Quoten, doofe Kinderbücher und Popkultur auf’s Ohr – die Blogschau

In dieser Woche ging es wieder rund in den feministischen Blogs. Einen kleinen Ausschnitt davon findet ihr hier:

Schwarzblond erklärt, warum „unsere Wirtschaft eine Ge­schlechter­quote braucht„.

Passend dazu nimmt Journelle einen an Dümmlichkeit kaum zu überbietenden FAZ-Artikel auseinander, der vor Sexismus und schlechten Argumenten nur so strotzt.

Eine Muslima zieht vor Gericht wegen Beleidigung. Das Ver­fahren endet mit einem Freispruch. Anders deutsch findet: Die taz-Berichterstattung dazu ist ziemlich einseitig.

Das ju_fem_netz, ein Netzwerk junger* Feminist_innen legt mit dem folgenden Positionspapier: „Für mehr Feminismus!…und was wir damit meinen“ Widerspruch gegen die Vereinnahmung des Emanzipationsbegriffs durch reaktionäre Politik ein. Weitere Informationen und Kontakt zum ju_fem_netz findet ihr unter Kontakt.

Dr. Mutti hat das in der „Kinder-Uni“-Reihe erschienene Buch „Warum raufen Jungs und sind Mädchen zickig?“ gelesen und ärgert sich über die biologistischen Geschlechterklischees, die dadrin gewälzt werden.

ARGE Dicke Weiber hat eine tolle Zuschrift bekommen: Ein selbstgemaltes Bild.

Die sanczny kotzt sich aus über Antifeministen, Quoten- und Affirmative-Action-Gegner, Konservative, Gleichheits-Rhetoriker, Plattformneutralität- und “Liquid Identity”-Vertreter und “Sexismus gegen Männer”-Schreier. Und findet: „Je mehr Leute sich gegen Sexismus, Rassismus, Klassismus, *ismus engagieren umso besser.“

Popkultur-Fans aufgepasst: Eine neue Folge von Previously ist online (Transkripte gibt es unter previously.us).

Interviewt für die Serie „prima Praktika“ bei ZEIT Online wurde Nina Windisch, Assistentin bei Zimmer Frei. Eklige Kommentare leider inklusive.

phenomenelle – ein Online-Magazin für Lesben, Bisexuelle und alle Frauen, die Frauen lieben – hat einige Termine für Juni zusammengetragen.

Warum sehen die Frauen in den alten Zeitschriften denn so komisch aus? Das fragt sich Miss Fits Wunderbar und stellt fest: Damals wurden noch gar nicht alle Poren wegretuschiert!

Für eine bessere Vernetzung der (feministischen) Blogosphäre listen wir jede Woche auf, was unsere deutschsprachigen Kolleginnen und Kollegen über die Woche so melden und tun. Haben wir etwas vergessen oder übersehen? Kennen wir dein brilliantes Blog etwa noch gar nicht? Dann sag uns bitte Bescheid!

2 Kommentare zu „Quoten, doofe Kinderbücher und Popkultur auf’s Ohr – die Blogschau

  1. danke für die links, magda!
    hab dadurch wieder mehr input zum thema frauen-/migratisiertenquote erhalten. gekoppelt mit eigenen beobachtungen, habe ich mittlerweile eine neue theorie, wieso eine quote doch notwendig ist.

    1. die bestehenden strukturen ermöglichen mE nicht den anstieg des frauen-/migratisiertenanteils

    2. weil wie bekannt ist, sowohl frauen als auch migrastisierte im vergleich zu männern/nichtmigratisierten vielfach höhere leistungen mitbringen oder zeigen müssen, um zunächst überhaupt eingestellt zu werden, und dann irgendwann vielleicht aufsteigen zu können.

    3. auf der anderen seite, ist mir aus der praxis bekannt, dass positionen vielfach besetzt werden aufgrund von klüngel oder nach dem „der wird uns am wenigsten gefährlich/ist das kleinere übel“-system. führungskräfte stellen ungern leute ein, die kompetenter sind, klar, sie fürchten um ihre eigenen beförderung. je höher in der hierarchie, desto wirkmächtiger diese mechismen.

    4. unter solchen vorzeichen ist schon fast folgerichtig, dass wenig frauen/migratisierte eingestellt werden/aufsteigen. da befürchtet werden muss, dass sie mit höherem anteil wegen 2. bald den laden übernehmen oder einfach bisherige machtpositionen und -vorhaben in gefahr geraten könnten. weil die bisher bestehenden inkompetenzen augenscheinlich werden würden.

    5. ich finde nicht, dass die frauenquote nicht diskutiert werden sollte, weil sie pro leistungsgesellschaft oder wirtschaftsinteressen großer unternehmen sind. vielmehr sehe ich langfristig die chance, dass durch einen höheren frauenanteil auch und vorallem in lobbystrukturen das wenig ressourcenschonende einseitige höher-weiter-schneller-denken in der wirtschaft/politik durch weniger risikoaffine nachhaltige entscheidungen genügend ergänzt und vervollständigt werden können.

  2. Folgendes habe ich gerade in der aktuellen ZEIT (Artikel von Mariam Lau) gelesen:

    Wer die Melancholie abschütteln möchte, die einen aus feministischen Texten der Gegenwart anweht, der werfe einen Blick in das Blog Mädchenmannschaft. Dort wird nicht nur gut gelaunt für Frauenwitze, für „das andere Geschlecht“ oder Gleitcremes geworben. Durch die Zeilen scheint auch auf, dass Feminismus heute für manche Leute etwas ist, das früher Anarchismus hieß: eine Art herrschaftsfreier Raum. Auch Herren haben Zutritt.

    Fand ich nett und dachte, das passt – nicht ganz aber doch – zur „Blogschau“.

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