Selbermach-Sonntag (19.10.2014)

Sepiabild eines kleinen Mädchens beim Spielen Neue Woche, neues Glück: Was hat euch in den letzten Tagen beschäftigt? Habt ihr Texte verfasst? Oder besonders treffende gelesen? Welche Veranstaltungen stehen in eurer Gegend demnächst an?

7 Kommentare zu „Selbermach-Sonntag (19.10.2014)

  1. ich hab mich in den letzten Tagen sehr hierrüber aufgeregthttp://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/wenn-man-mit-dem-feuer-spielt-kann-das-eben-schon-mal-passieren-128427266

    ein Richter der eine Vergewaltigung als „Tragödie für beide Seiten “ bezeichnet -gehts noch?

  2. Heike Kuhnert vereißt das neue Buch von Lena Dunham in der Zeit unter dem Titel „Wer viel vögelt, lernt fliegen“:

    „Wenn dieses Buch, wie propagiert wird, jungen Frauen zu mehr Selbstbestimmung verhelfen soll, dann genügt es nicht, zu sagen: Hey, ihr seid nicht allein; ich finde mich auch hässlich, dick, peinlich und zu unvollkommen für diese Welt. Welchen Nutzwert also sollte man daraus ziehen? Und sind Direktheit und Realismus nicht immer auch roh? Und dass Menschen, wie Dunham in einem Interview sagte, beim Sex nicht gut aussähen, ist keine neue Erkenntnis. Tiere übrigens auch nicht.“

    „Es kann aber auch sein, dass man seine Geschichte verliert, wenn man seinen eigenen Körper zeigt. Wenn man Lena Dunham beim öffentlichen Experimentieren in Girls zuschaut, hat man oft den Eindruck, dass sie ihrer verlorengegangenen Geschichte in Betten, Bars, Büros und auf Bürgersteigen wie einem weggelaufenen Kätzchen erfolglos und tollpatschig hinterherspürt.“

    „Natürlich ist Lena Dunham ein Gegenentwurf zum stereotypen Frauenbild. Aber dass in einer durchgestylten Welt nur noch die Bruchstellen auffallen und wieder Interesse erregen, ist ihr Geschäftsmodell. Wenn man jetzt noch einmal darüber nachdenkt, was Dunham im Leben so gelernt hat, fällt einem nicht viel ein. Sich die Schnürsenkel zuzubinden, wäre mal was gewesen. Aber das erzählt sie nicht. All jene, die sich von Dunham an die Hand genommen fühlen auf dem dornigen Weg zur Frauwerdung, sollten sich nicht wundern, wenn sie bald wieder allein vor den verhassten Spiegeln stehen, hinter denen die Erfolgsautorin wie Alice in ihre Parallelwelt verschwindet.“

    Und es kann auch einfach sein, dass alles, was von einer sehr erfolgreichen jungen Frau geschrieben wird, die mit 24 ihren ersten Film veröffentlichte, eine Serie schreibt und sogar mitspielt und sich in ihrem Körper wohl fühlt, ein Problem für die Zeitautorin ist. Ich bin kein übergroßer Girls-Fan. Aber eine Kritik des Buches hätte ja vielleicht mal mehr umfassen könne, als die Annahme, dass eine Frau sich selbst verliert, weil sie (oh Gott!) ihren nackten, unperfekten Körper zeigt. Frage mich die ganze Zeit, ob die Kritik bei einem männlichen Schriftsteller ebenfalls so hart ausfallen würde. Hm, let me guess…

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