IDAHOT* – Sollten homosexuelle und transgender Personen getrennt kämpfen?

—- English version below —

 

PRO UND KONTRA, DAS  ‚T‘  AUS  ‚LSBT‘  ZU ENTFERNEN

Sollten homosexuelle und transgender Personen getrennt kämpfen?

Der 17. Mai ist der Internationale Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie (IDAHOT*). Das Datum erinnert an den 17. Mai 1990, jenen Tag an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus ihrem Krankheiten-Katalog strich. Bis heute aber führt die WHO transgender Identitäten als Störung auf.

Nicht nur aus diesem Grund plädieren einige transgender Aktivist_innen für eine Trennung von lesbischen, schwulen und bisexuellen Menschen auf der einen Seite und transgender Menschen auf der anderen. Sie möchten den Kampf lieber getrennt weiterführen.

Wir haben den Eindruck, dass die Inklusion des ‚T’s in den LSBT-Überbegriff im besten Fall verwirrend, im schlimmsten Fall nicht sehr hilfreich bei der Suche nach wirklicher Gleichberechtigung für transgender Personen ist.

sagt Frances Shiels, Vorsitzende des nordirischen transgender Vereins Focus: The Identity Trust. Und auch transgender Autor Lee Hurley erklärt, warum es Zeit ist, dass ‚T‘ aus LSBT zu entfernen.

Maria Sundin, die von 2010 bis 2013 Mitglied des geschäftsführenden Vorstands von Transgender Europe (TGEU) war, widerspricht:

Nicht getrennt von einander zu arbeiten, offen zu sein für alle Formen von trans und nicht-konforme Geschlechter-Identitäten und außerdem von der LGBTQI-Familie unterstützt werden – das war auschlaggebend für unseren Erfolg.

In diesem Text werde ich das Pro und Kontra, also die gängigen Argumente, die für oder gegen Transgender-Separatismus sprechen, auflisten.

Zuerst ein kleiner Hinweis zu Begriffen.

Den Suffix „-phobia“ für irgendeine Form von Diskriminierung zu verwenden ist eigentlich nicht sehr angemessen. Ich möchte mich hier bei Sharon Dodua Otoo dafür bedanken, dass sie mich nochmals auf die problematische Verwendung des Suffix „-phobia“ hingewiesen hat. Warum wir Engstirnigkeit und Phobien nicht gleichsetzten sollten, wird gut im folgenden Text erklärt: Eater of Trees.

Worte sind von Bedeutung

Auch den Begriff „trans“ zu nutzen ist heikel, da er im Medizinsystem geprägt wurde, pathologisierend und genitalistisch ist und Binaritäten (Cis/Trans) erschafft, die z.B. Menschen glauben machen, dass es sowas wie getrennte cis und trans Identitäten gibt. Ich habe mich trotzdem entschieden ihn in diesem Text zu benutzen, weil es immer noch das Wort ist, was die meisten Aktivist_innen nutzen.

Und intergeschlechtliche Personen?

Das Referat für Gleichstellung und Lebensweisenpoltik der Universiät Leipzig tritt dafür ein, dass der Name von IDAHOT* zu IDAHIT* verändert wird, wobei das „I“ für die „Diskriminierung gegen intergeschlechtliche Menschen“ steht.

Der Menschenrechtskommissar des Europarates fasst die Situation intergeschlechtlicher Menschen in der folgenden Abbildung zusammen:

Human rights and Intersex people

Das vollständige Themenpapier Human rights and intersex people ist online verfügbar, sowie das Fokuspapier der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte.

Aber in diesem Artikel werde ich nicht das Für und Wider zum Entfernen des „I“ aus „LGBTI“ besprechen, da ich nicht mit den dazugehörigen Diskursen vertraut bin (auch wenn ich mir vorstellen kann, dass einige der Argumente ähnlich sein könnten zu denen von transgender Aktivist_innen). (Update vom 18. Mai 2015: In den Kommentaren wurde mich auf zwei Texte hingewiesen, die die Vereinnahmung von Inter* durch LGBT-Interessen thematisieren und wie das anders gehen kann: nachzulesen hier und hier.)

Nun, Los geht’s!

PRO UND KONTRA VON TRANS‘ SEPARATISMUS

1. Für das Entfernen des ‚T‘ aus ‚LGBT‘

  • Der Sammelbegriff LSBT is verwirrend.

LSB bezieht sich auf sexuelle Orientierung, während Transgender etwas mit der Geschlechtsidentität zu tun hat.

Sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität sind zwei komplett unterschiedliche Dinge. Die Frage zu welche_n_m Geschlecht_ern ich mich hingezogen fühle (ob ich beispielsweise hetero, schwul, lesbisch oder bi bin) ist verschieden zu der Frage in welchem Geschlecht ich leben möchte und ob dieses übereinstimmt mit dem Geschlecht, welches mir bei der Geburt zugeschrieben wurde (ob ich zum Beispiel cisgender, transgender oder inter bin).

Transgender Menschen können hetero, schwul, lesbisch, bi, pan oder asexuell sein.

Cisgender Menschen können hetero, schwul, lesbisch, bi, pan oder asexuell sein.

  • Die politischen Forderungen sind unterschiedlich.

Öffnung der Ehe, Adoptionsrechte, reproduktive Gesundheit/Rechte, oder das Recht Blut zu spenden, sind häufig oben auf der Agenda von lesbische und schwule Aktivist_innen.

Auf der anderen Seite kämpfen transgender Aktivist_innen für für die Entpathologisierung der Trans*-Identitäten, für eine Reform der legalen Prozedur für Hormontherapie und Operationen und gegen misshandelnde Anforderungen.

In ihrer aktuellen Kampagne beschreibt TGEU die legale Situation von transgender Personen in Europa als einen „Albtraum“: Diagnose als Identitätsstörung, Zwangsterilisation als Voraussetzung für die Personenstandsänderung und/ oder erzwungene Scheidungen, finden in 34 europäischen Staaten statt.

  • LSBT-Organisationen nutzen das T für ihr Image, sind aber tatsächlich nicht T-aware oder T-inklusiv.

Viele sprechen nicht wirklich trans Themen an und sind in ihren Fortbildungsmaßnahmen, Preventions- oder Aufklärungskampagnen eher auf LSB fokussiert.

Um einige Beispiel zu nennen:

Wenn sie für die Homo-Ehe kämpfen, dann kämpfen sie nicht gegen die erzwungenen Scheidungen von trans Menschen.

Wenn sie sich für das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare einsetzen, dann setzen sie sich nicht dafür ein, dass schwangere Trans*Männer als Vater ihres Kinds im Geburtsregister offiziell anerkannt werden.

Wenn sie HIV/ AIDS Awareness und Preventionskampagnen durchführen, dann fokussieren diese auf schwule Männer bzw. MSM (Männer, die Sex mit Männern haben) und sprechen selten die spezifischen Problematiken rund um HIV innerhalb von trans Communities an…

2. Gegen das Entfernen des ‚T‘ aus ‚LGBT‘

  • Aufsplittung würde die Bewegung schwächen.

In den letzten 40 Jahren hat sich LSBT als wirkungsvolles Instrument für sozialen und politischen Wandel entwickelt. Außerdem sind diese Bündnisse eine Form der Solidarität, wie sie zur Geschichte von LSBT passt.

  • LSB und Trans haben Themen gemeinsam:

Lesben, Schwule und Bisexuelle entsprechen häufig nicht Geschlechternormen, somit haben LSB und T gemeinsame Kämpfe gegen Geschlechterrollen, Patriarchat, Hetero_Sexismus … Und viele Personen beginnen ihr Erwachsenenleben als Homosexuelle und machen dann eine Geschlechter-Transition, innerhalb der Community sind Geschlechtergrenzen also eher verschwommen, es ist mehr ein Spektrum als zwei sich gegenüberstehende Formeln.

  • Das westliche Konzept von trans Separatist_innen funktioniert nicht innerhalb der geschlechtsunkonformen globalen Bevölkerung, die mit HIV lebt. Somit würde Separatismus den Kampf gegen HIV enorm erschweren.
  • LSBT Vereine können tatsächlich T-aware und T-inklusiv sein (oder es werden).

Ein Beispiel, wie dies gut funktioniert, bietet die britische Organisation Stonewall, die im Februar 2015 einen Bericht veröffentlicht hat, der verschiedene Wege aufzeigt, wie Menschen mit trans Expertise in LSB Organisationen eingebunden werden können. Der Bericht Trans People and Stonewall ist online zugänglich.

  • Anstatt auseinander zu brechen sollten die LSBT Communities eher das Bewusstsein für die Verschränkungen zwischen Geschlecht, Sexualität, race und Klasse stärken.

 

3. Schlussfolgerung

Diskussionen darüber, ob der Sammelbegriff „LGBT“ angemessen und effektiv ist, sind wichtig und könnten zu spezifischen Maßnahmen – je nach Kontext – führen.

Das „T“ aus „LSBT“ zu entfernen bedeutet nicht, dass Bündnisse nicht mehr eingegangen werden können.

Weiterhin Transgender unter dem Sammelbegriff „LGBT“ zu fassen, bedeutet nicht, dass es nicht auch möglich ist, zu spezifischen Themen getrennt von einander zu arbeiten.

Der eine Ansatz schließt den anderen nicht aus: LSBT Dach-Organisationen können existieren und als Teil einer größeren queeren Bewegung gegen das Patriarchat und Heteronormativität ankämpfen. Lesben und Schwule können natürlich ihre eigenen Organisationen haben (und Partys und Magazine, die sie ja auch bereits haben ;-)), so wie transgender Personen ihre eigenen Strukturen haben, die spezifisch trans Themen adressieren. Menschen und Vereine können jederzeit ihre Kräfte vereinigen und gemeinsam arbeiten, mit geteilten Zielen und Werten, manchmal als Verbündete, manchmal als betroffene Gruppen, abhängig vom Thema.

Bündnisse sollten fair sein – inklusive der Finanzierung und Entscheidungsfindung.

Gleichberechtigungs-Gesetzgebungen sollten lesbische, schwule und bisexuelle Menschen basierend auf dem „Schutz der sexuellen Orientierung“ schützen, und transgender und intergeschlechtliche Menschen basierend auf dem „Schutz der Geschlechtsidentitäten“.

LSBT Communities sollten das Bewusstsein für die Verschränkungen von Geschlecht, Sexualität, race und Klasse verstärken. Dazu die Stellungname des LSBT Vereins Gladt zum Kiss-In, das vom schwulen Anti-Gewalt-Projekt Maneo in Berlin zum IDAHOT* organisiert wird.

Wer sind „sie“– „die LSB“?

Lesben, Schwule und Bisexuelle sind keine homogene Gruppe, „sie“ können Verbündete sein, „sie“ können nicht aware oder gleichgültig sein, „sie“ können Trans*Menschen diskriminieren, „sie“ können selbst Trans* sein. Also …

Lasst präzise sein!

Anlässlich des IDAHOT* hat ILGA-Europe die 2015 Rainbow map veröffentlicht, welche einen Überblick über die aktuelle Situation von LSBTI Personen in Europa gibt.

Rainbow Map
Click here to see the full map

 

Ich denke jeder Buchstabe steht für eine Community an sich.

Darum plädiere ich für die Selbst-Organisation jedes einzelnen Buchstabens und dann plädiere ich für unterschiedliche Bündnisse und unterschiedliche Dächer – abhängig vom Thema.

Zum Beispiel wäre ein Runder Tisch zur Gleichstellung der Geschlechter definitiv ein Thema für das CTI-Bündnis: Die cisgender, transgender und intersex Community.

Natürlich gehören Menschen gleichzeitig unterschiedliche Communities an. Das ist auch ein Grund, warum wir intersektional denken müssen und mehrfache Privilegien und Mehrfachdiskriminierungen berücksichtigen müssen – auch während wir Bündnisse bilden.

Zu diesem Thema sind die Texte von Eske Wollrad White bond – Welche Frage stellt sich vor der Bündnisfrage? und von Nadine Lantzsch Ausschluss oder Ausgangspunkt? Bündnisse und Fragen an die Lesbenbewegungen in der DDR lesenswert.

Was denkt ihr? Welche Communities sollten oder können die folgenden Themen adressieren – und, falls notwendig, welche zusätzlichen Communities sollten für Bündnisse eingebunden werden?

Konversionstherapien, HIV, Arbeitsmarkt, häusliche Gewalt, Ehe, Adoption, Mobbing in Schulen, Heterosexismus, Rassismus, Diskriminierungen innerhalb der globalen queeren Bewegung, Mangel an (angemessener) Medienberichterstattung, Sport, Rape Culture, Ableismus, erzwungene Sterilisation, Diagnose der Identitätsstörung, Diskriminierungen gegen bisexuelle Menschen, Klassismus, physische Gewalt in öffentlichen Räumen, Zugang zu Gesundheitspflege…

Meiner Meinung nach repräsentiert die Regenfloge tatsächlich die menschliche Gemeinschaft.

 

***

Danke an Charlott Schönwetter für die deutsche Übersetzung.

 

 


 

Should homo and transgender fight separately?

May 17th is International Day against Homophobia, Transphobia and Biphobia (IDAHOT*). It commemorates the day when the World Health Organization (WHO) removed homosexuality from its disease catalog on May 17th 1990. But to this day transgender identities are still on the WHO list of mental illnesses.

Not only for this reason, some transgender activists are calling for a separation of lesbian, gay and bisexual people on the one hand, and transgender people on the other. They prefer to continue the fight separately.

We feel that the inclusion of the ‘T’ in an LGBT umbrella is at best confusing and at worst very unhelpful in the search for true equality for transgender individuals

says Miss Frances Shiels, secretary of the Northern Irish transgender organization Focus: The Identity Trust.

Also transgender writer Lee Hurley explains why it’s time to remove the T from LGBT.

Maria Sundin, member of the Executive Board of Transgender Europe (TGEU) from 2010-2013, disagrees:

Working in a non-separatist way and being open for all forms of trans and gender non-conforming identities, as well as being supported by the LGBTQI family, was essential to our success.

In this text I will list some of the common arguments in pros and in cons of transgender separatism. 

First, a small note on words.

Using the suffix „-phobia“ for any form of discrimination is actually not quite appropriate. I want to thank Sharon Dodua Otoo for reminding me of the problematic use of the suffix „–phobia“. Why we shouldn’t conflate bigotry and phobia is well explained here: Eater of Trees.

Words matter

Using the word „trans“ is also tricky because it has been coined by the medical system, it is pathologizing and genistalistic and also creates binaries (cis/trans), i.e. it makes people think there are such things as separated cis and trans identities. In this text I decided to use it, though, because it is the word that is still most commonly used by activists.

And intersex people?

The Equality and Way of Life Policy Unit at the University of Leipzig advocates a changing of the name IDAHOT* to IDAHIT*, where “I” stands for „discrimination against intersex people“.

The Council of Europe Human Rights Commissioner summarises the situation of intersex people in the illustration below:

Human rights and Intersex people

The full issue paper Human rights and intersex people is available online as well as the   Focus paper of the European Union Agency for Fundamental Rights (FRA).

But in this article, I will not address the pros and cons of removing “I” from “LGBTI” because I am not familiar with the discourse surrounding this (even though I can imagine that some of the arguments could be similar to those of transgender activists). (Update  Mai 18th 2015: Someone drew my attention on two texts that are adressing the appropriation of intersex issues by LGBT interests: here and here – in german with some links in english).

Now, here we go!

TRANS‘ SEPARATISM – PROS AND CONS 

1. Pros of removing the T from LGBT

  • The LGBT umbrella is confusing.

LGB have to do with sexual orientions and being transgender has to do with gender identity.

Sexual orientation and gender identity are two completely different issues. The question of which gender_s I am attracted to (for example whether I am straight, gay, lesbian or bi) is different to the question of which gender I want to live in and whether this is in agreement with the gender that I was assigned at birth (for example whether I am cisgender, transgender or intersex).

Transgender people can be straight, gay, lesbian, bi, pan or asexual.

Cisgender people can be straight, gay, lesbian, bi, pan or asexual.

  • The political demands are different.

Same-sex marriage, adoption rights, access to reproductive health, or the right to donate blood are often at the top of the lesbian and gay rights activists‘ agenda. On the other hand, transgender activists are fighting to stop pathologization of their identities, against abusive requirements and for a reform of the legal procedure for hormone therapy and surgeries. In its new campaign, TGEU refers to the legal situation of transgender people in Europe as a „nightmare“: a diagnosis of mental illness, forced sterilization as a condition of legal gender change and / or forced divorce, are requirements in 34 European countries.

  • LGBT organisations are using the T for their image but are actually not really T-aware or T-inclusiv.

Most of them don’t truly address trans issues and are more focused on LGB in training and advocacy.

To name a few exemples:

When they fight for same-sex marriage they don’t fight against forced divorce for trans people. When they campaign for the right of same-sex couples to adopt children, they don’t campaign for the right of pregnant transgender men to be legally considered as the kid’s father. When doing HIV/AIDS awareness and prevention campaigns they focus on gay people or MSM (men who have sex with men) and hardly ever adress the specific issues of HIV among trans’ communities…

2. Cons of removing the T from LGBT

  • Separatism would weaken the movement.

In the last 40 years LGBT has become a powerful instrument of social and political change. Plus, these alliances are a form of solidarity which is in line with the history of LGBT.

  • LGB and Trans do have issues in common.

Lesbian, Gays and Bisexuals are often gender non-conforming, therefore LGB and T are part of the same struggle against gender roles, patriarchy, hetero_sexism… And a lot of people begin their adult life as homosexuals and then make a gender-transition, so inside the community the genderlines are blurring and it is more about a spectrum than about two opposites formulas.

  • The trans’ separatist western concept can not work among the large gender variant global population living with HIV. Therefore, separatism would complicate tremendously the struggle against HIV.
  • LGBT organisations can actually be (or become) T-aware and T-inclusiv.

Best practice example is the UK-based association Stonewall who published in February 2015 a report that details different ways in which people with trans expertise can get involved in the work of LGB organisations. The report Trans People and Stonewall is available online.

  • Instead of breaking apart, the LGBT communities should raise awareness on intersectionalities between gender, sexuality, race and class.

3. Conclusion

Discussions about the appropriateness and effectiveness of the “LGBT” umbrella are important and this could lead to specific measures according to the context.

Removing the “T” from “LGBT” does not mean ceasing alliances.

Continuing to include transgender under an “LGBT” umbrella does not mean that it would not be possible to work separately on specific issues.

The one approach does not exclude the other: LGBT umbrella organizations can exist and struggle against patriarchy and heteronormativity as part as a larger queer movement. Lesbians and gays can of course have their own organisations (and parties and magazines, as they already have ;-) in the same way that transgender people can organize in order to address specific trans’ issues. People and organizations can join forces and work together anytime, with shared goals and shared values, sometimes as allies, sometimes as concerned groups, depending on the issue.

Alliances should be fair – also in funding and decision-making.

Equality legislations should protect lesbian, gay and bisexual people based on „Sexual Orientation Strategies“ (protection of sexual orientations), and protect transgender and intersex people based on „Gender Equality Strategies“ (protection of gender identities).

LGBT communities should raise awareness on intersectionalities between gender, sexuality, race and class. Read the statement by the LGBT association Gladt about the Kiss-In that the gay anti-violence-project Maneo is organizing in Berlin for IDAHOT*.

Who are “they”– “the LGB”?

Lesbians, gays and bisexuals are not a homogeneous group, “they” can be allies, “they” can be unaware or indifferent, “they” can be discriminating against transgender people, “they” can be transgender themselves. So …

Let’s be specific!

On the occasion of IDAHOT*, the European Region of the International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association ILGA-Europe launched the 2015 Rainbow map which gives an overview of the current situation for LGBTI people in Europe.

Rainbow Map
Click here to see the full map

I think each letter is a community in and of itself.

Therefore I advocate for a self-organization of each letter in and of itself and then I advocate for different alliances and different umbrellas – depending on the issue.

For instance, a round table about gender equality is definitely an issue for the CTI-alliance: Cisgender, transgender and intersex community.

Of course, people belong to several communities. That is the reason why we have to think intersectionnally and consider multiple privileges and multiple discriminations – also while forming alliances.

On that topic, you might want to read Eske Wollrad White bond  – Which question is raised in front of the alliance question? and Nadine Lantzsch Exclusion or starting point? Alliances and questions to the lesbian movement in the GDR

Now what do you think? Which community could or should address the following issues – and, if required, which additional communities should be involved in alliances?

Conversion therapies, HIV, labour market, domestic abuse, marriage, adoption, misogyny, school bullying, heterosexism, racism, discrimination within the global queer movement, lack of (appropriate) media coverage, sport, rape culture, ableism, forced sterilisation, diagnosis of mental illness, discrimination agaist bisexual people, classism, physical violence in public spaces, access to healthcare …

In my humble opinion the rainbow flag actually represents the human community.

 

12 Kommentare zu „IDAHOT* – Sollten homosexuelle und transgender Personen getrennt kämpfen?

  1. .

    Dusty Luna

    23:10

    Dusty Luna

    An Gleichgesinnte,
    was man hier betreibt ist für das erreichte reiner Selbstmord .Gewollte Teilung der Gruppe um Unordnung zu schaffen und uns gegenseitig auszuspielen.
    Dass die Teilung der Einigkeit ein Blödsinn ist wird wohl jedem einleuchten. Gemeinsam sind wir stark .wir haben so vlele übergreifende Probleme .Eine Schwächung wird den Regierungen nur in die Hände spielt
    Ich zum Beispiel bin Transsexuell ,von Mann zu Frau ! wird aber nach der OP lesbisch sein !was dagegen ? soll ich jetzt austreten und dann wider ein?
    Es gibt Vereine ,so wie die HOSI Innsbruck wo alles harmonisch zugeht !
    lasst euch nicht beirren bleibt zusammen und werdet stärker!

    Liebe Grüsse Lisa-Julia Pedross

    Kapuzinergasse 43
    6020 Innsbruck
    Tel/Fax: +43 512 587586
    Email: office@hositirol.at

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    Diese Arbeit soll die Situation dieser Menschen beleuchten, Missstände aufzeigen und neue Perspektiven / Lösungsansätze erarbeiten.

    Rückmeldungen bitte an bernhard.damoser@hosi.or.at

    31.03.2015

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    01.01.2009

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  2. Zu behaupten, es gäbe keine Cis/Trans-Binarität ist ebenso unsinnig, wie zu sagen, wir leben in keinem Zweigeschlechtersystem. Das macht schlicht und einfach Privilegien und Machtverhältnisse unsichtbar.

  3. Nur mal am Rande: Es gibt auch noch transsexuelle Menschen. Aber denen wird ja permanent gesagt, dass es sie nicht gibt, und sie „Transgender“ seien. Schon absurd… da wird diskutiert, ob „transgender Personen“ getrennt kämpfen sollen, obwohl mache Leute noch nicht einmal transsexuelle Menschen dabei haben wollen (und ja, es gibt transsexuelle Menschen, die bewusst nicht unter dem Label „Gender“ vereinnahmt werden wollen, da sie „Gender“ als Konstrukt ablehnen**)… die ja immer wieder darauf hinweisen, dass es LSBTTIQ heisst.

    Wir leben in einer seltsam ignoranten Zeit.

    **muss ja nicht jeder so sehen, aber es sollte immerhin mal zu Kenntnis genommen werden, dass es das wirklich gibt. Auch wenn Leute, die nicht über ihren Tellerrand hinaussehen können, das immer wieder abstreiten.

  4. @annalina: wo verläuft deiner meinung nach eine linie zw. trans* und cis?
    hier als input: http://bluespunk.blogsport.de/2014/11/16/diese-sache-mit-der-cistrans-binary/

    @kim schicklang: fühlst du dich mit dem begriff transident berücksichtigt?
    und ich verstehe nicht ganz was du damit meinst: „da wird diskutiert, ob “transgender Personen” getrennt kämpfen sollen, obwohl mache Leute noch nicht einmal transsexuelle Menschen dabei haben wollen“

  5. @Annalina: Ja, Binaritäten existieren, d.h. sie werden gesellschaftlich konstruiert und ziehen (oft) Hierarchien und Machtverhältnisse mit sich. Bei Binärität meine ich die ausschliessliche Zweiteiligkeit, d.h. die Überzeugung, es gäbe einzig und allein nur diese zwei (füllt die Lücke entsprechend aus). Absolut genommen glaube ich nicht, dass es einzig und allein nur Cis* und Trans* Leute gibt. Ja, es gibt Leute, die sich als Cis definieren, Leute, die sich als Trans (transgender oder transsexuell) definieren, und das heisst nicht, dass diese Leute, die sich als Cis oder Trans definieren, sich binär verorten, d.h. sie können auch noch weitere Selbstbezeichnungen von anderen Menschen wahrhaben (können). Und darüber hinaus könnten wir darüber nachdenken, was das eigentlich heisst „Cis“ oder „Trans“ zu sein und ob das überhaupt Sinn macht, weiterhin mit diesen Begriffen zu kategorisieren, d.h. welche Kriterien werden verwendet, um diese zwei Kategorien zu konstruieren und ob wir hinter diesen Kriterien stehen wollen und so weiter. Aber ja, die Gesellschaft nimmt sich mehrheitlich in dieser ausschliesslichen Binarität wahr und denkt es gäbe nichts weiteres und ja, eine von diesen zwei Kategorien hat Privilegien.

  6. @Gastautor_in und Jayrôme

    Den Artikel kenne ich und finde die kurze Diskussion von lo visdh und bluespunk selbst darunter recht hilfreich. Selbstverständlich ist die Beziehung von Cis und Trans genau wie das Zweigeschlechtersystem nicht „natürlich“. Trotzdem kann mensch sie nicht einfach ausblenden. In meinem Alltag bekomme ich ihre Auswirkungen dafür einfach zu andauernd und schmerzhaft zu spüren. Ich sage ja nicht, dass es keine Identitäten jenseits von Cis und Trans gibt. Trotzdem werden Personen tagtäglich genau wie in Mann und Frau auch in Cis und Trans eingeordnet. Es geht mir nicht darum, zu bestimmen, wo die Grenze zu ziehen ist. Sondern darum, nicht aus den Augen zu verlieren, dass es eine klare Privilegienverteilung anhand dieser gesellschaftlich gezogenen Grenzen gibt.

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