Mittwoch, 26.2.2014, 19:30 Uhr
    K-Fetisch (Wil­den­bruch­stra­ße 86 /Ecke We­ser­stra­ße)
    12045 Ber­lin

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